Karlsruhe Tierquälerei in Karlsruhe? Unbekannte sabotieren Weihnachtscircus
Am Freitag, 18. Dezember, beginnt der Karlsruher Weihnachtscircus - auch wenn Plakate in der Stadt in den vergangenen Tagen eine andere Botschaft vermittelten. Den Hinweis "Abgesagt wegen Tierquälerei" klebten Unbekannte in der Nacht zum Montag auf hunderte Werbeplakate. Die Veranstalter zeigen sich in einer Pressemitteilung erbost und weisen gegenüber ka-news den Vorwurf der Tierrechtler zurück.
Am Montag gingen zahlreiche Anrufe von Bürgern bei den Veranstaltern ein: Fällt der Weihnachtscircus wirklich aus? Anlass zu dieser Vermutung gaben ihnen hunderte Plakate des Zirkus, die von Unbekannten offenbar in einer Nacht-und-Nebel-Aktion überklebt worden waren. "Abgesagt wegen Tierquälerei" prangte so auf den einstigen Werbeschildern.
"Schaden in doppelter Hinsicht"
"Die nächtliche Klebe-Aktion ist ein Schaden in doppelter Hinsicht. Zum einen lassen sich die Aufkleber nur sehr schwer entfernen, ohne die Plakattafeln zu beschädigen und zum anderen seien viele Bürger nun in der Annahme, die Vorstellungen würden tatsächlich abgesagt", beklagen die Veranstalter gegenüber der Presse. Man habe bereits am Montag eine Reklamekolonne losgeschickt, um die Plakate auszutauschen oder, wenn möglich, die Aufkleber zu entfernen.
Die Veranstalter sprechen von einem Schaden von mehreren Tausend Euro inklusive Imageschaden. Deshalb wollen sie es sich auch einiges kosten lassen, den Täter zu finden. Hinweise an die Polizei oder direkt an den Circus, die zur Ergreifung der Täter führen, will die Direktion mit 1.000 Euro belohnen. Am Mittwoch sagt die Karlsruher Polizei gegenüber ka-news, dass noch niemand den Vorfall angezeigt habe. Erst am Donnerstagmorgen teilt der Pressesprecher des Circus - auf Nachfrage von ka-news - mit, dass sie mittlerweile Anzeige erstattet haben.
Weihnachtscircus dementiert Tierquälerei
Waren die Bedenken der Tierrechtler denn berechtigt? "Den Vorwurf der Tierquälerei weisen wir entschieden zurück. Sämtliche Tierdarbietungen, die wir speziell für den Karlsruher Weihnachtscircus nach Karlsruhe holen, werden im Vorfeld penibel von uns geprüft", meint Kevin Leppien, Pressesprecher des Weihnachtscircus, gegenüber ka-news. Es müssten bestimmte Auflagen, wie beispielsweise die Größe der jeweiligen Gehege, eingehalten werden. Diese Größen und Auflagen seien in den sogenannten Leitlinien zur Haltung von Zirkustieren festgelegt.
"Ebenso schauen wir uns den Versorgungszustand, den Umgang mit den Tieren und die Unterbringung im Vorfeld sehr genau an. Erst wenn wir den Eindruck haben, dass die Tiere gut gehalten werden und dass es den Tieren gut geht, kommen die Verträge mit den einzelnen Tierlehrern zustande", so Leppien. Zudem sei die Zusammenarbeit mit dem Karlsruher Veterinäramt sehr eng. Sämtliche Dokumente müssten dem Amt vorgelegt werden, bevor ein Tierlehrer in Karlsruhe anreist. Des weiteren werde die Tierhaltung vor Ort oft unangemeldet und mehrfach pro Gastspiel kontrolliert.
Außerdem harmonieren Tiere und Lehrer des Zirkusses Leppien zufolge super: "Die Raubtiere akzeptieren ihren Tierlehrer als Teil ihres Rudels. Das würden sie nicht tun, würden sie gequält werden. Denn man darf nicht vergessen - ein Raubtier ist und bleibt ein Raubtier. Wenn das Tier Angst hat, dann greift es an", ergänzt der Pressesprecher. Auch allgemein braucht man sich laut Leppien nicht um das Wohlbefinden von Zirkustieren zu sorgen: Alle Tiere, die heutzutage in Zirkussen leben, seien dort geboren worden und von klein auf an die Umgebung gewöhnt. Die Tiere hätten ihre Bezugspersonen und Beschäftigung durch Training und Auftritte.
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11.12.2015 13:46 Uhr
Man kann schon darüber diskutieren ob es in Ordnung ist solche Tiere im Zoo zu halten (meine Meinung: Ja, aber nur in Gehegen die groß genug sind und natürlich gestaltet, keine "voll gekachelten Badezimmer"), aber im Zirkus sicher nicht. Die Aktion ist davon abgesehen natürlich trotzdem strafrchtlich relevant, auch wenn ich sie als Protestaktion halbwegs kreativ finde. Ein bessere Protest gegen diese Form der Tierhaltung wäre aber wenn die Zuschauer einfach weg bleiben würden und nur Zirkusse ohne Wildtiere wie den Flic-Flac besuchen würden.
11.12.2015 13:40 Uhr
Elefanten in Gefangenschaft haben eine wesentlich geringere Lebenserwartung als in Freiheit lebende Tiere. Britische Forscher haben die Lebensdaten von 4500 afrikanischen und asiatischen Elefanten untersucht und festgestellt, dass eingesperrte Elefanten unter vielen Krankheiten leiden, die in freier Wildbahn sehr selten auftreten. Sie sind häufig zu dick und starken psychischen Belastungen ausgesetzt.
Tiere haben definitiv nichts in einem zirkus zu suchen. Und wer mit seinen zirkustickets noch immer den zirkus unterstützt hat meiner meinung nach kein gewissen....in der heutigen zeit weiß doch wohl jeder dass kein tiger freiwillig durch einen brennenden ring springt usw....
11.12.2015 13:45 Uhr
artgerechte Tierhaltung
11.12.2015 15:58 Uhr
Die artgerechte Haltung dieser Tiere ist im Zirkus nicht möglich - wie auch? Das erreichte Lebensalter hat damit herzlich wenig zu tun und als Argument einfach sinnfrei.
11.12.2015 14:56 Uhr
11.12.2015 15:22 Uhr
11.12.2015 16:48 Uhr
https://www.youtube.com/watch?v=0JNzkwG-zIY
11.12.2015 13:40 Uhr
11.12.2015 13:32 Uhr
Aber das ist wohl nicht so ganz Sinn der Sache.
Es geht um ein Leben, nicht ums Überleben.
11.12.2015 13:41 Uhr