Karlsruhe Nach homophoben Äußerungen von Kontrolleuren: KVV und Sicherheitsfirma reagieren mit Maßnahmen
Nachdem ein Fahrgast des Karlsruher Verkehrsverbunds in der Nacht auf vergangenen Freitag seine Begegnung mit den Fahrkartenkontrolleuren einer Karlsruher Sicherheitsfirma auf Twitter veröffentlichte, ziehen die Unternehmen nun entsprechende Konsequenzen. In seinem Posting beschreibt dieser einen Vorfall, wonach sich die Männer über ihn und seinen Freund schwulenfeindlich geäußert hätten.
Zunächst meldete sich der KVV unter dem Post zu Wort und erklärte, dass der entsprechende Fahrscheinprüfer nicht mehr für das Unternehmen arbeiten werde. Der Karlsruher Verkehrsverbund distanziere sich "ganz klar von den getätigten Äußerungen."
In seinem Tweet zitiert der Nutzer die Kontrolleure mit den Worten: "„ih das sind zwei schwule. sowas will man doch nicht sehen am späten abend.“ [sic]
Nach einer spontanen Gegendemo vor den Geschäftsräumen von big security services, die ebenfalls auf Twitter dokumentiert wurde, reagiert die verantwortliche Sicherheitsfirma, deren Mitarbeiter im Auftrag des KVV in den Straßenbahnen als Fahrkartenkontrolleure im Einsatz waren, in einer öffentlichen Stellungnahme.
Betroffene Kontrolleure werden abgemahnt
Der Vorfall sei untersucht und alle beteiligten Personen abgemahnt worden, heißt es in der Presseinformation. "Wir tolerieren keinerlei diskriminierendes Verhalten in unserem Unternehmen und prüfen weitere arbeitsrechtliche Schritte gegen die Beteiligten", so die Personalleiterin Anna dos Santos.
Der Vorfall habe die Firma dazu veranlasst, weitere interne Prüfungen und Maßnahmen anzustoßen - unter anderem sollen entsprechende Schulungen für die Mitarbeiter verpflichtend eingeführt und ein Diversitätsbeauftragter benannt werden.
Der Artikel wurde nachträglich bearbeitet.
Der Kommentarbereich wird 7 Tage nach Publikationsdatum geschlossen.
Bitte beachten Sie die Kommentarregeln und unsere Netiquette!
04.06.2019 15:27 Uhr
Ich informiere mich immer umfassend, wenn mich was interessiert und belege meine Aussagen hier mit Quellen. Das ist keine Neurose, sondern schlicht der Nachweis, dass ich hier kein dummes erfundenes Zeug wie die rechten Trolle erzähle.
04.06.2019 17:11 Uhr
Den Text zu überfliegen reicht. Es ist das Foto, was die wahre Qualität des Artikels ausmacht.
05.06.2019 07:42 Uhr
04.06.2019 17:33 Uhr
Stern? Wer liest denn den Stern? Kannste auch gleich BILD lesen.
04.06.2019 18:56 Uhr
Eine deutliche Ansage wäre zum Beispiel: "Ich sehe den Punkt durchaus, bin aber der Meinung, dass der Zweck alle Mittel heiligt."
04.06.2019 19:41 Uhr
04.06.2019 20:06 Uhr
04.06.2019 20:21 Uhr
04.06.2019 21:57 Uhr
Ob es vllt irgendwas gibt wie Alkeinfluss, Gruppenzwang oder keine Ahnung was noch, soll der Arbeitgeber beurteilen. Ich bin früher oft Straba gefahren und hab auch "Teams" erlebt, deren Verhalten mir gar nicht gepasst hat. Bin selber 2x mit welchen zusammengerasselt. Einmal hab ich wem geholfen, einmal gings um mich selber - beides äusserst unschön. Hatte damals den Eindruck, dass die sich gegenseitig hochgeschaukelt haben irgendwie. Oder, dass die Erfahrenen den Neuen zeigen wollte, wie man richtig rüberkommt...
Wie es heute ist, weiss ich nicht, ich fahre nur noch ganz selten. Fehlverhalten wird man nie ganz ausschliessen können, wo Menschen arbeiten. Und man darf auch nicht ganz vergessen, dass die sicherlich auch viel Mist erleben. Was natürlich gerade diesen speziellen Fall nicht relativieren darf.
04.06.2019 23:26 Uhr
Ich erwarte eh von jedem, dass seine Erziehung ihm sowas verbietet.
Nein, viele Leute fahren mittlerweile ungern Straba, vor allem spätabends. Wenn sich jetzt jemand nachts eh schon mit mulmigem Gefühl reinsetzt, sollte er sich eigentlich freuen können, wenn so ein Team die Bahn betritt, weil er sich jetzt sicher sein kann, dass er ein paar Haltestellen lang, vielleicht bis nach Hause, quasi in guten Händen ist - gültiger Fahrschein vorausgesetzt 🙂.
Und jetzt kommt ausgerechnet von denen, auf die er sich eigentlich verlassen sollen könnte, so ein Dreck.
Das ärgert mich sehr. Und genau deshalb sollte man den Herrschaften ihr Fehlverhalten deutlichst klar machen.