Karlsruhe Mit Elektro-Antrieb durch die Fächerstadt: Wann fahren in Karlsruhe die ersten E-Busse?
Elektromobilität in Karlsruhe - das wünscht sich die Kult-Fraktion des Gemeinderats. Sie fordert, den elektrischen Ausbau der kommunalen Flotte in der Fächerstadt endlich weiter voranzutreiben. Die Idee findet bei der Stadt aber nur wenig Gehör.
Die große Elektro-Trend bei städtischen Bussen oder Nutzfahrzeugen scheint in der Fächerstadt noch nicht angekommen zu sein. Bereits im Dezember letzten Jahres wandte sich die Kult-Gemeinderatsfraktion daher an die Stadtverwaltung. Passiert ist seither jedoch nichts.
"In der Zwischenzeit haben unzählige andere Kommunen und Verkehrsbetriebe die Energiewende im Verkehr eingeleitet", kritisiert die Fraktion in ihrer aktuellen Anfrage. Nun möge auch Karlsruhe endlich nachziehen, fordern sie.
Karlsruhe soll Beispiel anderer Städte folgen
Als Vorbild dient der Fraktion etwa die benachbarte Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, die laut Kult voraussichtlich Ende 2018 ihre Stadtbusse auf Elektroantrieb umstellt.
Aber auch Verkehrsbetriebe aus München, Hamburg sowie die Städte Augsburg, Bonn und Offenbach setzen den Aussagen der Fraktion zufolge bei der Umrüstung ihrer Busse auf E-Mobilität. Hamburg ist außerdem, wie auch die Schweizer Stadt Thun, Vorreiter wenn es um den Einsatz elektrischen Nutzfahrzeugen wie Müllwagen.

In ihrer Stellungnahme beweist die Stadt, dass die Umrüstung auf Elektrobusse auch für sie kein Zukunftstraum bleiben soll: "Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) und die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) beobachten intensiv die weitere Entwicklung der aktuell gängigen E-Bus-Konzepte in Europa", heißt es von Seiten der Stadtverwaltung. Dazu gehöre unter anderem die Teilnahme an Informationsveranstaltungen sowie ein reger Austausch mit dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen und Busherstellern.
E-Busse sollen ab 2021 fahren
Und dennoch: Ein Umstieg auf E-Busse wird derzeit nur von Seiten der VBK favorisiert. Die AVG lehne das Konzept aufgrund "schwieriger Topografie und fehlender Ladeinfrastruktur" grundsätzlich ab. Ersteres würde laut Stadt die Reichweite der E-Busse negativ beeinflussen. Das heißt beispielsweise für Ettlingen: Wegen des bergigen Geländes könnte hier kein elektrischer Antrieb eingesetzt werden.

Auf die ersten alternativ angetriebenen Busse müssen die Karlsruher aber wohl noch bis mindestens Mitte 2021 warten. Der Grund: Erst dann soll eine neue Kfz-Werkstatt in Betrieb gehen, die für die Instandhaltung und den Betrieb der Busse verantwortlich sein wird. Der Baubeginn der neuen Werkstatt, die auf dem ehemaligen Bruker-Gelände am Karlsruher Rheinhafen entstehen soll, ist für Mitte 2019 angesetzt.
Stadt setzt auf leichte Nutzfahrzeuge
Ganz vom Tisch ist das Thema Elektro-Flotte allerdings noch nicht. Das Augenmerk der Stadt liegt hier besonders auf leichten Nutzfahrzeugen (NFZ) wie Klein-Lkw und Lieferwagen. "Zu diesem Fahrzeugtyp gibt es konkrete Planungen und beschlossene Maßnahmen zur Beschaffung von E-NFZ", heißt es in der Stellungnahme der Stadt.
So habe man bereits fünf E-Klein-Lkw für das Friedhofs- und Bestattungsamt anschaffen können. Ein Reinigungsfahrzeug für die Stadtreinigung sowie weitere Projekte sollen folgen. Auch der Einsatz erster batteriebetriebener Abfall-Sammelfahrzeuge sei ab 2024 denkbar, erklärt die Stadt.
Mit zirka 800.000 Euro sind die Anschaffungskosten für ein elektrisches Sammelfahrzeug allerdings enorm. Zum Vergleich: Ein konventionell angetriebenes Sammelfahrzeug soll laut Angabe der Stadtverwaltung "nur" etwa 265.000 Euro kosten – ein Faktor, der bei der Planung zukünftiger Anschaffungen eine Rolle spielen könnte, zumal die Stadt in Zukunft viel Geld einsparen will und muss.
Weg mit Diesel-Bussen: Stellt VBK völlig auf E-Antrieb um?
Neu: Hier verkehrt in Karlsruhe ab sofort ein Elektrobus!
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07.08.2018 16:17 Uhr
Züge, und zwar pünktliche!
Busse, und zwar elektrische!
Roller, und zwar elektrische!
Autos, und zwar elektrische!
Willkommen in der Zukunft heute!
Und dann alle Verbrenner, insbesondere diese Feigenblatthybride sofort zurückgeben und echte BEVs kaufen!
Mit gutem beispiel voran und nicht immer heuchlerisch Wasser predigen und Wein saufen!
09.08.2018 18:27 Uhr
D. h. für gleiches Geld weniger Bus
Wenn ein (selbstverständlich staatlicher) chinesischer Verkehrsbetrieb bei einem chinesischen Hersteller einen Elektrobus kauft, kostet er ungefähr zwei drittel dessen, was - bei einer für staatliche Verkehrsbetriebe zulässigen Bezugsquelle - ein Dieselbus kostet.
D. h. für gleiches Geld mehr Bus, man kann also Einschränkungen durch Ladezeiten und begrenzte Reichweiten teilweise ausgleichen. Dafür buttert aber auch die chinesische Regierung Geldsummen in diese Geschäfte, bei denen der gemeine Deutsche schon angesichts der reinen Zahlen feuchte Augen bekommt.
Das gilt ähnlich auch für andere Elektrofahrzeuge und für das gesamte Eisenbahnsystem. Die Delegation kann sich den Weg nach China sparen und gleich nach Berlin fahren (schwarze Nullen besichtigen)...
09.08.2018 22:22 Uhr
Die Anschaffungskosten sind nicht ausschlaggebend.
Etwas rechnen sollte da in der Verwaltung doch jemand können?
E-Bus hat keinen Ölwechsel, keine großartigen Wartungen mit x Filtern etc...
Die größten Kostentreiber bei einem E-Mobil sind die Reifenkosten und das Wischwasser, etwas überspitzt ausgedrückt.
Also lieber ein chinesischen E-Bus jetzt kaufen also auf die Kriminellen Volkswürger mit ihrem MAN oder noch schlimmer, auf die Glitzersternchen zu warten.
Aber hier in Karlsruhe ist man lieber theoretisch vorne dabei - siehe KIT
13.08.2018 17:26 Uhr
07.08.2018 06:35 Uhr
07.08.2018 06:13 Uhr
06.08.2018 22:12 Uhr
In Kraftfahrzeugen muss man mit immenser Umweltbelastung produzierte Batterien einbauen und transportieren, wo doch die nötige Energie viel einfacher als Diesel im Tank transportiert werden kann.
Im Heizkeller brauchts keine Batterie, einfach ein elektrischer Durchlauferhitzer in den Heizkreislauf einbauen.
Und schon hat man CO2-Emisionen durch elektrische Energie ersetzt.
In Kernkraftwerken kann man diese Energie CO2-frei erzeugen, wenn der Wind mal wieder nicht weht.
Wenn man schon fossile Energieträger durch Strom ersetzen will - warum ausgerechnet im Mobilbereich, wo doch der Aufwand für den Transport von elektrischer Energie so aufwändig ist?
06.08.2018 22:22 Uhr
Fernwärme, die Sie auch ersetzen wollen ist übrigens ziemlich sinnvoll, weil sie v.a. aus Abwärme gewonnen wird.
06.08.2018 21:02 Uhr
6 E-Ladestationen im Karlsruher Rathausinnenhof
und
der Hauptverantwortliche läßt sich chauffieren in einem 7er BMW PlugIn-Hybrid.
liebe KULT-Fraktion, das müßt ihr doch einsehen.
06.08.2018 18:18 Uhr