Karlsruhe Kreisel-Chaos in der Oststadt: Jetzt soll ein Blitzer helfen
Eine runde Kreuzung in Karlsruhe sorgt für Angstperlen auf der Autofahrer-Stirn: Zwischen der Ludwig-Erhard-Allee, der Stuttgarter sowie der Wolfartsweierer Straße liegt der Karlsruher "Oststadtkreisel". Er gilt als unübersichtlich und Unfall-Schwerpunkt. Ein Blitzer soll Abhilfe schaffen.
Die Stadt erkannte im vergangenen Jahr den Handlungsbedarf an der Kreuzung und setzte eine Unfallkommission ein, um eine Lösung zu erarbeiten. Der "Oststadtkreisel", gilt als einer der Unfallschwerpunkte in der Fächerstadt.
Falscher Kreisel gilt als Top-Unfallschwerpunkt
Besonders am Teilknotenpunkt der verlängerten Wolfartsweierer Straße mit der stadtauswärts führenden Ludwig-Erhard-Allee kommt es immer wieder zu Missverständnissen zwischen Autofahrern. Aber auch der Einmündungsbereich der Stuttgarter Straße auf der Ludwig-Erhard-Allee wurde von der Stadt im vergangenen Jahr als "unfallauffällig"eingestuft.
Das Problem mit dem "falschen Kreisel": Die Kreuzung sieht zwar aus wie ein Kreisverkehr, ist aber keiner. Vor allem ortsfremde Autofahrer hätten daher Probleme mit der Kreuzung, bestätigte Joachim Zwirner, Leiter des Referats Verkehr, im vergangenen Jahr. Die Folge: Allein zwischen 2011 und 2016 kam es an dieser Stelle zu 191 Unfällen, 48 Mal mit Personenschaden. Zwischen 2003 und 2016 zählte die Karlsruher Polizei 424 Unfälle am "Oststadtkreisel".

Die Stadt kündigte daraufhin im vergangenen Jahr an, eine Unfallkommission -bestehend aus Polizei, Tiefbau- und Ordnungsamt- werde die Situation überprüfen und Verbesserungsvorschläge erarbeiten. Seither ist aber wenig passiert, wirft Jürgen Wenzel von den Freien Wählern der Stadtverwaltung in einer Anfrage vor. "vor allem auswärtige Fahrzeuge geraten immer wieder in Gefahrensituationen, weil sie die - zwar eindeutig ausgeschilderte aber offensichtlich nicht übersichtliche - Verkehrsführung nicht erkennen",
Stadt will Autofahrer vorher ausbremsen
Untätig ist man nach Aussage der Stadt in den vergangenen Jahren nicht gewesen. So habe man bereits Anpassungen in der Verkehrsführung vorgenommen, Markierungen ergänzt und einzelne Beschilderungen geändert. Die Stadt plant nun, mittels eines Blitzers auf der Ludwig-Erhard-Allee das Problem mit der runden Kreuzung in den Griff zu bekommen. Er ist einer von fünf neuen Blitzern, deren Aufstellung die Stadtverwaltung plant.
Die Vorbereitungen im Zulauf zum "Oststadtkreisel" seien bereits in Vorbereitung, so die Stadt in ihrer aktuellen Stellungnahme. "Dadurch soll die Geschwindigkeit auf der Ludwig-Erhard-Allee vor den besonders unfallauffälligen Teilknotenpunkten der verlängerten Wolfartsweierer Straße mit der stadtauswärts führenden Ludwig-Erhard-Allee sowie dem Einmündungsbereich der Stuttgarter Straße reduziert werden", erklärt sie weiter.
Weitere Maßnahmen sind allerdings nicht vorgesehen. Eine grundlegende Änderung der Verkehrsführung wäre aus Sicht der Stadtverwaltung nur mit einer kompletten Umgestaltung des Knotenpunkts in einer normale Kreuzung möglich, stellte sie im Juli vergangenen Jahres klar. Rück- und Umbauplanungen sowie eine Stop-Stelle sieht die aktuelle Planung der Stadt nicht vor.
Nun soll die Zahl der stationären Blitzer um zwei reine Geschwindigkeitsmessanlagen und drei kombinierte Rotlicht- und Geschwindigkeitsmessanlagen erweitert werden. "Die Errichtung der Anlage ist an Straßenabschnitten vorgesehen, die von der Polizei als unfallauffällig wegen Geschwindigkeitsverhalten gemeldet wurden", so die Stellungnahme der Stadt.
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16.11.2016 17:49 Uhr
17.11.2016 02:27 Uhr
Das erhöht schon bei der Annäherung schlagartig die Aufmerksamkeit und gibt südländischen bzw. wenigstens französischen Flair.
Auf 1-2 Blitzmaschinen kommts dann auch nicht mehr an.
Tribünen rund um das Machwerk aufstellen für interessierte Zuschauer.
Und das Catering nicht vergessen.
16.11.2016 17:10 Uhr
16.11.2016 23:09 Uhr
16.11.2016 16:42 Uhr
Gefährlich ist es auch nicht: Ein paar Blechschäden vielleicht für jene, die a) zu früh und zuviel Gas geben; b) zu spät gar nicht vom Fleck kommen; c) telefonieren oder simsen; oder d) besser das Auto ganz in der Garage lassen sollten.
17.11.2016 02:46 Uhr
16.11.2016 19:02 Uhr
Passt auch...
16.11.2016 19:39 Uhr
17.11.2016 09:01 Uhr
Aber wer nur "nach Gefühl" fährt, hat natürlich eher Angst im Straßenverkehr...
16.11.2016 18:01 Uhr
...nun, die Unfallhäufung hat schon angefangen, da hat noch niemand ans Simsen gedacht.
Einfach mal akzeptieren, daß man mit solchen Verkehrskonstrukten die Leute überfordert (der Beweis liegt ja auf der Hand) - und nein, das hat nichts mit "Fahrenkönnen" zu tun. Unser Land lebt (gut) davon, daß Autofahren eine Tätigkeit JEGLICHER Bewohner ist - und dafür muß die Verkehrsführung ausgelegt werden. Und nicht der Bürger den Schuhmacher spielen.
Aus Ihrem Post spricht die ganze Überheblichkeit der Verantwortlichen - die einfach keinen Fehler zugeben können. Und jetzt nen BLITZER installieren. Wie doof ist denn das?
Genausogut kann ich mir, wenn mein Auto nicht anspringt, ne neue Klopapierrolle hintenreinlegen.
Ist zwar schön - und man hat "etwas gemacht" - hat eben leider nichts mit dem Problem und dessen Lösung zu tun.