Karlsruhe Höhere Bußgelder und mehr Ordnungsbeamte: So teuer werden weggeworfene Zigaretten, Papiertüten und Co. (mit Video)
Karlsruhe soll sauberer werden: Wer in Karlsruhe den öffentlichen Raum verschmutzt, muss nun mit deutlich höheren Bußgeldern rechnen. Zusätzlich stellt die Stadt zehn neue Mitarbeiter des kommunalen Ordnungsdienstes ein, die auch in Zivil auf den Plätzen der Fächerstadt unterwegs sein werden. Wie teuer kann Müll die Bürger künftig zu stehen kommen?
Ob Kaugummi, Zigarette oder Hundehäufchen: Wer diese Dinge in Zukunft auf den Karlsruher Straßen zurücklässt, muss deutlich tiefer als bisher in die Tasche greifen. Bereits seit Mai gelten die neuen Bußgeldsätze der Stadt. Wer beispielsweise eine Papiertüte fallen lässt, muss statt 50 nun 75 Euro Strafe zahlen. Und es wird noch teurer, denn: Hinzu kommen rund 28 Euro Bearbeitungsgebühr.

Im Video: Kippen, Kaugummi oder Hundehaufen: Wie teuer ist welcher Verstoß?
"Wir möchten die Stadt noch sauberer machen", sagt Bürgermeister Albert Käuflein, der gemeinsam mit dem Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) am Donnerstag über die neuen Geldstrafen informierte. "Dafür reicht es allerdings nicht, nur das Bußgeld zu erhöhen, sondern die Regeln müssen auch durchgesetzt werden", so Käuflein weiter.

Um dieses Ziel zu erreichen, stellt die Stadt zehn neue Mitarbeiter für den (KOD) ein. Waren bisher 20 der Ordnungshüter in Karlsruhe unterwegs, werden es, sobald die neu geschaffenen Stellen besetzt sind, 30 sein. "Um die Umweltsünder zu erwischen, werden die Mitarbeiter des KOD auch in Zivil unterwegs sein", sagt Bürgermeister Käuflein. Unter anderem auf dem Europaplatz und dem Kronenplatz wird in Zukunft verstärkt kontrolliert.




ka-news.de Hintergrund
Den Anlass für die der Erhöhung der Strafen bei Umweltverschmutzung gab die Landespolitik, denn der Bußgeldkatalog des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft wurde angepasst. "Der Impuls kam vom Land und die einzelnen Kommunen ziehen nun nach", erklärt Björn Weiße, Leiter des Ordnungsamtes.
Pro Jahr gibt die Stadt Karlsruhe rund eine Million Euro für die Beseitigung achtlos weggeworfenen Mülls aus. "Dieses Geld würden wir selbstverständlich lieber an anderer Stelle einsetzen", so Weiße. Die Stadt erhofft sich mit den höheren Bußgeldern und der erhöhten Zahl an Mitarbeitern das Problem der Verschmutzung in den Griff zu bekommen.
Stadt verdreifacht Bußgelder für Hunde ohne Leine - Die Gründe und was Halter beachten müssen [ka-news-plus]
Der Kommentarbereich wird 7 Tage nach Publikationsdatum geschlossen.
Bitte beachten Sie die Kommentarregeln und unsere Netiquette!
19.08.2019 08:51 Uhr
... Ich frage für einen Freund ...
17.08.2019 11:43 Uhr
Schön auch zu sehen wie 2 Verantworrtliche der Verwaltung aneinander vorbei arbeiten.Wäre es nicht so lausig Traurig könnte man noch darüber lachen.
19.08.2019 09:32 Uhr
17.08.2019 13:48 Uhr
Aber die Chefetage...? Kann man drüber streiten.
17.08.2019 08:53 Uhr
Und jetzt kommt BM-Kollege Käuflein und sagt sinngemäß: die Stadt muss sauberer werden, es wird mehr kontrolliert und gibt höhere Bußgelder.
Wie passt denn das zusammen? Das eine Dezernat weigert sich, trotz erkennbarem Bedarf größere Mülleimer aufzustellen und das andere Dezernat schickt den KOD raus, um Bußgelder zu verhängen? Hier ist eine Grundsatzentscheidung des OB gefragt. Will man eine saubere Stadt oder nicht? Dann kann es aber nicht an fünft größeren Mülleimern scheitern. Wie peinlich!
19.08.2019 13:59 Uhr
Erhöhte Bußgelder sind gut, aber immer noch zu niedrig um einen Lerneffekt auszulösen.
17.08.2019 15:34 Uhr
Es hat auch etwas mit Bequemlichkeit und mit Lebensgewohnheiten zu tun, wenn der Müll zunimmt. Fahre ich mit der Straßenbahn, sitzen dort oft essende Mütter mit brezelkauenden Kindern, weil diese dann so schön Ruhe geben. Diese Bäckertüten füllen die Abfallbehälter an den Haltestellen und wenn Krähen kommen und Reste wittern, gibt es Sauereien auf den Böden, die nicht von falsch weggeworfenen Tüten kommen.
Weniger Konsum mit Bechern und tausenden Tüten könnte auch helfen. Mitgebrachte Flaschen füllen und Brotschachteln für die Bäckerei mitnehmen.
Größere Abfalleimer helfen wenig.
17.08.2019 12:16 Uhr
Und möglichst nicht bewegen.
Die "anderen" können ja schon mal anfangen!
Business as usual
17.08.2019 06:57 Uhr
17.08.2019 03:52 Uhr
Aber ich habe eine Baustelle gesehen, bei der sich die Nachbarschaft beschwerte, weil beim Entrümpeln des Dachstuhls Gegenstände aus mehreren Stockwerk Höhe, ohne Absicherung von Fußgängern und parkenden Autos, auf die Straße geworfen wurden. Der Bauherr war etwas ganz Besonderes, zumal er wusste, dass das für ihn keine Konsequenzen haben wird.
Das Haus ist übrigens in der Karlsruher Schriftenreihe, Wohnungssicherung im angespannten Wohnungsmarkt, Band 3 zu finden.
So darf es zugehen, wenn die Stadt Karlsruhe Geld sparen kann, um wohnungslose Menschen, die zuvor in Hotels lebten, bei privaten Vermietern unterzubringen. Weil der Bauherr die beiden Dachwohnungen sonst nicht gebaut hätte, durfte er sogar fast alles mit Hilfe von 1-Euro Jobbern machen. Es wird nicht erwähnt, wie viele der dort Arbeitenden danach in reguläre Arbeit kamen.