Karlsruhe Gegen Alkohol und Gewalt: Arbeitsgruppe Werderplatz bringt Änderungen voran
Der Werderplatz in der Karlsruher Südstadt gilt schon lange als heißes Pflaster. Die Gründe: Alkohol- und Drogenkonsum, Pöbeleien sowie Gewalt. Das soll jetzt ein Ende haben: Die Arbeitsgruppe Werderplatz legt dem Hauptausschuss ihren Abschlussbericht mit bereits abgeschlossenen und auch geplanten Maßnahmen vor.
In den vergangenen Monaten sorgte der Werderplatz häufig für Schlagzeilen - allerdings nicht für positive. Die Liste der Missstände ist lang: Bis zu 60 Personen, die Alkohol und Drogen konsumieren, Pöbeleien und Auseinandersetzungen, Sachbeschädigungen, Verschmutzung, wie Spritzen in Grün- und Spielflächen.
Um die Situation am Werderplatz zu entschärfen, erarbeitete die Stadt im Rahmen einer Arbeitsgruppe - bestehend aus Fachleuten aus städtischen Ämtern, Polizei, Bürgergesellschaft und Wohlfahrtsverbänden - einige mögliche Verbesserungsmöglichkeiten.
Nachdem im Sommer dieses Jahres rund 200 Karlsruher bei einer öffentlichen Bürgerbeteiligung ebenfalls Ideen einbringen konnten, liegt dem Hauptausschuss nun der Abschlussbericht dieser Arbeitsgruppe vor. Der Ausschuss wird in seiner nächsten öffentlichen Sitzung am heutigen Dienstag, 14. November, ab 16.30 Uhr unter anderem auch über den abschließenden Bericht diskutieren.
Eine Maßnahme: Erhöhte Präsenz von Polizei und KOD
Zu besprechen sind dabei unter anderem Maßnahmen, die sich aktuell in der Umsetzung befinden. Dazu zählen dazu auch die höhere Präsenz sowohl der Polizei als auch des Kommunalen Ordnungsdienstes, "die Intensivierung der Kontaktaufnahme mit Russlanddeutschen und Rumänen" sowie die Belebung des Platzes durch positive Aktivitäten.
Bereits abgeschlossen seien laut Beschlussvorlage unter anderem Maßnahmen, wie die Ausnahmegenehmigung für Außengastronomie bis 22 Uhr auf dem Werderplatz und auch die Installation eines "Werderplatztelefons". Über diesen Weg können alle den Werderplatz betreffende Anliegen direkt an den KOD gemeldet werden. Um das Sicherheitsempfinden zu erhöhen, wird seit Oktober eine neue Beleuchtung auf dem Platz getestet, die heller als die bisherigen Lampen sein soll.
In Zukunft sollen weitere Maßnahmen umgesetzt werden
Weiter solle die öffentliche Toilettenanlage unterhalb des Indianerbrunnens ab Frühjahr 2018 saniert werden. So soll einer Vermüllung und Verunreinigung der Umgebung entgegen gewirkt werden. Um dieses Ziel zu erreichen soll auch ein Straßenfeger-Team eingestellt werden. Das Team besteht aus Straßensozialarbeitern des Diakonischen Werks.
Die Arbeitsgruppe sieht zudem die Einrichtung von Räumlichkeiten vor, in welchen ein "alkoholakzeptierendes Aufenthalts- und Beratungsangebot" eingereichte werden soll. Dort sollen Fachkräfte aus der Sozialen Arbeit Kontakt zu den Menschen aufnehmen. In diesem Rahmen soll dann auch der Konsum von Alkohol gestattet sein. Ein ähnliches Angebot soll ein Drogenkonsumraum bieten: Dort sollen "konsumentschlossene Drogenabhängige die Möglichkeit [haben], bereits erworbene und mitgebrachte Substanzen unter Einhaltung bestimmter Regeln unter hygienischen Bedingungen einzunehmen.
Bei Zustimmung des Hauptausschusses können die in Umsetzung befindlichen und die geplanten Maßnahmen weitergeführt werden.
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14.11.2017 19:56 Uhr
14.11.2017 17:29 Uhr
14.11.2017 14:46 Uhr
14.11.2017 10:05 Uhr
Zu Zeiten vom Wölfle wurden zu laute Gäste höflich hinauskomplimentiert, die sich aber regelmäßig Nachschub im Wölfle holen konnten und sich dann ein paar Meter weiter beim Brunnen volllaufen ließen.
Andere Drogen waren noch nicht so sehr das Problem, aber der "Treff" am Werderplatzbrunnen hat wohl Tradition.
Damit will ich nicht den heutigen Zustand entschuldigen. Die Stadt hätte schon vor vielen Jahren etwas tun müssen, verlässt sich ja auch häufig auf Organisationen mit ehrenamtlichen Mitarbeitern.
14.11.2017 17:54 Uhr
14.11.2017 09:11 Uhr
Mal ganz abgesehen davon, dass selbst im Hochsommer ab 21h am Brunnen meist nix mehr los ist - die Jungs haben halt auch feste Arbeitszeiten
Wenn es kracht, dann meist Nachmittags oder am frühen Abend.
14.11.2017 12:01 Uhr
Wenn auf dem Werderplatz schon um 22.00 aussen geschlossen wird, muss das eine Sonderregelung sein.
14.11.2017 09:25 Uhr
14.11.2017 08:43 Uhr
14.11.2017 08:37 Uhr
Auf jeden Fall ist es eine tolle Erkenntnis, dass die Präsenz von Polizei und KOD erhöht werden muss. Chapeu.
"Um dieses Ziel zu erreichen soll auch ein Straßenfeger-Team eingestellt werden. Das Team besteht aus Straßensozialarbeitern des Diakonischen Werks."
Schaffe isch scho Ärwet