Karlsruhe Erst die Gebäude, dann die Reisenden: Warum in Karlsruhe noch immer ein Fernbusterminal fehlt
Seit 2013 ist die Reise per Fernbus beliebt - auch für Fahrten ab Karlsruhe. Die Stadt arbeitet seit 2016 an einem Fernbusterminal, um Platz für die Busunternehmen zu schaffen - ein entsprechendes Grundstück ist hierfür schon eingeplant. Aber getan hat sich bislang nicht sehr viel.
Seit mittlerweile fast fünf Jahren steht fest: Karlsruhe bekommt ein Fernbusterminal hinter dem Hauptbahnhof in der Fautenbruchstraße. Doch getan hat sich seither wenig. Einzig auf dem geplanten Areal wurde ein Parkplatz errichtet, der von Pendlern gut angenommen wird, wenn man sich anschaut, wie oft dort der Hinweis "Besetzt" an der Einfahrt prangt.

Das war es dann aber auch. Von einem Investor fehlt nämlich noch jede Spur. Und das, obwohl die Stadt schon seit 2016 Gespräche mit Interessenten geführt hatte.

Bauarbeiten rund um den Hauptbahnhof gehen vor
Als Grund, warum es noch keinen passenden Investor gibt, benennt die Stadt Karlsruhe auf Nachfrage von ka-news.de die Entwicklungen rund um den Hauptbahnhof, etwa dem Bau der beiden neuen Bürotürme am Eingang Süd.

"Zu vertiefenden Verhandlungen kam es aufgrund der Entwicklungen und der Notwendigkeit der Fertigstellung diverser Erschließungsmaßnahmen im Bereich Hauptbahnhof Süd, die für den Betrieb eines Fernbusterminals unabdingbar sind, noch nicht", heißt es vonseiten der Wirtschaftsförderung gegenüber ka-news.de. "Daher gibt es auch noch keinen Investor", betont die Stadt.
Kein Investor, kein Terminal
Daher steht ein Baubeginn für das Terminal in der Fautenbruchstraße in den Sternen. "Wir gehen nicht von einem kurzfristigen Baubeginn aus", so die Wirtschaftsförderung weiter. Flixbus, der Marktführer in Sachen Fernbuslinien in Deutschland - der Marktanteil liegt bei über 90 Prozent - betreibt beispielsweise in Frankfurt den Fernbusterminal selbst.

Eine Option für Karlsruhe? Eher nicht, weiß die Stadt: "Aus den gleichen Gründen, warum noch ein Investor fehlt, scheidet auch ein kurzfristig zu realisierender Terminalbetrieb von Flixbus selbst ebenfalls aus!"
Idee soll bestehen bleiben
In den letzten zwei bis drei Jahren stagnierte der noch recht junge Fernbusmarkt, 2016, 2017 und 2018 sind mit den Bussen etwa 23 Millionen Fahrgäste transportiert worden. Allein das Unternehmen Flixbus bietet fast 290 Strecken, die in der Fächerstadt starten oder einen Zwischenstopp einlegen. Doch auch wenn die Zahlen nicht weiter steigen sollten, die Stadt hält an der Idee des Fernbusterminals weiter fest.

"Auch wenn ein Baubeginn noch nicht absehbar ist, werden die Entwicklungen am Fernbusmarkt weiter beobachtet, um die Anforderungen an ein modernes Fernbusterminal möglichst passgenau abbilden zu können", heißt es gegenüber ka-news.de vonseiten der Wirtschaftsförderung.




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04.12.2019 13:51 Uhr
03.12.2019 22:35 Uhr
03.12.2019 22:34 Uhr
03.12.2019 19:49 Uhr
03.12.2019 17:27 Uhr
Es spricht ja für sich, dass sich kein investor findet. Eben weil da kein Geld zu verdienen ist. und bevor es der Steuerzahler zahlen soll, dann lieber gar nichts.
05.12.2019 10:56 Uhr
Wenn das Luxus ist, dann okay.
03.12.2019 14:31 Uhr
Gerade auf internationalen Strecken halte ich die Fernbusse gegenüber der Bahn für deutlich überlegen. Ich habe Verwandte im südlichen Kroatien, die zahlen für eine Busfahrt bis Stuttgart ca. 100 Euro einfach, Fahrzeit ca. 18 Stunden ohne Umsteigen. Bahn: Fahrzeit 22 - 26 Stunden, mind. doppelter Preis und mind. 5 x Umsteigen, da fällt die Entscheidung leicht.
Fazit: Karlsruhe braucht ein Fernbusterminal
03.12.2019 14:08 Uhr
Genügend Platz für ein größeres Busterminal wäre dann nur südlich der Südtangente und von dort wären die Wege zum Bahnhof wieder relativ weit. Dies liese sich jedoch mit einem Shuttleservice lösen.
03.12.2019 13:18 Uhr
03.12.2019 12:07 Uhr
Danach auf Flixbus umgestiegen, Ticket kostete one way 8,00 Euro, Fahrzeit mit einer Pause < 3,5 Stunden. Das Busterminal in Würzburg ist ca. 50 m vor dem Bahnhof.
Überall in der Pampa läuft das, nur in KA kriegt man es mal wieder nicht auf die Reihe. Es kann nicht jeder seinen breiten Beamtenhintern in die 1. DB-Klasse oder hinters Mercedes-Lenkrad drücken!