Karlsruhe Bessere Parkplätze für Karlsruhe? "Fußgänger und Radler haben erstmal Vorrang"
Mal eben zum Shoppen in die City. Kofferraum leeren und rein ins Auto. Direkt, bis vor die Läden fahren - ist doch gemütlich oder? Nicht ganz - laut dem ADAC Nordbaden, haben die Innenstädte immer mehr mit Parkplatznot und dem damit einhergehenden Suchverkehr zu kämpfen. Darüber hinaus seien die vorhandenen Buchten viel zu klein für die Mega-Karren von heute - hier stünden die Kommunen in der Verantwortung. Muss in Karlsruhe mehr für Autofahrer getan werden? "Nein, erstmal nicht", sagt die Stadt Karlsruhe - laut ihr hätten Fußgänger und Radfahrer zunächst Vorrang in Sachen Verkehrsentwicklung.
Zu enge Parkplätze in Tiefgaragen, zu wenig Buchten an der Straße, unzureichende Leitsysteme, Suchstau und Stellplatz-Frustration: "Das knappe Parkraumangebot und der damit zusammenhängende Parksuchverkehr haben in vielen Städten Deutschlands beängstigende Ausmaße angenommen", betont der ADAC Nordbaden in einer Pressemeldung - "die Kommunen sind gefordert, ein effizientes Parkraummanagement zu installieren."
Verkehrsentwicklung Karlsruhe: "Fußgänger und Radfahrer haben Vorrang"
Wird Karlsruhe den Bedürfnissen der Autofahrer gerecht oder sieht sich auch die Fächerstadt in der Pflicht, in Sachen City-Parkplätze aufzurüsten? ka-news wollte es wissen und hat bei der Stadtverwaltung nachgehakt.
"Zwar ist der KfZ-Verkehr ein Bestandteil unseres städtischen Verkehrsentwicklungsplanes, doch aus unserer Sicht stellt er gerade kein großes Handlungsfeld dar", so eine Sprecherin der Stadt auf Anfrage. Fußgänger und Radfahrer hätten dem gegenüber Priorität. Was die Parksituation in Karlsruhe angeht, so wird auf das "gut ausgebaute" Parkleitsystem verwiesen.
ADAC Nordbaden: "Parkplätze müssen breiter werden" - Stadt sieht sich nicht in der Pflicht
Doch der ADAC Nordbaden beklagt nicht nur das "Wo", sondern auch das "Wie": "Insbesondere die Breite der Stellplätze muss angesichts der immer größer werdenden Fahrzeuge von 2,30 Meter auf 2,50 Meter erhöht werden." So stammen viele Parkhäuser noch aus den 60er- oder 70er-Jahren und bedürften einer neuen nutzerfreundlicheren Ausrichtung. Aber wer ist für den Um- und Ausbau in Tiefgaragen und Co. verantwortlich? "Wir nicht!", heißt es seitens der Stadt Karlsruhe - "die Parkhausbetreiber selbst veranlassen Sanierungen, außerdem ist eine Vergrößerung der Stellplätze noch lange nicht gesetzlich festgeschrieben."
Von den rund 30 Parkhäusern in Karlsruhe gehören nach Angaben der Verwaltung nur zwei der städtischen Fächer GmbH, fünf werden von dem Pächter-Unternehmen Apoca bewirtschaftet. "Bei uns sind die Stellplätze größtenteils bereits an die neuen Größen der Autos angepasst", erklärt Tilman Kube, Apoca-Kommunkationsleiter.
Ein modernes Parkhaus macht laut ihm genau das aus, was der Autoclub in seiner Pressemitteilung fordert: "Bargeldlose Bezhalung am Kassenautomaten, gutes Wegeleitsystem für Fußgänge und Autofahrer, gute Befahrbarkeit der Rampen und Gassen, helle Beleuchtung und teilweise Abdeckung durch Videokameras." Doch auch Kube weiß, dass diese Modernisierungen einiges kosten: "Wir reden hier über Millionen-Projekte." Die Entscheidung einer Sanierung treffe grundsätzlich der Eigentümer.
Autofahrer und ÖPNV-Befürworter: "Ein Grundkonflikt in Karlsruhe"
Ein Vorstoß in Sachen Parkraum steht in Karlsruhe derzeit nicht an, so die Stadt gegenüber ka-news. "Klar, Parkplätze und Autoverkehr ist immer ein Thema - man kann auch von einem Grundkonflikt sprechen", erklärt die Stadtsprecherin und bezieht sich auf den ständig herrschenden Zwist zwischen ÖPNV-Befürwortern und Autofahrern - "und: auf der einen Seite wollen es besonders die Anwohner zwar immer schön ruhig und grün vor der Haustür haben, doch auf der anderen Seite wollen sie auch einen direkten Stellplatz nicht missen."
Man könne nicht alles haben, es sei wichtig, eine Balance zu finden, um allen Interessen gerecht zu werden. Doch ehe man sich mit mehr und modernerem Parkraum in Karlsruhe - auf der Straße, unter der Erde und unter Dächern - beschäftige, stünden zunächst Debatten über das Gehweg-Parken und den Umgang der Straßenverkehrsordnung hinsichtlich dessen an.
Mehr zum Thema Parken in Karlsruhe:
Karlsruhe plant Klarheit beim Gehweg-Parken - Umsetzung nicht vor Herbst
Parkplatz-Kampf in Karlsruhe: "Anwohnerparken ist keine Lösung"
Karlsruhe fördert E-Mobilität: Parken hier Elektroautos künftig gratis?
CDU fordert mehr P+R-Plätze im Karlsruher Stadtgebiet - nicht nur im Umland
Gehweg-Parken in Karlsruhe: Streit in der Nordweststadt
Kontrollen gegen Gehweg-Parker: Ordnungsamt spricht 407 Verwarnungen aus
Kampf den Gehweg-Parkern: Stadt Karlsruhe kündigt stärkere Kontrollen an

Der Kommentarbereich wird 7 Tage nach Publikationsdatum geschlossen.
Bitte beachten Sie die Kommentarregeln und unsere Netiquette!
12.05.2014 18:05 Uhr
1. aufgrund einer jahrzehntelangen Fehlplanung Parkhäuser und Parkplätze so ungeschickt geplant wurden, dass nirgendwo in der Innenstadt ein wirklich verkehrsberuhigter Bereich existiert,
2. Parken auf Gehwegen und Radwegen immer noch zu sehr geduldet wird, und
3. Erschleichen von kostenpflichtigen Parkplätzen nicht konsequent genug geahndet wird.
12.05.2014 13:15 Uhr
12.05.2014 13:29 Uhr
...Schbässle gmacht...
12.05.2014 12:28 Uhr
Mal eben zum Shoppen in die City. Kofferraum leeren und rein ins Auto. Direkt, bis vor die Läden fahren - ist doch gemütlich oder?
Wenn die Läden die Ware direkt nach Hause liefern würden, so bräuchte man gar keine Flächen für so einen Unsinn wie einen Parkplatz vergeuden. Man würde gemütlich mit der Straba zum Einkaufen fahren und am Abend die eingekauften Waren erhalten.
12.05.2014 16:02 Uhr
Man kann heutzutage schliesslich auch alles bequem von zu Hause aus im Netz bestellen.
13.05.2014 09:55 Uhr
12.05.2014 16:11 Uhr
Sie: "Schatz, was machst du denn schon wieder mit dem Luftgewehr am Fenster?"
Er: "Ich schieß mir nen neuen Laptop!!"
12.05.2014 12:09 Uhr
Dann können die Leute ihre Dickschiffe zwar besser einparken.
Gleichzeitig fallen dadurch aber ingesamt Parkplätze weg,da die Gesamtfläche gleich gross bleibt.
Also entscheidet euch, entweder breite dafür wenige Parplätze oder enge und davon aber mehr.
12.05.2014 13:57 Uhr
Zu Ende gedacht besteht die Lösung der Probleme in der Auflösung der Stadt und der absolut gleichmäßigen Verteilung sämtlicher Infrastruktur auf unser Land.
Dann kann man endlich fahren. Dann muss man allerdings auch fahren, denn die Wege sind dann zwangsläufig weiter. Für 2 Minuten gesparter Parkplatzsuche sitzt man dann eine Stunde mehr im Auto.
12.05.2014 14:25 Uhr
Je eher wir damit beginnen, desto eher sind wir fertig. Los geht's.
.