Karlsruhe Baubeginn KSC-Stadion: Mentrup sagt "2018 geht es auf alle Fälle los"
Am Mittwoch wurden im Karlsruher Rathaus die Doppelspitze des Eigenbetriebs "Fußballstadion im Wildpark" vorgestellt. Frank Nenninger und Werner Merkel werden ab April die bauliche Organisation rund um das neue Stadion für den Karlsruher SC übernehmen. Der Baubeginn soll auf jeden Fall 2018 sein - egal ob in der zweiten oder dritten Liga.
"Das Projekt nimmt den nächsten wichtigen Schritt", sagt Oberbürgermeister Frank Mentrup am Mittwoch im Karlsruher Rathaus. Man ist bei der Stadtverwaltung "sehr froh" über die beiden "Wunschkandidaten" des neuen Eigenbetriebs der Stadt Karlsruhe. Dieser soll unter dem Namen "Fußballstadion im Wildpark" offiziell am 1. April gegründet werden. Die Zustimmung des Gemeinderats gab es am Dienstagabend.
"Experiment" Eigenbetrieb
Was ist ein Eigenbetrieb? Im Prinzip ein städtisches Amt, das über mehr autonome Gestaltungsmöglichkeiten verfügt und daher eigenständiger agieren kann. Der Eigenbetrieb verfügt im Gegensatz zu einem städtischen Amt über eine eigene Buchhaltung. "Wichtig für die Transparenz in der Kostenfrage", betont Mentrup. Es ist die erste Gründung eines Eigenbetriebs der Stadt Karlsruhe. Mentrup erhofft sich von diesem - wie er selbst sagt - "Experiment" hilfreiche Erkenntnisse für künftige Immobilien-Projekte.
Der Eigenbetrieb soll sich zunächst um das Vergabeverfahren für den Neubau kümmern. Im kommenden Jahr sollen ihm auch die Infrastruktur und der Betrieb des bestehenden Stadions übertragen werden. Der Betrieb bezieht sich auf den immobilienwirtschaftlichen Teil. Spiel und Veranstaltungsbetrieb liegen weiterhin beim Karlsruher SC.
Frank Nenninger ist Prokurist der Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (Kasig) und wird künftig der "Kopf des Neubaus" beim KSC-Stadion werden, wie es Mentrup formuliert. Der 56-Jährige verfügt über 30 Jahre Berufserfahrung in verschiedenen Bereichen des Bauwesens und wohnt seit sieben Jahren in der Fächerstadt. "Ich habe eine Affinität zum Fußball und bin begeisterter Bauingenieur", so Nenninger. Den KSC verfolge er sehr gerne - sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten.
Neuer Betriebsleiter mit "Herzensbindung" zum KSC
Neue Personalstellen sollen bei der Kasig durch die Einbindung in das Bauprojekt Wildparkstadion nicht entstehen. Durch die sich dem Ende zuneigenden Bauarbeiten am Stadtbahntunnel unter der Kaiserstraße und am Südabzweig würden entsprechende Ressourcen frei. Auch Nenninger wird nicht direkt beim Eigenbetrieb beschäftigt werden, laut Mentrup soll es ein Management-Verhältnis werden.

Neu geschaffen wird die Stelle des Betriebsleiters für den Eigenbetrieb "Fußballstadion im Wildpark": Werner Merkel wird ab dem 1. April das Ruder übernehmen. Er ist seit über 30 Jahren in der Immobilienwirtschaft tätig und seit zwei Jahren Leiter des kaufmännischen und infrastrukturellen Gebäudemanagements im Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft bei der Stadt Karlsruhe. Merkel engagiert sich seit 1986 für den KSC, war schon Fanbeauftragter, Fanbetreuer und Vize-Präsident. "Eine Herzensbindung", wie er am Mittwoch sagt.
Baubeginn 2018: Auch in 3. Liga
Merkel saß in der Vergangenheit bereits mehrfach am "Verhandlungstisch" und sei daher bestens mit den internen Verwaltungsnetzwerken des Projekts vertraut, so Mentrup. Diese will die Verwaltung in dieser Weise bewahren: "Es ist ein derzeit gut funktionierendes Gebilde", beschreibt Oberbürgermeister Mentrup die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Projektpartner. Er schließt nicht aus, dass städtische Mitarbeiter im Laufe des Jahres in den Eigenbetrieb übernommen werden könnten - welcher Mitarbeiter künftig welche Funktionen einnehmen, das gelte es noch zu auszuarbeiten. Diese Zeit nehme man sich, so Mentrup.
Der Baubeginn für das neue Stadion soll 2018 starten - ganz gleich, ob der KSC dann in der zweiten oder dritten Liga spiele, gibt Mentrup den Zeitplan vor. "Es besteht überhaupt keine Notwendigkeit, zwischen dem Bauvorhaben und der aktuellen Tabellensituation einen Zusammenhang herzustellen", sagt das Stadtoberhaupt. Ein Abstieg in die dritte Liga sei in den Planungen berücksichtigt, genau genommen sogar dreimal in zehn Jahren. Die Pachtzahlungen des KSC, welche sich an der Ligazugehörigkeit orientieren, würden sich verlängern, bis der vereinbarte Betrag refinanziert ist. "Das kann theoretisch unendlich sein", so Mentrup.
Gestoppt werden könne das Projekt nicht mehr: Es würden zum einen Regresszahlungen folgen, zum anderen "ergibt es inhaltlich keinen Sinn." Ein Projektabbruch wäre laut Mentrup weder "sinnvoll noch logisch". "2018 geht es auf alle Fälle los, fragt sich nur wann und was." Zunächst müsse der
Vertrag mit einer Baufirma zustande kommen , dann die Baugenehmigung eingeholt werden. Letzteres allein soll vier bis sechs Monate dauern.
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16.03.2017 08:04 Uhr
16.03.2017 05:44 Uhr
16.03.2017 07:06 Uhr
16.03.2017 09:17 Uhr
16.03.2017 03:29 Uhr
Und letztlich les ich da raus, dass es eigentlich gar nichts gibt, nullkommanull. Das Ding ist noch nichtmal baurechtlich genehmigt. Und wenn er sagt vier bis sechs Monate...sagen wir mal 12.
Und diese Eigenbetriebsgeschichte ist einfach dubios. Das hört sich eher nach Verschleierung denn nach Transparenz an. Und nach Pöstchenverteilung.
Das wird nix, das ist offensichtlich. Gibt genau das gleiche Chaos wie beim Tunnel. Und nachher wars wieder keiner oder die Verantwortlichen gehen in Pension und wussten von nichts.
15.03.2017 22:52 Uhr
15.03.2017 19:46 Uhr
Das klingt verdächtig nach der Argumentation vor dem Beginn der Kombilösung, wo die damalige Stadtregierung vermutlich schon gewusst hatte, in welche Schieflage wir damit kommen.
So gesehen hat sich Herr Mentrup doch gut eingearbeitet.
"Inhaltlich macht ein Stopp keinen Sinn mehr", bezahlen müssen wir das Stadion sowieso und unendlich darauf warten, bis der KSC wenigstens so pro Forma die erste Miete bezahlt.
Da haben wir dann schon zwei unendliche Geschichten, die Finanzierung bzw. die Abdeckung der Kosten für die U-Strab und das Stadion liegt irgendwo weit hinten im Nirwana.
15.03.2017 18:59 Uhr
15.03.2017 15:56 Uhr
Dann hätten auch andere Sportvereine was davon und könnten auch finanziell was beisteuern.
Und das Problem mit der Europahalle wäre auch gelöst.
16.03.2017 08:04 Uhr