Karlsruhe Alter Flugplatz Karlsruhe: Wie sieht das Naturschutzgebiet künftig aus?
Das Regierungspräsidium Karlsruhe (RP) hat einen Entwurf des Managementplans für das europäische FloraFauna-Habitat (FFH-Gebiet) "Alter Flugplatz Karlsruhe" erstellt. Zum 10. November beginnt nun die allgemeine Öffentlichkeitsbeteiligung. Alle Bürger, Vereine, betroffene Behörden und Interessenvertreter sind aufgerufen, die Karten und Texte einzusehen und Vorschläge oder Anregungen einzubringen. Dies teilt das RP in einer Pressemitteilung mit.
Die FFH-Gebiete bilden gemeinsam mit den Vogelschutzgebieten das Schutzgebietsnetz Natura 2000. Mit den europaweit über 26.000 Natura 2000-Schutzgebieten sollen das europäische Naturerbe bewahrt und die natürlichen Lebensgrundlagen erhalten werden. Neben dem europäischen Schutzstatus besitzt der "Alte Flugplatz" seit 2010 auch einen nationalen Schutzstatus als Naturschutzgebiet.
Seltener Borstgrasrasen soll geschützt werden
Das FFH-Gebiet "Alter Flugplatz Karlsruhe" gehört mit rund 70 Hektar Fläche zu den kleinsten FFH-Gebieten Baden-Württembergs. Trotzdem habe das Gebiet eine enorme Bedeutung für das Schutzgebietsnetz Natura 2000. Von besonders wichtiger Bedeutung sei das großflächige Vorkommen von sogenannten Borstgrasrasen, heißt es in der Pressemeldung weiter.
Dieser Lebensraumtyp ist heute in Baden-Württemberg fast ausschließlich auf höhere Lagen des Schwarzwaldes beschränkt. Von den früher durchaus verbreiteten Borstgrasrasen auf sandigen Böden der Rheinebene sind lediglich in den Bereichen des Baden-Airports bei Söllingen und am Alten Flugplatz Karlsruhe größere Bestände erhalten geblieben.
Für die Lebensräume von europäischer Bedeutung enthält der Managementplan Ziele und Maßnahmenvorschläge. Diese dienen vor allem dazu, die besonders wertvollen Sand- und Borstgrasrasen mit den vielen dort lebenden Arten zu erhalten.
Managementplan liegt im RP aus
Der Managementplan dient ebenfalls dazu, die Außengrenzen des FFH-Gebietes genau festzulegen. Im Fall des Alten Flugplatzes wurden hier die Grenzen des europäischen Schutzgebietes an die Abgrenzung des ausgewiesenen Naturschutzgebietes angepasst.
Bereits im Frühjahr 2014 wurde der Managementplanentwurf einem Beirat aus Vertretern verschiedener Interessen- und Nutzergruppen sowie der Stadt Karlsruhe vorgestellt und mit diesen diskutiert. Anregungen und Änderungsvorschläge aus diesem Gremium wurden zwischenzeitlich in den Plan eingearbeitet, so das RP weiter.
Der Entwurf des Managementplans kann in der Zeit vom 10. November bis 8. Dezember bei der folgenden Adresse während der ortsüblichen Öffnungszeiten eingesehen werden: Regierungspräsidium Karlsruhe, Karl-Friedrich-Straße 17, 76133 Karlsruhe, 2. Obergeschoss, Zimmer 327.
Zusätzlich kann der Managementplan während der Auslegung im Internet eingesehen werden. Jeder Bürger kann eine Stellungnahme beim Regierungspräsidium Karlsruhe, Referat 56 - Naturschutz und Landschaftspflege, 76247 Karlsruhe oder per Mail unter dem Betreff: 6916-341 FFH-Managementplan abgeben. Das RP bittet außerdem darum, in der Stellungnahme nachvollziehbare Ortsbezeichnungen anzugeben. Zudem sollte sie die Anschrift des Absenders enthalten.
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10.11.2014 12:01 Uhr
Dann stünde nach relativ kurzer Zeit wieder das,was in D eine wirklich natürliche Bepflanzung ist,nämlich ein Wald.
Diese besonderen Gräser wachsen nur deshalb da,weil man alle anderen Pflanzen immer wieder am Wachsen hindert.
10.11.2014 18:46 Uhr
09.11.2014 22:19 Uhr
Dann kommt man wenigsten trotz der Baustellen noch nach KA rein...
09.11.2014 22:28 Uhr
10.11.2014 00:35 Uhr