Karlsruhe 300 Millionen für Badisches Staatstheater: "Sanierung nicht um jeden Preis!"
Die Gesamtkosten für den Bau am Badischen Staatstheater fallen höher aus als bislang veranschlagt. Statt 125 Millionen Euro liegen die Kosten nach aktuellen Schätzungen bei bis zu 325 Millionen Euro. Die Wählervereinigung Gemeinsam für Karlsruhe (GfK) zeigt sich über diese Entwicklung in einer Pressemitteilung entsetzt - und stellt die Sanierung des Theaters infrage.
"Ich bin persönlich sehr enttäuscht", so Stadtrat Friedemann Kalmbach in einer Pressemitteilung der Wählergemeinschaft. Im August 2015 habe die Stadtverwaltung auf Anfrage der GfK noch zugesichert, den Kostenrahmen nicht zu überschreiten und die 125 Millionen als Kostenobergrenze zwischen Land und Stadt vereinbart. Lediglich eine Anpassung an den Baupreisindex sollte erfolgen.
Die GfK steht nach eigener Aussage zwar weiterhin zur ursprünglich zugesicherten Rahmenvereinbarung, aber diesen neuen Kosten werde man nicht zustimmen, betont Stadtrat Eduardo Mossuto. Die GfK hat den Verdacht, dass dieser ursprünglichen Kalkulation die Absicht zugrunde lag, einen Grundsatzbeschluss vom Gemeinderat zu bekommen, um dann weitere Kostensteigerungen in Kauf zu nehmen. Stadtrat Friedemann Kalmbach meint dazu: "Wir wünschen die Sanierung und Erweiterung des Badischen Staatstheaters, aber nicht um jeden Preis."
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18.07.2017 15:54 Uhr
Trotz aller sinnvoller Maßnahmen und der Notwendigkeit, hier etwas zu unternehmen - die Summen sind dermassen abstrus, daß man sich da schon die Frage stellen kann, ob man da noch mit den Beinen auf der Erde steht.
Und wenn ein Staatstheater "dank" der Unflexibilität und den Wünschen der Betreibenden eben nur SO - MIT DIESEN SUMMEN - betrieben werden kann (was ich massiv bezweifle) , dann bitte weg mit.
Zumindest solange noch irgendeine andere Art von Kultur, die evtl. mehr Menschen erreicht, noch irgendeinen -im Vergleich zu den genannten Summen lächerlichen- Bedarf hat.
Dann hat sich das sozusagen selbst wegrationalisiert.
18.07.2017 17:55 Uhr
Das hat man nie als günstiger angesehen... !
Die politische Ausgangslage 1974 war : "Wir müssen schnell sparen, weil wir wegen der Ölkrise weniger Steuereinnahmen haben! Betrachten wir mal anstehende Investitionen!
Beispiel Kulissenlager:
Baukosten eigener Lagerraum: x DM
Baukosten gemieteter Lagerraum: 0 DM
gesparte Baukosten bei kompletter Streichung: x DM
Hurra, wir haben was gefunden! Höhere Betriebskosten? Das verteilt sich über die Jahre, damit können wir kein Schnelles Sparziel erreichen - außerdem kommt dieses Geld aus einem anderen Topf.
18.07.2017 14:54 Uhr
Und bei einem Gebäude dieser "Altersklasse" ergeben sich im Bestand ganz schnell unangenehme Effekte, z. B. wenn man statische Nachweise nicht mehr nach Normen von vor 50 Jahren mit globalem Sicherheitszuschlag rechnen darf, sondern mit Teilsicherheitsbeiwerten rechnen muss oder bei bauphysikalischen Nachweisen plötzlich heutige Grenzwerte und nicht mehr die von vor 50 Jahren einhalten müssen. Bis man da bei der Ausschreibungsplanung weiß, was das kosten kann oder wird, haben "der Gemeinderat" und die "interessierte Öffentlichkeit" schon fünf mal Zahlen für die Baukosten gefordert, um zu sehen, ob die Kosten für Beauftragung eines Planers überhaupt zu rechtfertigen sind.
18.07.2017 10:00 Uhr
Die geplanten Erweiterungen, um das Haus in einen Zustand zu versetzen, wie er ganz ursprünglich mal geplant war und aus Kostengründen nicht realisiert wurde, kann man sich aber vermutlich in die Haare schmieren.
Interessant wäre mal eine Aufrechnung, welche laufenden Kosten durch die aktuelle Situation entstehen, die nach einer Komplettsanierung und Erweiterung nicht mehr anfielen. Wobei sich dann wohl jeder das so hinrechnen würde, dass es ihm ins Konzept passt.
18.07.2017 11:09 Uhr
mit Sicherheit keine weiteren Tausende ins Theater strömen bloß weil KA so viele Zuzüge bekommen hat.
Ich möchte keinen beleidigen, aber schau dir das Klientel doch mal an.
Recht hast du allemal mit der Gegenüberstellung der Kosten für Instandhaltung. Dafür wurde in den ver-
gangenen Jahren auch für das alte marode Stadion eine Menge Geld verbrannt, das man in einen Neubau
hätte stecken können.
Bei der Summe allerdings um die es für die Instandsetzung des Theaters geht, sollten mal Leute her die
sehr gut rechnen und differenzieren können. Die schmeißen mit Millionen als ob es 5 €-Scheine wären.
18.07.2017 09:52 Uhr
Die Ansprüche steigen ins Uferlose und manche meinen es muß grundsätzlich immer das Beste und
Pompöseste sein. Planen die etwa eine Alb-Philharmonie ?? Es geht auch ein paar Nummern kleiner !
Macht die sauteure U-Bahn fertig und das Stadion, das seit mehr als 20 Jahren gebaut werden sollte,
und wenn danach noch Geld da ist kann man an das Theater denken. So lange werden es die Besucher
in dem alten Musentempel ja wohl noch aushalten.
18.07.2017 09:26 Uhr
Aber 21. Mio EUR jedes Jahr nur für den Betrieb dieses Prestigeprojektes. Allein von der Stadt Karlsruhe. Dazu kommen jetzt nocheinmal Bauplankosten von rund 325 Mio. EUR. Städte und Gemeinden müssen solche Bauplankosten nach den "aktuellen" Preisen machen. Aber wir alle wissen, dass bei Bauten über mehr als 5 Jahre das Ding locker 30% teuer wird.
Bin auch kein Fan vom Stadion. Das Ding ist aber viel einfacher und schneller hoch zu ziehen hier werden sich die Mehrkosten gering bleiben. Im übrigen haben die beiden sogar fast vergleichbare Zuschauerzahlen nur, dass der KSC selbst in der 3. Liga noch häufiger zur besten Sendezeit in der ARD zu sehen sein wird. Das Staatsgeblubber hab ich da noch nie gesehen.
19.07.2017 08:46 Uhr
18.07.2017 23:37 Uhr
18.07.2017 09:13 Uhr
Es sollen alle Brot und Spiele bekommen....