Karlsruhe Innenstadt: Neugestaltung nach der Kombilösung
Die Neugestaltung der Karlsruher Innenstadt im Zuge der Kombilösung nimmt Form an. In der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses wurden die Siegerkonzepte der einzelnen Architektenbüros vorgestellt. Gewinner des Wettbewerbs war eine Architektengemeinschaft aus Kaiserslautern und Berlin. Über die genaue Verwirklichung sollen nun die verschiedenen Stadtgremien und die Karlsruher Bürger diskutieren.
Eines wird bei der Vorstellung der Siegerkonzepte des Wettbewerbs zur Neugestaltung der Innenstadt klar: Karlsruhe wird sich im Zuge der Kombilösung in einem vollkommen neuen Gewand präsentieren. Geht es nach den Gewinnern, der Architektengemeinschaft Mettler und AV1, sollen einheitliche Beläge aus Granit und ornamentale Bänder aus farbigem Natursteinpflaster, die Kaiserstraße, den Marktplatz und die Karl-Friedrich-Straße zu einem "zusammenhängenden Gefüge" machen.
Auch der zweite und dritte Platz, der jeweils an Architektenbüros aus München ging, fand bei der Jury Gefallen. So sei die Gestaltung des Stadtbodens bei den Landschaftsarchitekten realgrün und Florian Nagler aus München in positiver Weise neutral und unaufgeregt gestaltet worden. Der dritte Platz, die Arbeitsgemeinschaft Terra Nova, überzeugte mit einem durchgehenden "Teppich" aus Natursteinplatten.
Durchgehende Begrünung der Innenstadt vorgesehen
Die, vom Planungsausschuss geforderte, optische und atmosphärische Aufwertung des öffentlichen Raums, ist laut den Preisrichtern beim Gewinner-Beitrag jedoch auf die beste Weise gelöst worden. "Die für Sitzbänke eingesetzten Materialen, wie Messing und Thermoholz erfüllen diesen Anspruch auf eine sehr kreative Art und Weise", heißt es in der Begründung. "Die Verwendung dieser Stoffe auch an Treppenbrüstungen und anderen Sitzelementen verstärkt die prägnante Wirkung."
Ein wichtiges Thema beim Konzeptsieger ist auch eine durchgehende Begrünung der Innenstadt. So sollen die östlichen und westlichen Abschlüsse der Kaiserstraße mit grünen Plätzen verschönert werden. Der Zugang zur Universität werde durch eine offene und transparente Gestaltung des Berliner Platzes mit einer Baumreihe am südlichen Platzrand unterstützt, erklärte Stadtplaner Harald Ringler, der die Gewinnerkonzepte vorstellte.
Die endgültigen Kosten für die Neugestaltung stehen noch nicht fest
"Das prägnante Konzept der Verfasser, mit dem es gelingt, ein unverwechselbares und hochwertiges Stadtbild für die Kaiserstraße und die Via Triumphalis zwischen Fußgängerzone und Ettlinger Tor zu formulieren, hat den Wettbewerb für sich entschieden", begründete die Jury ihre Entscheidung. "Stadtgrün, Stadtboden und Möblierung werden - wie bei keinem anderen Beitrag - als architektonische Einheit präsentiert."
In den kommenden Wochen soll jetzt in den Stadtgremien über die Änderungen an den Konzepten und eine endgültige Beauftragung diskutiert werden. Auch die Bürger sollen Gelegenheit haben, ihre Meinung kundzutun. Über die endgültigen Kosten für die Neugestaltung ist bisher nichts bekannt. Bürgermeister Michael Obert betonte aber: "Dass wird alles nicht billig."
Grüne wünschen sich mehr Schlichtheit
"Wir dürfen aber auch keine Billig-Lösung beschließen", so Obert. Tilman Pfannkuch (CDU) begrüßte den Gewinnerbeitrag, gab aber zu bedenken: "Die öffentliche Diskussion muss jetzt früh anfangen und wir müssen auch über Geld reden. Es muss ganz klar sein, was die Lösung kosten wird."
Kritik am Sieger kam von den Grünen. "Das sind zwar sicherlich gute Entwürfe, aber diese ornamentalen Bänder sind ein bisschen viel", kritisierte Anne Segor. Das passt nicht mit der gewünschten Schlichtheit zusammen." Ihre Fraktion votiere deswegen für die Umsetzung des zweitplatzierten Beitrags, der unter anderem eine Doppelreihe Spitzahorn auf der westlichen Kaiserstraße vorsieht.
Außerdem sehen die Münchner einen teils verkehrsberuhigten Kaiserplatz und eine Überdachung auf der Südseite des Europaplatzes vor.
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12.03.2010 11:54 Uhr
So muss ich mich zumindest nicht an unzähligen Menschen vorbeiquetschen - da Rempeln und Überholen wäre Vergangenheit. In Mannheim/ Stuttgart sieht mans ja auch. Da laufen auch die Menschen auf der ganzen Breit der Passage.
12.03.2010 14:28 Uhr
Und minutenlang warten zum queren ist Quatsch. Da müsste man schon mitten in der Haltestelle stehen, dass es womöglich etwas länger dauert. Wenn man gerade viele Bahnen kommen sieht, läuft man halt mal außenrum ...
12.03.2010 15:08 Uhr
Und du warst anscheinend noch net sooft im Stoßverkehr unterwegs. Wenn Bahn an Bahn kommt und die Leute sich manchmal sogar dazwischen bewegen das ist gefährlich für Fußgänger und die Bahner müssen hööilsch aufpassen. Das gänge alles viel einfacher und vor allem ungefährlicher. Das überqueren ist klar möglich aber erwartest du von einer Muter mit kleinen Kinder das sie sich zwischen den Bahnen durchquetschen. Es geht nicht darum ob man es kann, sondern wie man risiken vermeidet. Auch behinderte Menschen haben es schwer, Gerade Gehbehinderte und Blinde. Nicht nur auf die gesunden achten.
12.03.2010 19:19 Uhr
Ich bin zu allen Zeiten dort, also auch im Stoßverkehr. Auch kein Problem.
Wollte man den freiwerdenden Platz nicht für Cafés etc. nutzen?
Dann ist dann nix mehr mit schnell laufen ...
Durch die Bahnen muss sich niemand schlängeln
Und bahnfrei blind durch die Gegend laufen geht auch nicht, sonst
- purzelst Du in einen U-Strab-Zugang
- liegst unter einem Rad oder Lieferfahrzeug
- stößt mit einem schönen neuen Café zusammen
- ...
Augen auf und es klappt auch wieder mit den Bahnen
17.03.2010 16:38 Uhr
12.03.2010 09:03 Uhr
Aber was solls. Diese Weltverbesserer, die wenn es um Ihr eigenes Fortkommen geht plötzlich ganz normales Verhalten an den Tag legen, werden schon bald ein neues Thema finden an dem sie sich aufgeilen können.
Man muss dich diese Aktivisten nur einmal auf den Bildern anschauen, Typ: Alt 68er mit Karriere im öffentl. Dienst und viel Zeit
12.03.2010 02:21 Uhr
12.03.2010 10:51 Uhr
Jedenfalls: SO einfach können wir die Pfälzer nicht entsorgen ...
EIne Disco können wir auch nicht draus machen. Auf der Zwischenebene war ja mal über dem 3. Gleis am Marktplatz ein "Eventraum" geplant, sowas wie der Nachfolgebau des nicht aufblasbaren Märchenzelts, ähm, des Info-Pavillons.
Geht nicht aus Brandschutzgründen, weil man da viel bessere Fluchtwege aus dem Raum raus gebraucht hätte. Querfinanzierung durch Kioske sind auch aus Brandschutzgründen gestorben.
Hmmm...
Chamignons könnte man drin züchten ...
Oder ein Archiv einrichten, anderswo legt man die auch tiefer ...
Lieber nicht Buddeln ...
12.03.2010 09:30 Uhr
12.03.2010 02:36 Uhr
Ist mir nur aufgefallen, weil ich gerade auf faktencheckka antworten musste, der doch tatsächlich meinte ich hätte von den Bildern auf die Fußgängerfrequenz geschlossen. Freundlicherweise wurde das dann gleich noch als „schwachsinnig“ bezeichnet. Der muss sich damit wohl auskennen. Er hat sicher genug um sich, die er so bezeichnet.