Karlsruhe Fenrich zu Killerspielen: "Nicht wegducken, sondern Problemen stellen"
Trotz heftiger Diskussionen wurden die Wettkämpfe der "Computerspiele-Bundesliga" in Karlsruhe veranstaltet. Nun äußerte sich Oberbürgermeister Heinz Fenrich zu dem Beschluss.
"Nur wer sich aktuellen gesellschaftlichen Themen und Problemen stellt und die Auseinandersetzung mit ihnen sucht, kann Entwicklungen beeinflussen. Wegschauen und Verdrängen führen nicht zum Ziel. Deshalb werden wir die "Intel Friday Night Games" am 5. Juni in der Schwarzwaldhalle nutzen, um eine breite öffentliche Auseinandersetzung mit den Auswirkungen von so genannten Ego-Shooter-Spielen anzustoßen", erklärte Fenrich.
"Wissen und das Bewusstsein für die Wirkungen von PC-Spielen schärfen"
Am gestrigen Dienstag informierte er den gemeinderätlichen Hauptausschuss über den eingehenden Abwägungsprozess in Abstimmung mit zahlreichen Institutionen innerhalb und außerhalb der Stadt. Dieser Vorgang hatte letztlich dazu geführt, die Veranstaltung der "Computerspiele-Bundesliga" in Karlsruhe nicht zu verbieten. Die Fraktionen haben den vom Stadtoberhaupt vorgestellten Weg ausnahmslos unterstützt. "Ohne eindeutige rechtliche Vorgaben von Bund und Land können die Kommunen das Problem nicht lösen", machte Fenrich deutlich.
"Trotzdem wollen wir unseren Teil dazu beitragen, das Wissen und das Bewusstsein für die Wirkungen gewalttätiger Computerspiele vor allem auf Jugendliche zu schärfen. Es gibt niemanden, der Computerspiele für unbedenklich hält, in denen es darum geht, andere im virtuellen Raum zu töten - auch ich nicht", unterstrich der Oberbürgermeister. Gleichzeitig weist er aber darauf hin, dass sämtliche Spiele, die in der Electronic Sports League (ESL) - der mit zwei Millionen Mitgliedern größten Liga für Computerspiele in Europa - gespielt werden, nicht verboten sind - auch so umstrittene Spiele wie "Counter-Strike" sind freigegeben ab 16 Jahren.
Bundeszentrale für politische Bildung gab grünes Licht
"An dieser Stelle ist der Gesetzgeber gefordert, klar Stellung zu beziehen. Als Kommune sind wir an Recht und Gesetz gebunden. Wer solche Spiele für jugendgefährdend hält, muss entsprechende rechtliche Grundlagen schaffen und kann nicht von den Kommunen verlangen, juristisch sanktionierte Tatsachen quasi in die Illegalität zu verdrängen“, wird das Stadtoberhaupt deutlich und macht darauf aufmerksam, dass die Veranstalter der ESL die rechtlichen Vorschriften zum Jugendschutz einhalten: Zuschauer sind erst ab 16 Jahren zugelassen, es werden keine verbotenen Spiele gespielt.
"Ein wesentlicher Grund, die Veranstaltung nicht zu verbieten, war für uns auch die Empfehlung der Bundeszentrale für politische Bildung", stellt OB Fenrich klar. Die Bundeszentrale für politische Bildung nutzt die ESL-Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Köln und dem Spieleratgeber NRW regelmäßig als Plattform, um gezielte Aufklärungsarbeit bei Eltern, Lehrerinnen und Lehrern zu leisten.
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10.05.2009 22:49 Uhr
10.05.2009 21:38 Uhr
Der Spieler hat ein Diplom in der Tasche. Hat einen Vollzeitjob. Hat sich über 10 Jahre aktiv in der freiwilligen Feuerwehr engagiert. Überweist jeden Monat einen kleinen Teil seines Gehalts an "Amnesty International" und "Ärzte ohne Grenzen".
Das mit dem Sprit stimmt allerdings. Was mich wieder darauf bringt, dass es wichtigere Probleme gibt als sinnlose Verbote auszusprechen.
10.05.2009 21:19 Uhr
Was meinst du mit "realitätsnah"? Evtl. das man mit Maus und Keyboard lernt wie man eine echte Waffe bedient? Ich vermute das die meisten Ego-Shooter Spieler keine Ahnung haben wie man eine reale Pistole lädt, entsichert, zielt abdrückt und mit dem Rückstoss umgeht. Eher hätten die meisten erstmal schiss vor so einem Ding und würden sich selbst weh tuen.
Und was heißt krank? Ich finde auch krank den ganzen Tag Talkshows zu schauen.
Meine Freiheit hört auf wo die Freiheit des anderen anfängt. Wessen Freiheit wird beschnitten wenn jemand 10 Stunden am Tag Computerspiele spielt? Auch wenn ich das keinesfalls gutheissen möchte, wie bei allem das zu exzessiv betrieben wird.
10.05.2009 21:19 Uhr
Was meinst du mit "realitätsnah"? Evtl. das man mit Maus und Keyboard lernt wie man eine echte Waffe bedient? Ich vermute das die meisten Ego-Shooter Spieler keine Ahnung haben wie man eine reale Pistole lädt, entsichert, zielt abdrückt und mit dem Rückstoss umgeht. Eher hätten die meisten erstmal schiss vor so einem Ding und würden sich selbst weh tuen.
Und was heißt krank? Ich finde auch krank den ganzen Tag Talkshows zu schauen.
Meine Freiheit hört auf wo die Freiheit des anderen anfängt. Wessen Freiheit wird beschnitten wenn jemand 10 Stunden am Tag Computerspiele spielt? Auch wenn ich das keinesfalls gutheissen möchte, wie bei allem das zu exzessiv betrieben wird.
10.05.2009 10:23 Uhr
Meinungsfreiheit ist sagen zu dürfen,was andere nicht hören wollen.Du wärst ein 1a-Stasimitarbeiter gewesen.
10.05.2009 08:21 Uhr
10.05.2009 08:21 Uhr
10.05.2009 01:47 Uhr
10.05.2009 00:51 Uhr
Hast du auch schon mal Angst vorm Boxen im Fernsehen gehabt? DA läuft doch REAL Blut und Leute werden bewußtlos geschlagen.
Komisch DA beschwert sich niemand...
10.05.2009 00:51 Uhr
Hast du auch schon mal Angst vorm Boxen im Fernsehen gehabt? DA läuft doch REAL Blut und Leute werden bewußtlos geschlagen.
Komisch DA beschwert sich niemand...