Wo soll 2019 und 2020 Geld investiert werden und wo nicht? Das soll der Doppelhaushalt festlegen, der im Juli von der Stadtverwaltung vorgestellt wurde. In der vergangenen Wochen haben die Stadträte nun über die gewünschten Änderungen, welche sich die Fraktionen und Einzelvertreter im Gemeinderat vorstellen, beraten. Im Gespräch mit ka-news werfen die Stadträte nun einen Blick zurück: Das waren die gesetzten Schwerpunkte.
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Jürgen Wenzel - Freie WählerDie finanzielle Handlungsfähigkeit unserer Stadt muss erhalten bleiben, dazu müssen die Schulden eingedämmt werden. Hierzu muss man wissen: Betrachtet man nur den Kämmereihaushalt der Stadt Karlsruhe, dann liegen die Erträge laut vorgelegter Hochrechnung im Jahr 2017 tatsächlich über den Aufwendungen! Schaut man aber auf den Gesamtkonzern Stadt mit seinen Gesellschaften, dann muss man leider feststellen, dass die Verschuldung (Investitionen ohne Kassenkredite) nämlich um zirka 100 Millionen Euro von 1,6 Milliarden im Jahr 2016 auf fast 1,7 Milliarden Euro im Jahr 2017 gestiegen sind. Tendenz weiter steigend. Diese Entwicklung zeigt, dass mit Augenmaß gehandelt werden muss! Was erklärt, warum wir uns mit eigenen Anträgen zurück gehalten haben.
Jürgen Wenzel, Stadtrat für die Freien Wähler | Bild: cob/ps -
Parsa Marvi - SPDEs gibt leider nicht nur ein Handlungsfeld, das am dringendsten angegangen werden muss. Das wäre zu schön, wenn man sich nur darauf konzentrieren müsste.
Parsa Marvi (SPD) | Bild: ps/cob -
Erik Wohlfeil - KULTFür Kult ist der Wohnungsbau der zentrale Dreh- und Angelpunkt. Wenn Karlsruhe hier überlegt und konsequent handelt, können Folgeproblematiken verhindert werden.
Eric Wohlfeil (KULT) | Bild: ps/cob -
Tilman Pfannkuch - CDUWir müssen dringend beim Ausbau der Glasfasernetze aufholen. Dazu wurden jetzt erstmal zwei Stellen geschaffen, die konzeptionell ausarbeiten, wie wir den dringend erforderlichen Breitbandausbau hier in Karlsruhe beschleunigen können.
Tilmann Pfannkuch (CDU) | Bild: cob/ps -
Stefan Schmitt - parteilosUm finanziell handlungsfähig zu bleiben, müssen die Schulden in Schach gehalten werden. Trotz einem Plus von 180 Millionen im letzten Jahr sind in diesem Haushalt die Schulden weiter gestiegen. Nicht nur bei der Kombilösung, sondern auch bei den Großprojekten Stadion und Theaterumbau sind noch nicht alle Kosten auf dem Tisch. Hier können durchaus noch negative Überraschungen drohen. Viel Geld kostet uns auch die Umsetzung von Brandschutzkonzepten in Schulen und Kindergärten. Das heißt, die Investitionen werden in den kommenden Jahren weiter hoch sein.
Stefan Schmitt (parteilos) | Bild: ps/cob Die Aussage wurde nachträglich angepasst.
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Johannes Honné - GrüneDas wichtigste Handlungsfeld für die nächsten Jahre ist für die Grüne-Fraktion eindeutig der Schutz von Klima und Biodiversität - nach dem immer wieder aktuellen Motto "global denken - lokal handeln". Leider bekamen nur wenige unserer Anträge zu diesen Themen eine Mehrheit, etwa das seltenere Mähen der Wiesen, damit für Insekten genug Futter vorhanden ist.
Johannes Honné (Grüne) | Bild: cob/ps -
Friedemann Kalmbach - Für KarlsruheFür Karlsruhe sieht, wie schon in den Haushaltsreden ausgesagt drei Themen als vorrangig: Digitalisierung, Stadtklima im Kontext Wohnungsbau und Innenstadtentwicklung. Stadtklima und Wohnungsbau steht für uns schon ganz vorne. Wie gelingt es diese beiden Dinge miteinander zu verknüpfen.
Friedemann Kalmbach (FÜR Karlsruhe) | Bild: ps/cob -
Thomas Hock - FDPDas wichtigste Thema wird "Wohnen und bezahlbarer Wohnraum" sein. Hierfür freuen wir uns, dass mit unseren Stimmen eine Zahlung von 2,5 Millionen Euro aus der Volkswohnung an die Stadt nun nicht mehr stattfindet. Die Volkswohnung muss dieses Geld investieren können, um Wohnraum zu schaffen. Erstaunt und zufrieden sind wir, dass in der Debatte um den Wohnraummangel eine uralte Forderung der FDP von fast allen übernommen wurde: das Bauen in die Höhe. Dies alleine wird nicht ausreichen, aber es ist ein notwendiger Baustein, der jetzt leider zu spät angegangen wird. Aber: Besser spät als nie.
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Paul Schmidt - AfDDas Handlungsfeld, das in den nächsten zwei Jahren am dringendsten angegangen werden muss, ist das Thema Sicherheit in unserer Stadt. Die Polizei in Baden-Württemberg ist bundesweit die mit den wenigsten Polizisten, sowohl pro 10.000 Einwohner als auch pro Quadratkilometer. Wegen der anstehenden Pensionswelle wird das auch zunächst nicht besser werden, sondern eher schlechter.
Bild: /ka-newscob -
Sabine Zürn - Die LinkeBis Redaktionsschluss standen die Statements von der Fraktion der Linken noch aus. Dieses wird aber ergänzt, sobald die Antworten der Redaktion vorliegen.
Fahren Sie mit dem Mauszeiger einfach über die Sitze und erfahren Sie mehr über die einzelne Stadträte!
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