Mit einer Sieben-Tages-Inzidenz von über 1.000 im Stadt- und Landkreis ist der Anstieg der Corona-Neuinfektionen in Karlsruhe und auch deutschlandweit weiterhin steigend. "Wie zu erwarten, haben wir galoppierende Fallzahlen. Wir haben innerhalb einer Woche bundesweit etwa 30 Prozent mehr Fälle", berichtet der Geschäftsführer des Städtischen Klinikums, Michael Geißler, auf der Pressekonferenz am Freitag.
140 Betten weniger
Bislang war der "Omikron-Sturm" auf das Klinikum ausgeblieben, doch das könnte sich schon in ferner Zukunft ändern. Denn: Ob als Kontaktperson oder selbst infiziert - immer mehr Klinik-Personal befindet sich inzwischen in Quarantäne.
"Wir haben eine Steigerung der Mitarbeiter-Ausfälle von 50 Prozent", berichtet die Pflegedirektorin, Elvira Schneider. Aktuell seien zirka 200 Mitarbeiter des Pflege- und Funktionsdienstes nicht in der Lage, zur Arbeit zu kommen. In der Vorwoche waren es 169 Mitarbeiter. Von den 200 Pflegekräften befinden sich 56 in Quarantäne oder im Beschäftigungsverbot, 18 mehr als in der Vorwoche. "Das ist schon ein dramatisch hoher Wert", so Geißler.

Wo keine Arbeitskräfte sind, kann entsprechend auch keine Behandlung erfolgen, weshalb das Klinikum die Intensivbettenkapazitäten um zirka 15 Prozent herunterschrauben musste. Insgesamt hat das Klinikum Karlsruhe aktuell 140 Betten weniger zur Verfügung. Pro Station braucht es nach Angaben von der Pflegedirektorin rund 12 Mitarbeiter. Aus diesem Grund solle auch der Ambulanzbereich nicht weiter hochgefahren werden.
OP-Säle werden wieder hochgefahren
Da eine Infektion mit Omikron in der Regel deutlich milder und somit weniger tödlich ausfällt als es noch bei Delta der Fall war, rechnet Geißler auch damit, dass künftig mehr infizierte Patienten eingeliefert werden, die sich primär wegen einer anderen Sache in Behandlung begeben haben.

"Omikron ist ein wahnsinnig infektiöses Virus, es führt aber nicht mehr zu so vielen Todesfällen. Alle infizierten Patienten kommen aber weiterhin auf eine Corona-Station oder in ein Isolierzimmer und fließen auch in die Hospitalisierungsinzidenz mit ein. Da ist der Aufnahmegrund unabhängig", so der Klinik-Chef abschließend. Zuletzt war Anfang Januar ein Patient infolge einer Infektion gestorben.
In diesem Zusammenhang möchte das Klinikum auch die momentane "Verschnaufpause" nutzen, um einige OP-Säle wieder hochzufahren und aufgeschobene Operationen durchzuführen.
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