Einmal nicht aufgepasst und schon erlischt ein junges Leben. So geschehen am vergangenen Freitag, 8. September, als ein Jugendlicher über die Waggons am Ettlinger Bahnhof kletterte. "Dieser tragische Vorfall ist leider kein Einzelfall, wenn auch äußerst selten", erklärt ein Beamter der Bundespolizei Karlsruhe im Gespräch mit ka-news.de.

Bedauerlicherweise käme es bei unerlaubtem Betreten von Gleisanlagen und stehenden Zügen gelegentlich zu vergleichbaren Vorfällen. Wie viele genau kann die Bundespolizei auf Anhieb nicht mitteilen. 

Bahn-Waggons standen auf privatem Gleis

Der Unfall am Bahnhof Ettlingen-West sei auch im Hinblick auf die Zuständigkeit der Beamten ein Sonderfall, erklärt ein Sprecher der Bundespolizei. Der Grund: Die Wagons waren auf einem privaten Gleis abgestellt.

Dieses gehört der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), weshalb die Zuständigkeit bei der Landespolizei liege. Dennoch sei die Bundespolizei für die Sicherheit an Bahnhöfen und in Zügen im Einsatz.

Ein Beamter der Bundespolizei kontrolliert einen Mann.
Ein Beamter der Bundespolizei kontrolliert einen Mann. | Bild: Christian Charisius/dpa/Symbolbild

"Sowohl in Uniform als auch in Zivil vollziehen wir regelmäßige Streifen", sagt der Beamte am Telefon. Eine explizite "Bewachung" von abgestellten Fahrzeugen gebe es allerdings nicht, so der Sprecher. Denn: Grundsätzlich gilt an den Bahnhöfen das Hausrecht der Deutsche Bahn AG. Das bedeutet, dass diese mit eigenen Sicherheitskräften für die Sicherheit der Reisenden sorgt.

Dateiname : Achtung Bahnstrom: Flyer der Bundespolizei
Dateigröße : 214057
Datum : 11.09.2023
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Achtung Bahnstrom: Flyer der Bundespolizei

"Die Bundespolizei ist selbstverständlich präsent und achtet auf ungewöhnliche Vorkommnisse und unbefugte Personen - auch in diesen Bereichen", heißt es im Gespräch mit ka-news.de. Jedoch sollten Unfälle wie in Ettlingen gar nicht erst passieren.

"Um über die Gefahren speziell mit Strom an Haltestellen und Bahnhöfen aufzuklären, betreiben wir intensive Präventionsarbeit", so der Sprecher der Bundespolizei. Sowohl an Schulen als auch im Netz werde so auf die Risiken aufmerksam gemacht, welche am Bahngleis lauern.

Prävention an Schulen und im Netz

Ob und inwiefern die Deutsche Bahn AG ein Augenmerk auf abgestellte Züge und Waggons legt, konnte die Redaktion bis zur Veröffentlichung des Artikels nicht in Erfahrung bringen. Die Antworten vonseiten der DB AG stehen derzeit noch aus.

Die genauen Zahlen zu derartigen Vorfällen werden nach Erhalt an dieser Stelle ergänzt.