Trennungen und Scheidungen
Vor allem während der ersten beiden Lockdowns schickten viele Betriebe vor Ort abkömmliche Mitarbeiter ins Homeoffice. Der Alltag vieler Deutscher stand dadurch Kopf. Anstatt sich tagsüber aufeinander zu freuen, verbrachten viele Pärchen also viel Zeit in den eigenen vier Wänden. Auch der Ausgleich durch Hobbys war knapp bemessen, was nicht nur bei Paaren, sondern auch bei Singles für Frust sorgte.
Familien mit Kindern mussten zudem noch das Homeschooling oder die Betreuung von Kita-Kindern mit der Arbeit unter einen Hut bringen – eine Herausforderung, die nicht selten zu einer Ohnmacht führt, die sich dann in Streitereien mit dem Partner entlädt.
Viele Paare haben in dieser Zeit vielleicht auch festgestellt, dass die Liebe weg ist und das Zusammenleben eher einer Wohngemeinschaft ähnelt. Das ist ein Umstand, der in der Hektik des gewöhnlichen Alltages schnell untergeht, während eines langen Lockdowns aber an die Oberfläche tritt.
Das ständige Aufeinandersitzen kann in einer Partnerschaft für Reibung sorgen, die Frust, Streit und in manch einem Fall sogar zur Trennung führt. Diese Entwicklungen sorgten wohl mitunter dafür, dass die nationale Scheidungsrate im Jahr 2020 um ganze 13% höher lag als die im Jahr 2019.
Sich als Paar neu finden
Natürlich gab es zahlreiche Paare, die gut mit dem neuen Alltag zurechtkamen oder aber an der Beziehung arbeiteten, um eine Trennung zu vermeiden. Auf sinneslust.com finden Paare Anregungen dazu, wie sie ihr (Sex)Leben nachhaltig verbessern können. Aber auch Artikel über ernste Themen wie das Fremdgehen in Partnerschaften und den Umgang damit finden interessierte Leser dort.
Wer sich liebt und für die Beziehung kämpfen möchte, findet im besten Fall Mittel und Wege, um die schwere Corona-Zeit gestärkt zu überstehen. Eines der wichtigsten Themen ist dabei die Kommunikation in der Partnerschaft: Nur wer offen mit dem Partner über seine Probleme, Zweifel und Ängste spricht, kann die Basis für Lösungen legen.
Corona-Babys
Wird man die Babys, die in den letzten beiden Jahren geboren wurden, in zwanzig Jahren Generation Covid nennen so wie man die in den 2000ern geborenen heute jungen Erwachsenen Millennials nennt? In Hinblick auf die Begrifflichkeit kann man aktuell nur Ausblicke in den Raum werfen.
Was feststeht, ist, dass durch die Pandemie mehr Kinder gezeugt und geboren wurden als es in den Jahren zuvor der Fall war. Für 2020 war die Geburtenzahl noch leicht rückläufig, doch schon im März 2021 kam es zu einem Rekord: So verzeichnete das Bundesamt für Statistik mehr als 65 Tausend Geburten – ein Wert, der letztmals im März 1998 geknackt worden war. Der März 2021 war somit der geburtenträchtigste März in mehr als zwei Jahrzehnten.
Schon im März 2021 hat die Geburtenzahl die des Vergleichszeitraumes im Jahr 2020 um ganze zehn Prozent überstiegen. Wer rechnet, stellt fest, dass die Zeugung der Anfang 2021 geborenen Babys im Zeitraum von März bis Juli 2020 stattgefunden haben muss – also während und nach dem ersten großen Lockdown.
Mehr Paare entscheiden sich für Nachwuchs
Auch wenn sich der Babyboom auf das erste Quartal 2021 beschränkt und sich nur ein Gesamtjahresplus von 1,4% im Vergleich zum Vorjahr ergab, steht fest: Der Lockdown hat viele Paare dazu bewegt, Familie zu gründen. Die Gründe dafür können vielfältig sein.
Für manche Paare gewann das Thema Familienplanung vielleicht erstmals Priorität im Vergleich zur Karriere. Vielleicht blieb vielen Paaren auch einfach mehr Zeit für Sex. Auch das Fehlen von Stress und Termindruck mag dazu geführt haben, dass einige Paare entspannter an den Kinderwunsch herangingen.
Ebenso ist es denkbar, dass die Lockerungen der Maßnahmen ab Mai 2020 dazu geführt haben, dass mehr Menschen einen Lebenswandel anstrebten. Auch wenn der von Experten prognostizierte Babyboom durch Corona nicht wie erwartet einsetzte, sondern sich nur phasenweise bemerkbar machte, konnte man Auswirkungen durch die Pandemie auf die Familienplanung feststellen.