Konsumenten schätzten diesen natürlichen Wirkstoff des Cannabis, bei dem es sich laut eines Urteils des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) nicht um ein Betäubungsmittel handelt, vor allem aufgrund seiner entspannenden Wirkung, die bei Schlafproblemen, Stimmungstief und Stress helfen kann.

Studenten der Universität Leipzig (AML) haben nun untersucht, ob Cannabidiol auch Menschen mit einer sozialen Phobie helfen kann. Laut offiziellen Zahlen leiden etwa sieben Prozent der Bundesbürger unter dieser oder einer ähnlichen Angststörung. Aufgrund der hohen Dunkelziffer schätzen Experten, dass der tatsächliche Anteil bei über zehn Prozent liegt.

Soziale Phobie reduziert Lebensqualität

Bei den meisten Betroffenen ist die soziale Phobie nahezu immer präsent. Die Krankheit reduziert somit die Lebensqualität deutlich. Zu den Symptomen gehört das Empfinden der Betroffenen, dass Menschen in ihrer Umgebung so komisch oder lächerlich finden. Dies führt häufig dazu, dass viele Betroffene sich auch in Alltagssituationen wie dem Essen in einem Restaurant oder dem Sprechen in einer Umgebung mit weiteren Menschen selbst als peinlich empfinden. Sie möchten daher nicht im Mittelpunkt stehen und versuchen Gesellschaft und Menschenansammlungen möglichst zu vermeiden.

Überdies existieren bei der psychischen Krankheit auch körperliche Symptome wie starkes Zittern, ein Erröten im Gesicht und sogar Übelkeit. Teilweise leiden Menschen mit sozialer Phobie in entsprechenden Situationen außerdem unter Harn- oder Stuhldrang. Die Konsequenz der körperlichen und psychischen Symptome führt schlussendlich oft dazu, dass Menschen mit dieser Angststörung sich fast komplett aus dem öffentlichen Leben zurückziehen, um sich auf sozialer Ebene isolieren zu können. Dieses Meidungsverhalten sorgt dann wiederum dafür, dass die Symptome der Krankheit sich weiter verstärken.

Studie mit 40 Probanden

An der Studie der Universität Leipzig nahmen 40 Probanden teil, bei denen zuvor eine soziale Phobie klinisch bestätigt wurde. Zu Beginn der Studie wurden anhand eines standardisierten Fragebogens die Angstwerte der Probanden bestimmt. Anschließend wurden die Probanden randomisiert in zwei Gruppen unterteilt. Ein Teil der Probanden erhielt während des 30-tägigen Studienzeitraums CBD, die Kontrollgruppe erhielt ein Placebo. Beide Gruppen nahmen von ihrer jeweiligen Substanz fünfmal pro Tag zwei Tropfen ein. Anschließend wurden die Angstwerte erneut bestimmt.

CBD verbessert Angstsymptomatik deutlich

Es zeigte sich dabei, dass sich die Angstwerte der CBD-Gruppe stark verbessert hatten. Im Mittel lag der Angstwert dieser Gruppe vor Beginn der Behandlung mit CBD bei 4,1, nach der 30-tägige Einnahme von CBD-Öl sank er auf 3,2. 5 ist auf der Skala der höchste Wert, der sehr großem Unwohlsein entspricht. Die wahrgenommene Angstsymptomatik ging durch die Behandlung mit CBD somit um mehr als 30 Prozent zurück. Die Wissenschaftler schlussfolgern daraus, dass es sinnvoll sein kann, dass Menschen mit einer sozialen Phobie sich zur Behandlung CBD Öl kaufen.

In der Kontrollgruppe kam es hingegen nur zu sehr geringen Verbesserungen der Angstsymptomatik durch das Placebo. Ein Proband aus dieser Gruppe berichtete sogar von einer deutlichen Verschlechterung seiner Krankheit.