Mit einer kurzen Rede rollte Oberbürgermeister Heinz Fenrich die zum Teil recht turbulenten Verhandlungen der vergangenen Monate über den Wildpark-Umbau wieder auf. Am Schluss der Debatten stand der Verzicht des KSC auf eine Deckelung der Miete in der Zweiten Liga auf 2,5 Millionen Euro. Die Pacht für das neue Stadion beträgt 35 Prozent der Ticketeinnahmen in der Ersten Bundesliga respektive 40 Prozent in der Zweiten.
SPD schlägt Kontoeinsicht beim KSC vor
Fenrich wies darauf hin, dass mit diesem Beschluss die Hauptlast für das Stadion bei der Stadt läge. Neben den Kosten für das Stadion kämen noch zirka vier bis fünf Millionen Euro für Instandhaltungs- und Infrastrukturnachbesserungen zusammen. Das Eigenkapital des Karlsruher Fächer GmbH & Co. Stadtentwicklungs-KG (KFE) müsste mit fünf Millionen Euro gestärkt werden.
 | Das neue Stadion steht Ende 2010 - wenn alles nach Plan läuft. Das Bild zeigt einen Entwurf aus dem Jahre 2002 (Foto: ka-news) |
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Einen Änderungsvorschlag zum vorliegenden Antrag brachte die SPD-Fraktion ein. Um eine größtmögliche Transparenz über die Einnahmen des Ticketverkaufs zu erreichen, schlug die Fraktion ein Einsichtsrecht in die Bücher, Konten und Belege des Vereins vor. Als Sicherung der Mietzahlungen fordert die SPD weiterhin ein Sonderkonto, auf das der Verein ihm ausbezahlte TV-Gelder in Höhe der Miete hinterlegt und auf das nur die Stadt Zugriff habe.
CDU und FDP auf der Befürworterseite
Die Einsicht in die Konten sei ihm nicht gestattet, entgegnete Fenrich. Die von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) eingeholten Daten über die Ticketverkäufe jedes Vereins hingegen werden der Stadt zugänglich gemacht. Um die Zahlungen der Miete zu gewährleisten, will Fenrich auf eine Sicherungsabtretung durch den Verein bestehen.
Auch die FDP stimmte dem Antrag geschlossen zu, die Fraktion will mit der neuen Arena ein Stadion für die Bevölkerung errichten. Die CDU, als größte Fraktion im Gemeinderat, stimmte fast geschlossen ebenfalls für einen Umbau.
Fenrich appelliert an Verhandlungspartner: Eile ist geboten
 | OB Fenrich und KSC-Präsident Raase: zwei Hauptakteure des monatelangen Streits (Foto: ka-news) |
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Nicht für eine Modernisierung des Wildparks stimmten hingegen die Grünen, für die die öffentliche Hand einen zu großen Teil der Umbaukosten übernimmt. Sie kritisierten zudem die Haltung des KSC, mit der er in die Verhandlungen gegangen sei, und dass dieser sich zu sehr auf die Initiative der Stadt verlassen hätte.
Nun gilt es die Verträge zwischen KFE, dem Verein und der Stadt in allen Einzelheiten zu klären. Diese Verhandlungen sollen zum Jahresende abgeschlossen sein, so Fenrich über den geplanten Zeitrahmen. Komme es im weiteren Verlauf der Planung und Umsetzung zu keinen Verzögerungen mehr, sei mit einer Fertigstellung des neuen Wildparkstadions Ende 2010 zu rechnen. Fenrich wünschte sich von beteiligten Parteien einen reibungsloseren Ablauf als in der Vergangenheit. "Nach all den Störungen ist Eile geboten", so Fenrich abschließend.