Wer sie schon einmal live gesehen hat, der weiß, was ihn erwartet: Bunte Gesichtsfarbe, leuchtende Pyramidenhüte und im Sekundentakt wechselnde Outfits sind hier fast schon Standard. Mit "99 Bierkanister" eröffneten die Jungs das absurde Spektakel und sofort kochte die Stimmung über.
Der Konzert-Bericht von Franziska Bechtold
Einen aktuellen Knüller nach dem anderen feuern die Kinder vom Deich in die Menge: "Bück dich hoch", "Befehl von ganz unten" und "Leider geil" mussten nicht lange auf sich warten. Der erste Teil des Spektakels ließ nur brandheiße Musi zu: Tanzeinlage zu "Der Mond" und der selbstsichere Ferris, der zu "Egolution" rappend aus dem der blinkenden Solarium-Sänfte stieg, könnte man dabei als Highlights bezeichnen. Wobei die Jungs jedes Lied überinszenieren - einfach nur Rappen gibt's nicht. An der Interaktion mit dem Publikum könnte man noch etwas arbeiten, aber bei all dem Schabernack treiben kann man das schon mal vergessen.
Der zweite Block holte dann auch einige alten Schinken zum Vorschein: An Gummibändern springend zu "Limit" und mit fescher Lichtshow am Körper zu "Arbeit nervt", jeder Song ist hier ein Erlebnis. Auf der Bühne gibt es immer was zu entdecken, irgendwo springt immer ein Verrückter herum. Die Deichkinder lassen wirklich gar nichts anbrennen. Musikalisch bleiben sie dabei absolut souverän und textsicher, trotz permanenter Action.
The Power Of Deichkind!
Wenn andere schlappmachen würden vor lauter Drecksauparty, wird hier noch einmal das Fass reingerollt - und zwar durch die Menge. Dieses wurde nicht nur zur Power-of-Love-Diskokugel umfunktioniert, sondern fungierte als Zitzentank während "Hört ihr die Signale". Die visuelle Reizüberflutung endete - wie könnte es auch anders sein - mit "Remmidemmi", Schlauchbotfahren, Kissenschlacht mit den Fans, der obligatorischen Hüpfburg und einer ausgerasteten Masse. Dankeschön Deichkind, ihr habt gerockt, wir haben gefeiert!