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Karlsruhe: Radio Regenbogen Award

Karlsruhe

Radio Regenbogen Award

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    Zu Anfang die Extravaganz in Person. Olivia Jones macht den roten Teppich zu dem, was er ist und wofür er geschaffen wurde. Ein Posing der Extraklasse; in der Folge entlädt sich ein Blitzlichtgewitter, das die Sterne funkeln lässt. Eine Drag-Queen ist halt eine Drag-Queen und dementsprechend ein (Augen-)Blickfang erster Güte. Weniger Mann, mehr Frau, ganz Star.

    Die Reportage von Tobias Frei und Patrick Wurster

    Stars gibt's auch des Weiteren im Dutzend: Beispielsweise die Fußballfraktion um den "Award"-Sieger der Herzen alias Sönke Wortmann, Winnie Schäfer, Sepp Maier, Jens Nowotny und KSC-Präsident Hubert H. Raase über Michael Steinbrecher, Hans-Dietrich Genscher, Katarina Witt, Regina Halmich, Wigald Boning, Barbara Eligmann oder die deutsche Schauspielelite um Daniel Brühl, Armin Rohde, Hannes Jaenicke und Natalia Avelon bis hin zur (inter)nationalen Musik-Prominenz wie Hartmut Engler, Gary "Nesta" Pine, Robin Gibb, den Oldies und Goldies von The Sweet oder der solo sehr soulige Simon Webbe.

    Teeniestar werden will gelernt sein - US5 wissen Bescheid (Foto: ka-news)

    Bei den Teenie-Superstars US5 zeigt sich dann die ganze Paradoxität des Mediengeschäfts. Die einen (Pressevolk) sind zum Hinlangen nah dran, wollen aber nicht - die anderen (hyperventilierende Fans) würden gern (so richtig hinlangen), dürfen aber nicht. So sieht's aus im Showbusiness, und wenn man (so professionell dekadent) wie US5 aussieht, ist man im Showbusiness. That's Entertainment, so muss es sein. Rein ins Vergnügen.

    Die Preisverleihung und Main-Show hält dann durchaus die Superlative, welche die Gästeliste versprochen hat. Gut aufgelegte Music-Acts im Playbackdschungel, positiv aufgedrehte Laudatoren und ein spaßfähiges Publikum. Ganz klares Highlight: "Comedy Award"-Preisträger Oliver Pocher. Man kann dem Pocher'schen Schaffen durchaus kritisch gegenüber stehen, aber da hat gestern einer im besten Sinne Gas gegeben.

    Ästhetik im Rahmen des großen Rummels (Foto: ka-news)

    Die Dankesrede in höchstem Maße politisch unkorrekt - und dementsprechend ebenso amüsant. Ein Frechdachs vor dem Herrn. Und was sich dann beim (garantiert) improvisierten Tête-a-Tête mit einer trashig-lustigen Laudatorin Brigitte Nielsen abspielt, ist beim "Radio Regenbogen Award" so noch nicht da gewesen: "I Got Erection!" Ein echter Clash der (Un-)kulturen. Man könnte sich dran gewöhnen.

    Nachtigall Annett Louisan war nicht nur zum Spielen da... (Foto: ka-news)

    Kurz ein Blick in die Runde der äußerst stilvoll und loungig eingerichteten Schwarzwaldhalle: 280 Euro sind kein Pappenstiel, aber was sich da an sinnlichen Eindrücken und Angeboten kredenzt, ist schon erste Tennis-Damen-Bundesliga. Man arbeitet mit den modernsten Mitteln der Entspannungskultur; von Sekt bis Selters wird alles gereicht und auch konsumiert, und die Mischung aus Volk, fahrendem Volk und Volksvertretern amüsiert sich prächtig, fühlt sich wohl, man wird locker.

    Minister Heribert Rech mal mit unpolitischer Gesellschaft (Foto: ka-news)

    Da nimmt der baden-württembergische Innenminister Heribert Rech - weil die Gattin gerade nicht greifbar ist - fürs Foto schon mal drei äußerst attraktive Hostessen in den Arm, bevor First Lady Fenrich dann gar selbst zur Kamera greift, um ihren Mann ins rechte Licht zu rücken. Der Abend kommt auf Touren.

    Nur kurz für die Presse: Armin Rohde wusste Prioritäten zu setzen (Foto: ka-news)

    Schauspieler Armin Rohde hat derweil die Situation neben dem lokalen Ramazotti-Stand gut im Griff, weiß aber zu jeder Zeit Prioritäten zu setzen. That's Showbusiness; Spaß auf der nach oben offenen Richterskala. Traumhaft schön schlängelt sich Uschi Obermaier-Darstellerin Natalia Avelon durchs Partygetümmel, immer bereit zur sexy-lasziven Pose, wenn Boulevard-Linsen und Männeraugen im Anschlag sind.

    Zieht Boulevard-Linsen und Männeraugen gleichermaßen: Natalia Avelon (Foto: ka-news)

    Manche harren (und tanzen) dann noch bis weit nach 5 Uhr in der Party-Zone, in der ein DJ gekonnt die Dancefloors der letzten drei Jahrzehnte abgrast. Als es die letzten hinausweht, bleibt der Eindruck von einem immer professioneller werdenden Event, das dem großmedialen Rummel durchaus gerecht wird. Und so geht der "Radio Regenbogen Award" ganz entspannt und unaufgeregt zu Ende - just in dem Moment jedoch, als man es sich gedanklich bequem macht und den Abend innerlich zur Ruhe kommen lässt, beginnt sich eine Stelle immer wieder von neuem aufzudrängen; und man merkt, da war was, da war irgendwas, womit keiner gerechnet hat: Genau! Leute, der Pocher, der war der Wahnsinn!

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