Eingeladen zum herbstlichen Kulturfrühstück (übrigens genau am 100. "Feiertag" des Stadtgeburtstags) hatte Kulturamts-Leiterin Dr. Susanne Asche, Co-Moderator und Gast war KA300-Geschäftsführer Martin Wacker. Es sollte eine Bilanz und zugleich ein Ausblick werden, leicht euphorisch ob des offenkundigen Erfolgs, aber auch (selbst)kritisch, da wo es Sinn ergibt.
Die lebhafte Unterhaltung der doch zahlreich erschienenen Gäste machte deutlich, wie interessant und auch wichtig es ist, sich über den Ausklang des Festivalsommers Gedanken zu machen: Was kann man mitnehmen aus diesen 100 Tagen voller Programm-Highlights?
Auslastung von 97 Prozent bei über 500 Veranstaltungen
Es ist ein überaus erfolgreicher 300. Stadtgeburtstag - eine Auslastung von 97 Prozent bei über 500 Veranstaltungen spricht für sich, der Festival-Sommer sei eine echte "Daumen hoch"-Geschichte, wie Wacker betonte. Man wolle aber die Marke KA300 weiterführen, Erfahrungen mitnehmen und sich "überregional einen Namen machen", Karlsruhe sei schließlich nicht nur auf einen Festivalsommer zu reduzieren, sondern sei eine Stadt mit "365 Tagen Kultur", so Asche.
Viele Besucher bedauerten den Abbau des Pavillons als ein Zeichen eines erfolgreichen Stadtgeburtstags, Wacker jedoch betonte "schweren Herzens", dass der Abbau ein Symbol dafür sei, dass die "Geburtstagsfeier" eben auch mal ein Ende habe, und das sei nun mit dem Ausklang des Festivalsommers gekommen. Eine schöne Information am Rande: Karlsruhe ist aktuell für den Award "Kulturmarke des Jahres" nominiert, Gegner sind am 29. Oktober Bochum und Hamburg - ein Beweis, so Wacker, dass Karlsruhe mittlerweile eine immense "kulturelle Strahlkraft" habe.
Angesichts gemeinsamer Veranstaltungen "näher kennengelernt"
Angesprochen auf die Veranstaltungen während KA300, wusste Matthias Walz von der Literarischen Gesellschaft nur Gutes zu berichten, auch das Staatstheater und das Tollhaus zeigten sich zufrieden, zudem habe man sich angesichts gemeinsamer Veranstaltungen "näher kennengelernt" und wolle "diesen inhatlichen Schwung weitertragen". Auch die Sorge, sich gegenseitig das "Wasser abzugraben", vollzog sich nicht, vielmehr war eine gemeinsame Begeisterung zu spüren, niemand litt unter dem anderen, "die Stadt hielt das aus", um es pointiert zu formulieren. Auch die Stadtteilprojekte konnten von Erfolgen und einer stetig wachsenden Resonanz seitens der Bürger berichten.
Was zu konstatieren war, so Asche weiter, sei das sich entwickelnde, echte "Wir-Gefühl", das in der gesamten Bürgerschaft entstanden sei, dabei sei es wichtig zu erwähnen, dass man nicht in den Fehler verfallen dürfe, den Festivalsommer nur unter dem Label "Kultur" zu sehen. Vielmehr sei es ein Karlsruher Festivalsommer gewesen, den eine "Kultur des Miteinanders" geprägt habe.
"300 Jahre Kultur in Karlsruhe - und wie geht es weiter?"
Zugleich, und im Hinblick auf die Einmaligkeit von 100 Tagen KA300-Programm, berichtete Wacker aber auch, 100 Tage seien eine lange Zeit, das Team "sei durchaus an seine Grenzen gekommen". Noch einmal 100 Tage dicht gedrängtes Programm seien schlicht nicht möglich, wichtig sei aber nun, weiterführend zu denken. Das Fazit lautet: Man will den Geist des (Festival-)Sommers weitertragen und die Ideen des Stadtgeburtstags vorantreiben und gewinnbringend in der Zukunft platzieren.
Die gestellte (und sich stellende) Frage war ja: "300 Jahre Kultur in Karlsruhe - und wie geht es weiter?" Man müsse ein Label, eine überbrückende und verbindende Überschrift finden, so Asche, unter das man das zukünftige Kulturleben von Karlsruhe stellen könne, und um die Ideen des Festivalsommers erfolgreich und nachhaltig fortzusetzen. Als da beispielsweise wären: die überaus erfolgreichen "Schlosslichtspiele", die Sport- und Kinderangebote, die Stadtgespräche des ZAK, aber auch an temporäre Einrichtungen dürfe man denken, "Stadtgeburtstag 2.0" sozusagen. Natürlich könne man nicht jedes Jahr ein derartiges Programm aufbieten, das sollte auch dem Stadtgeburtstag vorbehalten sein, so Asche.
Am heutigen Freitagabend noch einmal große Party!
Am heutigen Freitagabend, 25. September, wird der Schlossgarten ab 21 Uhr noch einmal zum größten Club in Karlsruhes. Vertreten wird die Fächerstadt durch den aufstrebenden DJ Christian Nainggolan und den international erfolgreichen Live-Act Âme, präsentiert von Frank Wiedemann.
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