Das künstlerische Werk von Henry Flynt (*1940) gilt als eines der am Besten gewahrten Geheimnisse der jüngeren Kunstgeschichte. Flynt prägte 1961 als Erster den Begriff der "Concept Art" und wird unter Kennern der US-amerikanischen Avantgarde-Szene als eine der zentralen Akteure gehandelt.
Eine breitere Rezeption seiner seit 1959 nur sporadisch entstehenden und selten öffentlich gezeigten, künstlerischen Werke fand indes kaum statt. Nach der deutschlandweit ersten, institutionellen Werkschau im Kunstverein Düsseldorf gastiert die Ausstellung "Henry Flynt. Activities 1959-" nun in erweiterter Form von 2. März bis 12. Mai am ZKM. Sie entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler persönlich.
Die Retrospektive im ZKM-Medienmuseum zeigt einen Überblick über die künstlerischen Arbeiten des US- amerikanischen Künstlers, Philosophen, Mathematikers, Wirtschaftswissenschaftlers, Komponisten und Musikers.
"Maschinensehen" ist Kooperationsprojekt
Die Ausstellung "Maschinensehen" (eine Kooperation der HfG Karlsruhe und des ZKM) gibt Einblick in die aktuelle Praxis der totalen Vermessung der Welt durch elektronische Sensoren. Die auf diese Weise erzeugten Daten dienen schon lange nicht mehr allein der wissenschaftlichen Erkenntnis.
Sie sind die Basis zahlreicher Entscheidungen in Medizin, Industrie und Politik, beim Militär und der Polizei, mit weitreichenden Folgen für das Individuum und die Gesellschaft. In Form von künstlerischen, filmischen Essays und Fotografien präsentiert "Maschinensehen" die Ergebnisse einer dreijährigen Feldforschung in jenen Labors und Instituten, in denen die Vermessungs- und Visualisierungstechnologien entwickelt und getestet werden, die unsere Welt, von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, verändern. "Maschinensehen" ist ein Kooperationsprojekt der Fachbereiche "Medienkunst - Fotografie" und "Ausstellungsdesign und Szenografie" der HfG Karlsruhe mit dem ZKM.
Matrix aus über 500 Leuchtreklamebuchstaben
Weiterhin präsentiert das ZKM in Koproduktion mit der Galerie ABTART Stuttgart die nächste große Installation im Foyer des ZKM. Boris Petrovsky zeigt ab dem 2. März die Installation Wünschelmatrix - eine großformatige, interaktive Matrix aus über 500 Leuchtreklamebuchstaben.
"Wünschelmatrix (You&Me-isms/Part 2)" ist die zweite, interaktive Installation, die der Konstanzer Medienkünstler Boris Petrovsky für das ZKM realisiert. Eine Matrix bestehend aus über 500 Leuchtreklamebuchstaben, die in einem Format von 20 x 6 Meter angeordnet wurden, bildet das zentrale Element der monumentalen Arbeit. Dem öffentlichen Raum entnommen, wurden die Buchstaben von Boris Petrovsky neu kombiniert und mit Leuchtdioden ausgestattet.
Über eine Eingabestation vor Ort sowie über Remoteterminals an entfernteren Standpunkten können Besucher mit dem Zeichenvorrat interagieren. Dabei erlaubt die Programmierung die Eingabe von Textbotschaften mit bis zu 60 Zeichen in das System. Die Wünschelmatrix reagiert wie eine Lichtschreibmaschine, die Buchstaben leuchten sequenziell auf. Zugleich kommuniziert die Buchstabenmatrix auch aus sich heraus. Nach und nach wird der Zeichensatz der ursprünglich ökonomisch bestimmten Kommunikation überschrieben.
Ausführlichste Informationen zu den drei Projekten finden sich auf der Website des ZKM.
Termine:
"Henry Flynt. Activities 1959-": 2. März bis 12. Mai "Maschinensehen": 2. März bis 19. Mai "Boris Petrovsky. Wünschelmatrix (You&Me-isms Part2)": Ab 2. März
www.zkm.de
www.hfg-karlsruhe.de