Karlsruhe Badisches Staatstheater: Verwaltungsrat beschließt nächsten Sanierungs-Schritt
Nächster Schritt bei der Sanierung des Badischen Staatstheaters: Wie das baden-württembergische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst mitteilt, hat der Verwaltungsrat sich in seiner Sitzung am Freitag dafür ausgesprochen, dass der Vorentwurf der Architekten Delugan Meissl zur Sanierung und Erweiterung des Theaters fortgeführt und die Umsetzung mit einem projektbegleitenden Kostencontrolling begleitet wird.
Im Mai 2017 lagen erstmals nach der Überarbeitung des Wettbewerbsergebnises aus dem Jahr 2014 Zahlen zu den voraussichtlichen Gesamtkosten der Sanierung und Erweiterung des BST in Karlsruhe vor. "Diese bilden neben den Gesamtbaukosten von 200 bis 230 Millionen Euro auch die Bauherrenrisiken ab so wie nutzerspezifische Kosten (zum Beispiel Ausstattung), zusätzliche bauliche Maßnahmen wie die Gestaltung des Theatervorplatzes, die Baupreissteigerung seit der Wettbewerbsauslobung bis zur geplanten Umsetzung und die während der Bau zeit erforderlichen Kosten zur Aufrechterhaltung des Spielbetriebs", so das Ministerium. Insgesamt ergebe sich daraus ein Kostenrahmen von 270 bis 325 Millionen Euro (Vollkosten).
Mentrup verteidigt gestiegene Kosten
Ein externes Gutachten hat laut Ministerium nun bestätigt, dass diese seit Mai vorliegende Kalkulation verlässlich und die Planung für ein Staatstheater angemessen ist. "Wir sind uns einig, dass wir das Projekt mit der notwendigen Sorgfalt weiter voranbringen werden", sagten Kunstministerin Theresia Bauer, Finanzstaatssekretärin Gisela Splett und der Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe, Frank Mentrup, am Freitag in Karlsruhe.
Auf Vorschlag der städtischen Mitglieder des Verwaltungsrats steht der heutige Beschluss des Verwaltungsrates unter dem Vorbehalt der Entscheidung im Gemeinderat der Stadt Karlsruhe, der für Ende September 2017 geplant ist. Aus den Reihen des Gemeinderats gibt es noch viele offene Fragen und es besteht noch ein intensiver Diskussionsbedarf über mögliche Einsparungen.
Mentrup betonte, dass die geplante Sanierung des Badischen Staatstheaters eine Notwendigkeit für den Erhalt der Qualität der Kulturstadt Karlsruhe sei: "Das ist mir wichtig und das hat auch der Verwaltungsrat heute anerkannt. Die Erweiterung definiert zudem die städteräumlichen Beziehungen an dieser Stelle neu und setzt architektonische Akzente. Theater und Platz rücken dichter an die Innenstadt heran, die Verbindung zur Südstadt wird aufgewertet."
Kultur stehe hier "als Motor für die städtebauliche Entwicklung." Es gehe dabei aber auch "um akzeptable Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf und hinter der Bühne und in den Werkstätten."
Der Kommentarbereich wird 7 Tage nach Publikationsdatum geschlossen.
Bitte beachten Sie die Kommentarregeln und unsere Netiquette!
22.07.2017 19:57 Uhr
22.07.2017 07:27 Uhr
Sicher gibt es noch ein paar Steuern, Gebühren und sonstige Abgaben die man mit fadenscheinigen Gründen erhöhen kann.
22.07.2017 08:52 Uhr
Das anstehende Projekt ist ein Irrwitz - den alten Bunker für die Irrsinnsumme umbauen zu wollen, zeugt von Verleugung jeder Realität. Sinkende Zuschauerzahlen & ständig steigender Subventionsbedarf der jährlichen Kosten sind die eine Seite - dazu noch eine abartig hoher Kredit, der auch abbezahlt werden muss. Dafür wird im Haushalt aber jeder Kleinscheiss geprüft & gestrichen, weil man ein mächtiges Defizitproblem hat. Aber selbst wenn man Auflagen & Grenzen verletzt - der parteiübergreifende Klüngel wird es schon richten und dann gehts grade so weiter. Und da wundert man sich, dass das dumme Volk "politverdrossen" ist .
22.07.2017 04:07 Uhr
21.07.2017 22:16 Uhr
22.07.2017 01:28 Uhr
Im Übrigen hat der Bau im Innenraum durchaus eine hohe Qualität, Eleganz und Großzügigkeit. Das bunkerartige Äußere allerdings nicht, da stimme ich Ihnen zu.
22.07.2017 16:29 Uhr
Aber wir reden hier über eine Summe von über 600 grosszügigen und bestausgestatteten Einfamilienhäusern (ohne Grund) für die das Ding lediglich UMGEBAUT und modernisiert wird. Und zwar nur innen.
Es kann mir keiner weismachen, dass man für dieses Geld keinen Neubau mit modernster Technik und Akustik (da hat sich ja auch was getan in den letzten Jahrzehnten) hinstellen kann. Stattdessen flickt man rum und verbrät mit Sicherheit zig Millionen nur dafür, dass die neue Technik überhaupt installiert werden kann.
Und dann lass mal einen noch zufällig ein Faserchen Asbest irgendwo finden oder irgendeinen anderen Dreck im Boden. Mir scheint, dass man seit der Kostenexplosion der Kombi jegliches Maß verloren hat.
Ich sag nur Europahalle....
21.07.2017 21:58 Uhr
21.07.2017 20:55 Uhr
22.07.2017 01:20 Uhr
Ich würde behaupten, bei der Angebotsvielfalt findet jeder was.
Übrigens ist das Theater (vor allem für die hohe Qualität) doch relativ billig und mit der Eintrittskarte kann man noch kostenlos mit Bus und Bahn (KVV) hin und zurück fahren.
Das Staatstheater macht zur Zeit große Schritte der Öffnung zur Stadt (-gesellschaft), programmatisch wie hoffentlich auch bald baulich.