In sogenannten Kunst- und Wunderkammern wurden an Fürstenhöfen exotische Objekte und Kuriositäten gesammelt. Die badische Markgräfin Karoline Luise (1723–1783), hoch gebildet und vor allem an Naturwissenschaften sehr interessiert, wurde in besonderem Maße selbst aktiv und suchte gezielt nach neuen Objekten. Ihre Sammlungen bildeten den Grundstock für das Naturkundemuseum Karlsruhe. Aus dem Naturalienkabinett einer fürstlichen Kunst- und Wunderkammer ist das Naturkundemuseum also entstanden – und auch heute noch birgt das Haus viele Wunder der Natur!
Mit dem neuen Online-Wissensportal WUNDERKAMMER sollen diese nun mit einer ersten Auswahl an besonders interessanten oder typischen Sammlungsobjekten digital zugänglich gemacht werden. Die Basis der WUNDERKAMMER bilden Datensätze zu Objekten aus den wissenschaftlichen Sammlungen des Naturkundemuseums Karlsruhe: Botanik, Entomologie, Zoologie, Paläontologie und Geologie. Die WUNDERKAMMER geht aber weit über die Idee einer reinen Online-Sammlung hinaus: Neben den Objekten und den dazugehörigen Daten sind es vor allem die Hintergrundinformationen und kuriosen Geschichten rund um die Objekte, die sie auch für ein breiteres Publikum interessant machen und vielleicht in einem neuen Licht erscheinen lassen. Die Objektgeschichten decken unterschiedlichste Themen ab, die in „Kabinetten“ zusammengefasst werden, und stellen mitunter

Überraschende Bezüge zu den unterschiedlichsten (Lebens-)Bereichen her. Welcher Fehler ist im Film „Madagascar“ mit der Figur King Juliens unterlaufen? Ist die Mördermuschel wirklich mörderisch unterwegs? Und was hat der Höllenhund Kerberos mit dem blauen Eisenhut zu tun? Dies und noch vieles mehr kann man in der WUNDERKAMMER herausfinden. Begeisterung für die Objekte aus den Sammlungen wecken auch Kurzinterviews mit Prominenten, die ihre Lieblingsstücke aus der WUNDERKAMMER vorstellen. Spielerische Elemente wie „Kurz und kurios“ und „Fakt oder Fake?“ bringen erstaunliche Fakten zu den
Objekten auf den Punkt.

Über die WUNDERKAMMER geht es auch zu den zahlreichen anderen digitalen Angeboten des Museums – und zu den Forschungsaktivitäten in den Bereichen der Geo- und Biowissenschaften. Das Naturkundemuseum ist nicht nur heute noch eine Wunderkammer der Natur, sondern auch ein wissenschaftliches Forschungszentrum, das in seinen Magazinen etwa fünf Millionen Sammlungsobjekte aufbewahrt. Diese Museumssammlungen stehen der Wissenschaft weltweit zur Verfügung und bilden so die Grundlage für wissenschaftliche Forschungen, wie sie an Universitäten nicht geleistet werden können. Daneben gibt es auch Projekte, bei denen sich im Sinne von „Citizen Science“ naturwissenschaftlich aktive Laien einbringen können, wie beispielsweise die Schmetterlingsdatenbank Baden-Württemberg. Daher führt die WUNDERKAMMER als Online- Wissensportal auch weiter zu den Forschungsprojekten der wissenschaftlichen Abteilungen.

Das Online-Wissensportal WUNDERKAMMER wurde im Rahmen des Förderprogramms „Digitale Wege ins Museum II“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
entwickelt.
Ab 2.2.2022 ist das Online-Wissensportal hier zugänglich.



