Exakt 1,24 Millionen Euro Preisgeld - diese stattliche Summe winkt dem Team, das sich am Dienstagabend den Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals sichert. Für die chronisch klamme KSC-Kasse wäre dieser Betrag auf jeden Fall ein Segen.
KSC und 1860 München: Das lange Warten auf den Viertelfinal-Einzug
Zuschauereinnahmen können jedoch keine verteilt werden, denn aufgrund der pandemischen Lage sind keine Fans zugelassen. Unter normalen Umständen wären im Stadion an der Grünwalder Straße - das drittgrößte Fußballstadion Münchens – wohl die meisten der 21.272 Plätze belegt gewesen.
Und der Grund ist klar: Während für Gastgeber 1860 München der letzte Viertelfinal-Einzug 14 Jahre her ist, muss der KSC schon ganze 25 Jahre auf einen Sieg im Achtelfinale hoffen - so oder so erwartet die Fans also am Dienstagabend ein wahrer Pokal-Kracher.
Münchens Kultstürmer nicht mehr dabei
Nicht mehr dabei bei den 60ern: Sascha Mölders. Der Kultstürmer, den die Löwen-Fans aufgrund seiner Körperfülle auch die "Wampe von Giesing" nannten. Mölders war vergangene Spielzeit mit 22 Toren Torschützenkönig der 3. Liga. Bis zu seiner Freistellung brachte er es auf fünf Tore. 1860 hatte seinen einstigen Kapitän Anfang Dezember vom Training suspendiert.

Trainer Michael Köllner begründete das mit nicht mehr zufriedenstellenden Leistungen des 36 Jahre alten Angreifers. Die Toptorschützen der 60ger in der "Nach-Mölders-Ära" sind: Mittelstürmer Marcel Bär mit acht Toren, sein Sturmkollege Stefan Lex brachte es auf fünf Treffer.

Ebenfalls fünfmal traf bisher Merveille Biankadi. Der schnelle Außenbahnspieler stand einst auch beim KSC auf der Einkaufsliste, als Alois Schwartz Cheftrainer war. Damals war allerdings Heidenheim schneller als der Wildparkclub.
Der KSC in Bestformation
Der KSC wird im Pokal in Bestformation antreten. Wieder mit dabei: Tim Breithaupt, der in der Liga gesperrt war. Breithaupt übernimmt wohl wieder die zentrale Position im defensiven Mittelfeld. Dadurch hat Kapitän Jerôme Gondorf mehr Freiheiten, könnte sich mehr darum kümmern, das Offensivspiel der Badener anzukurbeln.
Der Spielführer der Blau-Weißen gibt das Motto für die Partie aus: "Natürlich wollen wir die nächste Runde im DFB Pokal erreichen." Das werde nicht einfach, aber Gondorf sei sicher, dass jeder im KSC-Trikot alles geben werde, um dieses Ziel zu erreichen.

Von den Löwen wurden einst Kai Bülow und Stefan Mugosa in den Wildpark geholt. Das Duo kostete den KSC viel Geld. Aber: Eine Verstärkung war keiner der beiden. Fans sprechen von teuren Fehleinkäufen. Mugosa brachte es auf zwölf Einsätze.
2016: Das letzte Treffen im DFB-Pokal
Nach 21 Spielen in der 3. Liga belegten die Münchner Position acht in der Tabelle. Acht Siege und acht Unentschieden stehen zu Buche, 35 Treffer wurden erzielt. Allerdings mussten die Löwen auch schon 29 Gegentore hinnehmen. Die Gesamtstatistik zwischen den beiden Traditionsclubs: 47 Spiele wurden ausgetragen, davon wurden 20 in der ersten Bundesliga angepfiffen, 24 in der 2. Bundesliga und zwei Begegnungen in Liga drei.

Im DFB-Pokal gab es bereits ein Aufeinandertreffen der beiden Clubs: am 20. August 2016 in der ersten Runde. Die Partie endete für die Badener bei den Bayern mit einer herben Enttäuschung. Der KSC kassierte in der 92. Minute den Treffer zur 1:2-Niederlage durch Karim Matmour. Den zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer zum1:1 hatte der Grieche in Diensten des KSC, Dimitris Diamantakos, markiert.
Schläfrige 60ger - eine Chance für den KSC?
Die bislang letzte reguläre Begegnung fand am 25. Spieltag der Saison 2018/2019, am 27. April 2019, in Liga drei statt. Da konnten die Karlsruher bei den Münchnern mit 2:0 gewinnen. Torschützen: David Pisot und Marvin Wanitzek. Die Gesamtbilanz zwischen den Traditionsclubs ist fast ausgeglichen. Die Karlsruher gewannen 18 Partien, die Löwen 19, zehn Spiele endeten remis.
Aber bei den Löwen brachten es die Badener nur auf sechs Siege. Bester Torschütze bei den Blau-Weißen bisher: Rouwen Hennings mit fünf Treffern. Die meisten Torvorbereitungen (vier) gelangen dem Japaner Hiroki Yamada.

Die Badener sollten von Beginn an hellwach sein und mutig nach vorne spielen, denn die Gastgeber sind bisher in den ersten Viertelstunden der jeweiligen Wettkampfpartien etwas schläfrig, mussten in diesem Zeitraum schon zwölf Treffer hinnehmen.
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