Karlsruhe Von wegen Dorfklub? KSC-Trainer Eichner warnt: "Sandhausen ist ein Vorbild für uns"
Derby die Zweite: Am Wochenende reist der Karlsruher SC zum SV Sandhausen. Das Hinspiel konnten die Wildpark-Kicker deutlich für sich entscheiden, ebenso die zwei Begegnungen in der vergangenen Saison. Auch aktuell spricht einiges für den KSC, doch Christian Eichner warnt trotzdem vor dem Gegner aus dem Hardtwald. Warum? Die Facts zum Spiel.
Für KSC-Trainer Christian Eichner ist klar: "Das Spiel in Sandhausen wird mindestens so hart, so anstrengend wie die Partie gegen Jahn Regensburg. Kämpferisch wird uns wieder enorm viel abverlangt." Eichner erwartet gegen das abstiegsgefährdete Sandhausen "ein kompliziertes Spiel. Wenn einer weiß, welche Kräfte im Abstiegskampf frei werden können, dann sind wir es."
Sandhausen hat Relegationsplatz inne
Sandhausen belegt in der aktuellen Zweitligatabelle Rang 16, den Relegationsrang - hat magere 18 Pünktchen ergattert. Dennoch: Der KSC-Coach gerät geradezu ins Schwärmen, wenn er über den SVS redet: "Großartig, was da geleistet wurde. Sandhausen ist ein etablierter Zweitligist und in dieser Hinsicht ein Vorbild für uns", sagt er und denkt dabei wohl an die verfehlte KSC-Personalpolitik der vergangenen Jahre: Stroh-Engel, Siebeck, Möbius, Sararer, Amamoo, Aydogan und Karaahmet. Manche sprechen von "Millionengräbern".

Sandhausen habe, so Eichner, in den letzten Jahren einen tollen Job gemacht. "Sie haben diese Saison - aus Gründen die ich nicht beurteilen kann - noch nicht so gepunktet, wie erwartet. Ich rechne mit einem Spiel auf Augenhöhe, gegen einen Gegner, mit dem wir uns am Ende um den Klassenverbleib streiten werden."
Aber: Vom "Dorfklub" Sandhausen redet keiner mehr. Der SVS ist seit fast zehn Jahren in der 2. Bundesliga Stammgast. Im Moment spricht im Baden-Duell mehr für den KSC. Die Eichner-Elf blieb zuletzt sieben Mal ungeschlagen und feierte drei Auswärtssiege in Serie. Aber Achtung SVS: Liegt der KSC auswärts mit 0:1 hinten werden 80 Prozent der Begegnungen verloren.
KSC mit Sieges-Serie gegen den SVS
Vergangene Saison gewannen die Wildparkprofis beide Spiele. In Sandhausen mit 2:0, zuhause mit 1:0. Auch im Hinspiel war die Eichner-Elf erfolgreich. 3:0 gewann der KSC und feierte seinen ersten Saisonsieg in der aktuellen Saison. Zwölf Spiele gab es in Liga zwei, davon konnte der KSC neun Partien ungeschlagen gestalten. Das häufigste Resultat in diesem Baden-Derby 1:1.

Zuletzt gab es für den KSC gegen den SVS drei Siege in Serie, allesamt gelangen, ohne dass man ein Gegentor hinnehmen musste. Beim Sieg im Oktober 2020 waren Philip Hofmann, Dominik Kother und Christoph Kobald die Torschützen. Zudem traf der KSC noch dreimal Aluminium.

In der Heimtabelle der aktuellen Saison steht Sandhausen vor dem KSC. Aus zehn Spielen 15 Punkte geholt, der KSC 14. Die Karlsruher sind auswärts richtig stark, belegen in diesem Ranking Rang vier. Zehn Spiele - 19 Punkte! 19 zu 15 Tore. Der SV Sandhausen ist da Schlusslicht, hat magere drei Zähler geholt. Überhaupt: Den Hardtwald-Profis gelang in den letzten fünf Begegnungen nur ein Dreier.
Die Zahlen zum Gegner
Der SVS ist in der Schlussphase, zwischen Minute 76 und 90, besonders anfällig, musste da schon elf Treffer hinnehmen. Daniel Keita-Ruel ist Toptorschütze mit sieben Treffern. KSC-Angreifer Philip "Hoffi" Hofmann erzielte bisher acht Tore. Dennis Diekmeier ist laufstärkster Sandhäuser, (205,35 Kilometer insgesamt), allerdings liegt Diekmeiers Leistung weit hinter der von Marco Thiede und Jerôme Gondorf.

Im Teamvergleich liegt der KSC mit 2.263,54 Kilometern knapp vor dem SVS: 2.237,11 Kilometer. Von drei zugesprochenen Elfmetern konnte der SVS zwei verwandeln. Trainer Michael Schiele holt im Schnitt 0,77 Punkte, Eichner 1,57. Im KSC Kader stehen vier Profis, die über Sandhausen-Erfahrung verfügen. Der 1,94 Meter Hüne Daniel Gordon, Ex-Kapitän David Pisot und Angreifer Malik Batmaz. Auch der in dieser Saison bisher konstanteste KSC-Spieler, Marco Thiede, trug schon das Trikot des SVS.
Michael Becker mit SVS-Vergangenheit
Auf Seiten der Gastgeber gibt es aktuell einen Profi, der schon das Trikot des blau-weißen Profiteams trug: Philipp Klingmann. "Klinge", der sympathische Rechtsverteidiger, der noch immer Kontakt zu ehemaligen KSC-Kollegen pflegt. Geschäftsführer Michael Becker, machte seine ersten beruflichen Erfahrungen im Profifußball - beim SV Sandhausen als Teamleiter Marketing.

Bester Torschütze auf Seiten des KSC in der Geschichte zwischen beiden badischen Teams ist der Grieche Dimitrios Diamantakos: drei Spiele, drei Treffer. Gefolgt von Manni Bender und Sergej Kirjakow, die beide zwei Tore gegen den SVS erzielten. Die meisten Spiele gegen Sandhausen im KSC-Trikot hat Ex-Keeper Dirk "Orle" Orlishausen absolviert. Er kam auf sieben Derby-Einsätze - wie Daniel Gordon.
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13.02.2021 14:55 Uhr
13.02.2021 14:59 Uhr
13.02.2021 14:06 Uhr
Ich sehe keine Mentalitätsmannschaft, das alte Leid in der Defensive. Leichtfertige Ballverliste im MF, Gondorf wieder einmal nur Geleitschutz, Kobald und Bormuth wieder viel zu weit weg vom Gegner. Wie oft pennt der Kobald noch?
Wimmer zuschauen, so geht Toreschiessen...
13.02.2021 15:03 Uhr
13.02.2021 11:34 Uhr
Gestern gewann Kiel gegen Würzburg 1:0! Das zeigt sehr deutlich, dass in dieser Lage jeder jeden schlagen kann. Der KSC versemmelt meist seine Punkte in den unteren Regionen, somit hat Eichner schon recht, von einem Spiel auf Augenhöhe, wie gegen Regensburg nach 120 Minuten, zu reden. Die Mannschaft kann mehr. Mir wäre es lieber gewesen, sein Ziel wäre Hannover abzuschütteln. Aber ohnehin sind mir Taten wichtiger, als Worte! Wo könnten wir stehen, wenn wir auch zu Hause punkten würden?
13.02.2021 09:04 Uhr
Zitat"Ich rechne mit einem Spiel auf Augenhöhe, gegen einen Gegner, mit dem wir uns am Ende um den Klassenverbleib streiten werden."
Man sollte das Understatement nicht übertreiben. Solch eine Aussage bei 15 Punkten Vorsprung ist abwegig.
13.02.2021 10:06 Uhr
13.02.2021 15:31 Uhr
13.02.2021 06:59 Uhr
Oder gab es den Namen 2x ???
12.02.2021 22:28 Uhr
wenn er genau so defensiv wieder angehen lässt wie gegen Regensburg werden wir am Ende wohl wieder mit einem Punkt zufrieden sein müssen.
Das geht mir zu viel in die Richtung von AS und Supercoach. Auch dort war biederer Durchschnitt das propagierte Ziel.
Er erweist der Mannschaft mit diesem Gefasel einen Bärendienst. oberes Tabellendrittel und sonst gar nichts.