Karlsruhe Derby-Analyse: Im Mittelfeld lange Zeit stabil, doch offensiv kam nichts vom KSC
Im ersten Derby zwischen dem VfB Stuttgart und dem Karlsruher SC seit knapp zweieinhalb Jahren zogen die Badener den Kürzeren. Eine Mittelfeldraute sollte für die notwendige Stabilität beim KSC sorgen, doch das ging nur rund eine Stunde gut, ehe die favorisierten Stuttgarter effektiv wurden. Offensiv brachte der KSC kaum Gefährliches zustande.
Im brisanten Derby gegen Erzrivale VfB Stuttgart lag bereits vor der Partie, wie so oft, ordentlich Zündstoff in der Luft. Beschmierte Bahnen in der Fächerstadt durch Stuttgarter Chaoten und Sticheleien zwischen Alois Schwartz und VfB-Trainer Tim Walter warfen unter der Woche ihre Schatten auf das brisanteste Duell in Baden-Württemberg voraus.

Taktisch entschied sich Alois Schwartz im Vergleich zum Aue-Spiel für eine Rautenformation im Mittelfeld, hinter den Sturmspitzen Marvin Pourié und Philipp Hofmann. Personell rückte Kyoung-Rok Choi für Marc Lorenz in die Startelf.
KSC kann Riesenpatzer nicht nutzen
Den druckvoll agierenden Stuttgartern setzte der KSC viel Kompaktheit entgegen und ließ so wenig gefährliche Torraumszenen zu. Vor dem Stuttgarter Tor brachte die Schwartz-Truppe insgesamt nur wenig Zählbares zusammen. "Sie hatten zunächst keine guten Möglichkeiten. Wir konnten die Umschaltmomente nicht nutzen", so Schwarz nach dem Spiel.

Nach einer torlosen ersten Hälfte hatte der KSC quasi mit dem Anstoß zum zweiten Abschnitt seine beste Möglichkeit der gesamten Partie. "Wir hatten zu Beginn des zweiten Durchgangs eine Riesenmöglichkeit, die musst du einfach nutzen", trauerte Schwartz der Chance durch Manuel Stiefler hinterher.
Der Schuss gegen das Alu
Der Mittelfeldmann nutze einen Blackout von Stuttgarts Kapitän Marc-Oliver Kempf nicht. Der hatte ihm zuvor einen vermeintlich einfachen Querpass direkt in die Füße geschoben, sodass Stiefler alleine auf Torwart Gregor Kobel zugelaufen war, die Kugel allerdings an den Pfosten setzte und beim Nachschuss der Stuttgarter Schlussmann dann zur Stelle war. Marvin Wanitzek vergab kurz danach eine weitere Torchance, ehe der VfB wieder mehr und mehr an Spielkontrolle gewinnen und seine Überlegenheit diesmal auch in Zählbares ummünzen konnte.

Nach einer Ecke fand ein Schuss von Stuttgarts Philipp Förster, unhaltbar abgefälscht von Fröde, den Weg ins Karlsruher Tor. Eine Viertelstunde später erhöhten die Schwaben auf 2:0, nachdem der ehemalige Nationalspieler Gonzalo Castro Mangala mustergültig bedient hatte. Der KSC konnte wenig dagegensetzen, kam kaum dazu Tormöglichkeiten zu kreieren.
Auch Edeljoker Anton Fink konnte die Offensive nicht beleben. In der Nachspielzeit schraubte Stuttgart das Ergebnis durch Al Ghaddioui schließlich auf 3:0, trotz Unterzahl, nachdem VfB-Kapitän Kempf nach grobem Foulspiel wenige Minuten zuvor den Platz verlassen musste. Nach sieben Punkteteilungen in Folge muss der KSC im insgesamt 50. Derby wieder eine Niederlage hinnehmen.

Alles rund ums Derby:
Erste Niederlage nach sieben Unentschieden: KSC verliert im Derby beim VfB Stuttgart 0:3
Von wegen Gegner und Derby: Stuttgart ist fest in badischer Hand - fast ein Heimspiel für den KSC
Appell vor badisch-schwäbischem Derby: Ministerpräsident Kretschmann am Kickertisch
Vor Derby gegen den KSC: VfB-Trainer verspricht Sieg ohne Gegentor gegen Karlsruhe
Nach den Bahnen jetzt das Wahrzeichen vor dem Wildpark: Nackter Mann mit roter Farbe beschmiert
Der Kommentarbereich wird 7 Tage nach Publikationsdatum geschlossen.
Bitte beachten Sie die Kommentarregeln und unsere Netiquette!
26.11.2019 06:35 Uhr
26.11.2019 06:31 Uhr
25.11.2019 15:32 Uhr
25.11.2019 22:09 Uhr
25.11.2019 09:25 Uhr
Entweder ich spiele mutig und presse den verunsicherten VFB von der ersten Sekunde an mit einem offensiveren Ausrichtung ODER ich spiele eben auf einen Punkt (bzw.Konter) und bringe dann Kampfspieler von Beginn an die alles in die Waagschale werfen (wie zB. Crois , Kobald , Carlson ) und opfere dafür noch einen Stürmer.
So war das weder Fisch noch Fleisch mit einem uneingespielten System - mit Choi auf der Schlüsselposition .
Wenn dann noch mangelnde Einstellung dazu kommt , kann man nur von Glück sprechen das Stuttgart selbst nicht auf der Höhe war und uns noch deutlicher nach Hause geschickt hat .