Wie groß wird das neue Stadion?
In das neue Stadion sollen 35.000 Besucher passen: Geplant sind 10.000 Stehplätze für Heimfans, 2.500 für Gästefans. Bei internationalen Spielen kann das Stadion auf die notwendigen 28.500 Plätze angepasst werden, Die Sitzplatzkapazität beträgt damit: 22.500, die Stehplatzkapazität 12.500.
Für den Hospitality-Bereich sind 2.000 Plätze geplant, davon 600 Plätze in Logen. Die aktuellen Planungen sehen dazu 40 Logen und zwei Eventlogen vor. Laut Unterlagen sollen diese Plätze als sogenannter optionaler Angebotsbaustein in der Ausschreibung ausgebaut werden. Die genaue Realisierung wird damit kostenabhängig sein. Gleiches gilt für den alten Streitpunkt VIP-Stellplätze beziehungsweise Tiefgarage.
Die geplante Quadratmeteranzahl wird bislang mit über 8.000 veranschlagt. Darin sind alle Räume für Profimannschaft, Spielbetrieb, Medien, Technik sowie Betreiberräume, Büros und Verkaufsräume enthalten. Hinzu kommt die Fläche, welche für Tribünen, Spielfeld und Parkplätze benötigt wird.
Das Gebiet für das neue Stadion umfasst laut vom Gemeinderat im Juli beschlossenen Bebauungsplan 30,9 Hektar. Das Plangebiet umfasst das bisherige Stadion und wird im Norden begrenzt durch den Birkenparkplatz und den Adenauerring. In der nordwestlichen Grenze wird das Plangebiet durch die Friedrichstaler Allee und im Südosten durch die Lärchenallee begrenzt. Im Süden bildet das Gelände des SV Germania mit den vorhandenen Vereinsgebäuden und Trainingsplätzen den Abschluss.
Wie viele Parkplätze wird es geben?
Bis zu rund 3.000 im direkten Stadionumfeld: In der Nähe der Haupttribüne sind 1.000 Plätze für den Hospitality-Bereich angedacht. Auf dem Birkenparkplatz sollen 800 bis 1.600 Autos Platz finden. Für mobilitätseingeschränkte Besucher werden bis zu 120 Stellplätzen eingeplant. Hinzu kommen KSC-interne Stell- und Presseplätze, an der Zahl 270.
Weitere Fahrzeuge sollen in den umliegenden Parkhäusern, Tiefgaragen und Parkdecks Platz finden: Hier rechnet man mit bis zu 4.000 Stellplätzen. Bis zu 40 Gäste- sowie zwei Heimbusse sollen in einem separaten Bereich Platz finden.
Für Fahrräder ist ein Neubau von Radabstellanlagen angedacht: Bis zu 3.000 Räder sollen dann im Stadionumfeld ihren Platz finden können.
Was ändert sich für Zuschauer, die mit dem öffentlichen Nahverkehr anreisen?
Bislang treffen die Fanströme vor allem am Eingang Ost und im Kreuzungsbereich mit der Aufstellfläche der Gästefans zusammen. Dieses sogenannte "magische Dreieck" führt aktuell zu hohem personellen Aufwand der Polizei. Es soll daher entschärft werden.
Im neuen Verkehrskonzept sollen die starken Fußgängerströme aufgrund der geänderten Parkplätze nicht mehr nach Norden und Westen des Stadions, sondern in Richtung Süden orientieren. Die Planern rechnen ebenfalls fest damit, dass "die wieder eröffnete Haltestelle am Durlacher Tor diesen Trend verstärken wird."
Weiterhin wird die Gastefanaufstellfläche im Norden des Stadions und der Haupteingang der heimischen Fans innenstadtnah im Südosten des Stadions angeordnet. Ein Zusammentreffen der Fanströme soll damit vermieden werden. Eine grundsätzlich mögliche Anfahrts-/Abfahrtsroute der Transferbusse für die Gästefans zum Hauptbahnhof ist über den Adenauerring nach Westen geplant, sodass auch hier möglichst wenig Kreuzungssituationen mit größeren Heimfangruppen entstehen
Für mobilitätseingeschränkte Besucher werden Shuttlebusse von den Haltstellen Durlacher Tor und Mühlburger Tor direkt zum Stadion verkehren.
Was ändert sich an der Flächennutzung?
Der Gästefanbereich wird im Nordwesten des Stadion angeordnet. Damit bei Risikospielen die Gäste das Stadion komplett abgeschirmt über einen eingehausten Steg betreten können, muss die Verlagerung des Stadions der zweiten Mannschaft um einen Platz nach Süden erfolgen.
Hinzu kommen soll eine zusätzliche Trainingsfläche. Insgesamt stünden dem KSC damit insgesamt drei Trainingsflächen zur Verfügung. Der nackte Mann wird an den Eingang Ost umziehen - dem künftigen Eingang der Heimfans im neuen Stadion.
Welche Landesflächen müssen noch erworben werden?
Von Vermögen und Bau Baden-Württemberg gilt es noch fünf Flächen zu erwerben: Fläche entlang der Friedrichstaler Allee, des Birkenparkplatzes, im Bereich Parkhaus Hospitality, Fläche Lärchenallee, "Alter Rasen inklusive Kompostplatz. Für die KIT-Tennisplätze, der KIT-Sportfläche "Alter Rasen" sowie dem Kompostplatz der Schlossgärtnerei müssen Ausgleichsflächen gefunden werden.
Bislang gilt folgender Stand: Der Kompostplatz soll durch eine Containerlösung auf dem Areal der Schlossgärtnerei ersetzt werden. Hierzu ist ein Durchbruch in der Mauer für Lkw notwendig. Für den Platz "Alter Rasen" will die Stadt auf dem MTV-Gelände einen Kunstrasenplatz herrichten. MTV und KIT sollen für die Nutzung eine Kooperation eingehen.
Bis auf den Center Court und die Gaststätte will das Land auf die Tennisplätze verzichten. Die entfallenden Plätze sollen "im Umgriff des Kunstrasenplatzes des KIT südöstlich der Lärchenallee durch sechs Tennisplätze sowie des Verschieben des bestehenden Kunstrasenplatzes" ersetzt werden.
Im Juni 2016 kalkulierte die Stadt mit Erwerbskosten zwischen 2,21 und 4,36 Millionen Euro. Hinzu kommen Kompensationsmaßnahmen zwischen 2,75 und 3,36 Millionen Euro.
Wie teuer wird das Ganze?
2014 betrugen wurden die Kosten 88,8 Millionen Euro netto kalkuliert. 2016 musste nach oben korrigiert werden:Für das Projekt neues Stadion wurde eine Preisobergrenze gesetzt: Stadionköper und Parkhaus sollen nicht mehr als 85,3 Millionen Euro kosten. Stadionkörper inklusive Bauen im Betrieb wird mit 72,9 Millionen Euro veranschlagt, das Parkhaus mit 12,4 Millionen Euro.
Nicht in der Rechnung berücksichtigt sind 28 Millionen Euro Infrastrukturkosten - sie kommen vor allem einer optimierten Verkehrsplanung sowie einem adäquaten Sicherheitssystem zugute. Für diese Kosten sollen die Mitglieder noch eine genaue Aufstellung erhalten. Vieles hänge noch mit der Struktur des am Ende gebauten Stadions ab, so Oberbürgermeister Mentrup im Juli.
Unklar ist, was mit den Erdwällen geschehen soll: Sie bestehen aus Bauschutt von durch im Krieg zerstörter Gebäude. Ein Rückbau und die Entsorgung der Wälle wurde 2014 durch Gutachter auf bis zu 14 Millionen Euro geschätzt. Der KSC wünscht sich einen Rückbau, die Verwaltung sieht dies nicht als im Budget umsetzbar an - geplant wird hier mit einer Million Euro. Ob die Wälle rückgebaut werden oder ob ein neues Stadion die Wälle in das Planungskonzept integriert, bleibt den Bietern freigestellt.
Das zentrale Ziel der Stadt bleibt, das Projekt unterhalb der Obergrenze von 85,3 Millionen Euro zu verwirklichen. "Der Gemeinderatsbeschluss sagt dazu, dass das Projekt im Rahmen des indexierten Budgets von 2014 (79,1 Mio. Euro) liegen soll", so die Stadt gegenüber ka-news.de, "das bedeutet die Fortschreibung des Betrags von 2014 entlang der Baupreisentwicklung (Berücksichtigung der Teuerungsrate im lokalen Bausektor)."
Wer bezahlt das neue Stadion?
Elf Millionen Euro gibt es aus Landesmitteln. Die verbleibenden 74,3 Millionen Euro für Stadionkörper, Bauen während Betrieb und Parkierung werden durch ein Darlehen finanziert. Dieses soll von einem "Eigenbetrieb" aufgenommen werden – soll heißen in einem "vom Kämmereihaushalt getrennten verselbständigten kommunalen Wirtschaftsbetrieb".
Wie genau der Projektträger ausgestaltet sein wird, steht noch nicht fest. Die 74,3 Millionen sollen auf diese Weise nicht den städtischen Haushalt belasten und mit dem eingeschlagenen Sparkurs der Stadt konform gehen. Das Darlehen soll durch Pachtzahlungen und Erlöse aus dem wirtschaftlichen Betrieb des Stadions refinanziert werden.
Die Pachtzahlungen sind von der Liga-Zugehörigkeit abhängig: 400.000 Euro in der Dritten Liga, 1,5 Millionen Euro in der 2. und 3,5 Millionen Euro in der 1. Bundesliga. Für die Höhe der Pachtzahlungen wurde die Investitionssumme für bauliche Anlagen zugrunde gelegt, mit welchen der Sport-Club durch Spielbetrieb und sonstige Veranstaltungen Einnahmen generieren kann.
Hinzu kommen jährliche, liga-unabhängige Zahlungen des KSC zur Deckung der anfallenden Unterhaltungskosten in Höhe von zunächst 240.000 Euro, ab dem sechsten Jahr wird er auf 850.000 Euro ansteigen. Ausnahme: Der KSC steigt in Liga 3 ab. Dann erfolgt eine Reduzierung auf 400.000 Euro. Für weitere Einnahmen soll die Vergabe des Namensrechts des Stadion sorgen: Dieses verbleibt bei der Stadt - sie rechnet mit einem Plus von 800.000 Euro jährlich.
Weiterhin wird die Stadt am Gewinn aus Drittveranstaltungen in Höhe von 20 Prozent (mindestens jedoch 100.000 Euro jährlich) beteiligt. Ab 18.500 Zuschauern fließen der Stadt ebenfalls Einnahmen aus den Ticketverkäufen zu: "Die Hochrechnung aus der pauschalierten Ligazugehörigkeit ergibt hier jährliche Einnahmen von 325.700 Euro", heißt es im entsprechenden Sachstandsbericht. Ausgenommen sind hier Einnahmen durch Hospitality-Tickets.
Für die Geschäftsstelle (Fläche 1.000 Quadratmeter) soll der KSC eine "ortsübliche Gewerbemiete" in Höhe von zehn Euro pro Quadratmeter zahlen - daraus ergibt sich eine Jahresmiete von 120.000 Euro, so der Sachstandsbericht. Weiter soll der KSC die Betriebs- und sonstige Nebenkosten übernehmen.
Darüber hinaus wurde mit den Blau-Weißen eine Sonderzahlung in Höhe von 500.000 Euro vereinbart, die im Falle eines Aufstiegs der Profimannschaft in die 1. Liga fällig wird. Dies nimmt die Stadt in den Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen dreimal an.
Der KSC verwendet in seinem Sprachgebrauch nach wie vor die Zahlen von 2014, bindend für das Vergabeverfahren ist aber für die Stadt der Gemeinderatsbeschluss.
Hier gibt es die vollständigen Präsentationen als PDF-Download. Die Unterlagen zur entsprechenden Gemeinderatssitzung am 19. Juli gibt es hier.
Dateiname | : | Präsentation Bürgerforum 15. Juli 2016 |
Dateigröße | : | 18960800 |
Datum | : | 28.09.2016 |
Download | : | Jetzt herunterladen |

Dateiname | : | KSC-Stadion Sachstandsbericht August 2016 |
Dateigröße | : | 6162097 |
Datum | : | 28.09.2016 |
Download | : | Jetzt herunterladen |

Dateiname | : | KSC Stadion Sachstandsbericht MV 2016 |
Dateigröße | : | 413761 |
Datum | : | 29.09.2016 |
Download | : | Jetzt herunterladen |




Hinweis: Kommentare geben nicht die Meinung von ka-news wieder. Der Kommentarbereich wird 7 Tage nach Publikationsdatum geschlossen. Bitte beachten Sie die Kommentarregeln und unsere Netiquette!