Karlsruhe Nächstes Kapitel im Stadionstreit: Gerichtsvollzieher bei der Stadt - doch die rückt die Unterlagen an den KSC nicht raus
Die Fronten zwischen Karlsruher SC und Stadt Karlsruhe bleiben verhärtet: Der KSC beantragte am Freitag eine richterliche Durchsuchung von städtischen Räumen. Nachdem die Stadt Karlsruhe laut KSC die Unterlagen noch immer nicht herausgegeben hat, war nun der Gerichtsvollzieher im Rathaus.
Vier Wochen nach Verkündung der Urteile durch das Landgericht Karlsruhe hat der KSC weiterhin die ihm zustehenden Unterlagen durch die Stadt Karlsruhe nicht erhalten. "Trotz wiederholter Erinnerung unter Fristsetzung musste daher heute die Vollstreckung gegen die Stadt Karlsruhe durchgeführt werden", schreibt der KSC in einer Meldung an die Presse. "Bedauerlicherweise verweigerte die Stadt Karlsruhe dabei dem Gerichtsvollzieher die Herausgabe der geforderten Unterlagen!"

Der KSC hat laut eigener Aussage beim Vollstreckungsgericht eine richterliche Durchsuchungsanordnung beantragt. Heißt: "So kann der Gerichtsvollzieher, mit Unterstützung der Polizei, die Räumlichkeiten der Stadt durchsuchen und die dem KSC zustehenden Unterlagen in Besitz nehmen."

Das KSC-Präsidium mit Ingo Wellenreuther, Günter Pilarsky und Holger Siegmund-Schultze, der Beirat der KSC Management GmbH sowie die Geschäftsführung der KSC Betriebsgesellschaft Stadion mbH erklären: "Dem KSC ist die fortgesetzte Missachtung des Urteils des Landgerichts Karlsruhe unverständlich. Denn die Unterlagen stehen dem Verein zu und sind für die weitere erfolgreiche Projektabwicklung unerlässlich. Wir sind enttäuscht, dass die Stadt Karlsruhe trotz mehrerer Gesprächsangebote weiterhin nicht zu einem kooperativen Miteinander bereit ist. Dass eine deutsche Stadt auf diesem Weg zur Einhaltung von Recht und Gesetz gezwungen werden muss und ein Urteil eines deutschen Gerichtes nicht befolgt, ist bedenklich."
Negative Auswirkungen auf Zusammenarbeit mit Totalunternehmer?
Bei der Stadt Karlsruhe versucht man auf ka-news.de-Nachfrage die Wogen, welche diese Meldungen in der öffentlichen Wahrnehmung schlagen könnten, zu glätten. Beide Parteien nehmen ihre Rechtsmittel in Anspruch, so der Anwalt der Stadt Helmut Ebersbach, jedoch bedauere man, dass entsprechende Schlichtungsangebote von der Stadt nicht angenommen worden seien.
Während man bei der Stadt Karlsruhe, die Verschlechterung eines Verhältnis zum Totalunternehmer durch den Gerichtsprozess befürchtet, heißt es vonseiten des KSC, dass zwischen der Stadt und dem KSC aufgrund der geschlossenen Verträge ein " umfangreicher Informationsanspruch" des KSC bestehe.
"Die Informationen unterliegen zudem nach der Übergabe an den KSC der mit der Stadt geschlossenen Geheimhaltungsvereinbarung, so dass die Weitergabe an Dritte ausgeschlossen ist. Somit besteht kein Grund zur Annahme, dass das ein angespanntes Verhältnis zur Folge hat", so der Sportclub.
Der Artikel wurde nachträglich bearbeitet.
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26.10.2019 04:43 Uhr
Hier muss mal ein Richtiger Russischer oder So n Panz reinmaschieren bei dem man schon Angst hat wenn man ihn anzieht.
Alles andere hielt nichts
26.10.2019 19:11 Uhr
25.10.2019 17:38 Uhr
Das Ganze riecht schwer nach Projektabbruch, da sich die Stadt wohl massiv verkalkuliert hat und gerade die Notbremse zieht. Mentrup will seine OB-Wiederwahl nicht mit einem 150 Mio Grab gefährden..obwohl das unnötig ist, da ers eh nicht mehr werden wird .
Also sollte man Popcorn und Bier nicht weit wegstellen und das Schauspiel geniessen..jetzt gehts los, jetzt gehts los..besser als die Prekariatsbespassung bei RTL & Co
25.10.2019 21:05 Uhr
Frage mich woher Du das alles weißt. Zeitreisen sind meines Wissens nach noch nicht erfunden worden...
25.10.2019 17:18 Uhr
25.10.2019 22:25 Uhr
War es KLUG einem nicht finanziellen solventen Verein ein Stadion aus Steuergelder zu bauen und auf Rückzahlung zu hoffen? Der Negativzinsgrüßt...
War es KLUG von einem Verein sich darauf einzulassen, wohl wissend, dass man sportlich nie dauerhaft den "Fußballolymp" erreicht, bzw. halten kann?
Na ja, Der Geldgeber des KSC, Herr P. ist ja noch jung, also passt es mit der Abtragung von Alt. und Neubelastungen
25.10.2019 16:41 Uhr
"Der Anwalt der Stadt Karlsruhe, Helmut Ebersbach, begründete die Nichtherausgabe des Vertrages dagegen mit einem drohenden Vertrauensverlust zwischen Stadt und dem Totalunternehmer. "
Warum soll es zu einem Vertrauensverlust kommen? Kann das einer beantworten?
Vielleicht sollte man einfach mal sämtliche Verträge prüfen die die Stadt in der letzten geschlossen hat.
Weil mittlerweile sprengt jedes einzelne Projekt der Stadt Karlsruhe den Kosten- und Zeitrahmen.
Der KSC ist wahrscheinlich nur der erste Stein der ins Rollen gekommen ist
25.10.2019 18:34 Uhr
Auf der anderen Seite ist da der Totalunternehmer, die BAM Sports. Es kann jeder selbst mal googeln, was die schon alles gebaut haben. De Kuip in Rotterdam, Nelson-Mandela-Stadium in Port Elizabeth, HDI Arena in Hannover, Veltins auf Schalke , Opel Arena in Mainz usw.
Will sagen, die können nicht völlig ahnungslos sein.
Man sollte einfach auch mal einräumen, dass die Stadt keine 120 Millionen Euro ausgibt, nur um dem KSC zu schaden. Das wäre schizophren.
26.10.2019 04:57 Uhr
Gibt es heutzutage überhaupt noch die Möglichkeit Geheimnisse zu haben, wenn man nicht in Geheimsprache kommuniziert?
Verstehen könnte ich aber, wenn man nicht noch mehr Zeitverluste erzeugen will, weil sich Rückfragen und daraus resultierende lange Erklärungen ergeben könnten.
Misstrauen ist vorhanden, aber wenn die Stadt von "Schutz des Vertrauensverhältnisses" zum eigenen Vertragspartner spricht, dann versteht das nicht jeder auf Anhieb, weil dieser Vertragspartner zu schützende Geheimnisse vorher abtrennen und so auch schützen kann.
25.10.2019 20:32 Uhr
Die Leistungs-/ Funktionsbeschreibung müsste aber einsehbar sein. Das ist ja wie beim Wohnungskauf vom Plan weg. Der Bauträger übergibt dem Käufer eine Baubeschreibung mit dem was die Wohnung ausgestattet sein soll, aber die Kosten /Preise zwischen Bauträger und Unternehmer bleiben geheim.