Karlsruhe Fans stellen KSC ihr Zukunftskonzept vor: "Vielleicht hat der Verein begriffen, dass es eine Veränderung braucht!"
Zur "Zukunftswerkstatt KSC" trafen sich vor rund 1,5 Wochen engagierte Fans und Mitglieder des Karlsruher SC, um Ideen und Vorschläge für den Fußballverein zu erarbeiten. Die Supporters Karlsruhe, Fan-Dachverband des Traditionsvereins, hatten dazu aufgerufen. Jetzt wurden die Ergebnisse Präsidium und Verwaltungsrat vorgestellt - die sich aufgeschlossen zeigten. "Ich war, zugegeben, auch sehr überrascht, dass es so positiv war", sagt 2. Supporters-Vorstand Martin Fuchs. "Aber es zeigt vielleicht auch, dass der Verein begriffen hat, dass es eine Veränderung braucht!"
Etwa 80 Fans und Mitglieder berieten am 9. September in der Europahalle die Zukunft "ihres" KSC. "Wir hatten über die Jahre festgestellt, dass aus unserer Sicht der Karlsruher SC nicht zukunftsfähig ist, sondern nur von Jahr zu Jahr denkt, das wollten wir ändern", sagt Marco Fuchs, 2. Vorstand der Supporters Karlsruhe, am Mittwoch in einem Gespräch mit Pressevertretern. Und mit der Zukunftswerkstatt wurde nun ein Anfang gemacht.

Mit den Ergebnissen aus dem Workshop wurden die Supporters beim Präsidium des Vereins vorstellig. "Das Treffen verlief sehr positiv mit dem Präsidium und dem Verwaltungsrat, sehr sachlich und offen. Ich war, zugegeben, auch sehr überrascht, dass es so positiv war", sagt Fuchs weiter. "Aber es zeigt vielleicht auch, dass der Verein begriffen hat, dass es eine Veränderung braucht!"

Mit ihren Ideen, die von engagierten Fans und Mitgliedern erarbeitet und diskutiert wurden, rannten Marco Fuchs und Martin Löffler, die Vorsitzenden der Supporters, wohl doch offene Türen ein. "Das ist das Beste, was unserem Verein passieren kann: Fans, denen der KSC am Herzen liegt", so Vereinspräsident Ingo Wellenreuther nach der Präsentation der Ergebnisse in einer Pressemeldung. "Wir ziehen alle am selben Strang und haben alle das gleiche Ziel: Den Verein in die Zukunft zu bringen!"

Kommunikation steht im Fokus
"Nun müssen diesen Worten auch Taten folgen", so Marco Fuchs gegenüber ka-news. Einige der Maßnahmen wurden allerdings noch direkt beschlossen, etwa die Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit. "In den nächsten Tagen werden wir uns direkt mit dem Pressesprecher zusammensetzen und darüber sprechen, wie wir auch die Ergebnisse des Workshops kommunizieren können!"

Transparenz, Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation gegenüber den Fans und Mitgliedern sind laut Supporters-Vorstand sehr wichtig. "Gerade mit Ehrlichkeit kann man überzeugen und es geht darum, dass der Verein nur gemeinsam mit seinen Partnern überleben kann - und die gewinnt man nur, in dem man ehrlich ist!", weiß Marco Fuchs. "Deswegen zieht sich das Thema durch unser Konzept wie ein blauer Faden. Das beginnt bei den Spielern und endet beim Präsidium und ihrer Außenwirkung."

Auch das Thema Finanzen kam bei der 1. Zukunftswerkstatt auf den Tisch und war der Punkt, mit dem meisten Diskussionsbedarf. "Da hat unsere Zeit nicht gereicht, etwas zu entwickeln, da werden wir uns auch nochmal mit Experten zusammen setzen", sagt Marco Fuchs gegenüber ka-news.

"Dieses Thema war Ende 2016 der Auslöser für diesen Zukunftsworkshop, wie die Zukunft des KSC aussehen kann, denn wir sind in einer Abhängigkeit von einzelnen Personen, und das ist nicht nachhaltig", weiß der Karlsruher, der seit 1998 Mitglied im Verein ist.
Sollen Fans ihren Verein finanziell unterstützen?
Daher sollen andere Finanzierungskonzepte her. "Wir erwarten, dass der Verein innovativ wird und dass er vielleicht andere Wege geht", so Marco Fuchs im Gespräch mit ka-news. "Deswegen sind die Ideen Crowdfunding und Fan-Anleihe sicherlich ein Thema und bei den KSC-Fans ist die Bereitschaft sehr groß, den Lieblingsverein zu unterstützen!" Dieses Potential müssen man ausnützen, auch wenn es nur ein kleiner Baustein in der Finanzierung des Karlsruher SC sei. "Aber bestimmt ein schöner Baustein!"

Marco Fuchs hofft nun, dass sich was tut, im Präsidium des Karlsruher SC, denn wenn sich Fans und Mitglieder beteiligen und engagieren, sei es etwas Besonderes und sehr wichtig. "Die Mitglieder sind die Basis des Vereins und die muss man mitnehmen", erklärt Marco Fuchs von den Supporters Karlsruhe sein Engagement in der Zukunftswerkstatt.

"Die große KSC-Familie, dafür engagiere ich mich gern"
Die Bereitschaft, für den KSC da zu sein, nicht nur als Fan, der zu den Spielen geht, ist für Marco Fuchs sehr von großer Bedeutung. "Ich bin schon als Jugendlicher in den Wildpark gegangen, habe hier Freunde gefunden und ein soziales Umfeld - das möchte ich nicht verlieren. Außerdem macht es mir Spaß, etwas zu gestalten", so der stellvertretende Supporters-Vorsitzende. "Es ist nicht umsonst die große KSC-Familie! Deswegen engagieren wir uns so!"
Nachdem die 1. Zukunftswerkstatt nun ein voller Erfolg war und die ersten Ergebnisse schon angegangen werden, sei eine Wiederholung auf jeden Fall möglich. "Dann beschäftigen uns vielleicht andere Themen", sagt Marco Fuchs.




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20.09.2018 21:20 Uhr
21.09.2018 11:27 Uhr
20.09.2018 14:40 Uhr
20.09.2018 11:49 Uhr
Irgendwie typisch deutsch. Man fängt irgendeien Sport an, sofort macht man alles falsch.
Ich habe 2014 mit Boule/Pentarque hier im Süden angefangen (aus Frankreich kenne ich es seit 1977) und schon wurde ich mit Regel, richtigen Schuhen Handschuhen und so weiter bombardiert. Ich wollte das rein aus Vergnügen machen. Nu nich mehr. Bzw. nur noch bei den Krosch-Kressern. Und da bin ich der Fönig!
In DE geht sowas nicht.
20.09.2018 11:56 Uhr
Da geht natürlich nichts ohne das sich alle an alle Regeln halten.
Hättest du nur so mit Freunden Boule gespielt, hätte das alles keinen interessiert.
20.09.2018 13:50 Uhr
Einfach so dadrauf spielen geht nicht! Auch nicht, wenn der Eigentümer (Böschermeister, Gemeinde) sagt, das geht.
So geht das mit der Integration.
As tu compris?
Die Deutschen erklären einem Franzosen, wie Pentarque geht, nach Schweizer Regeln.
21.09.2018 18:36 Uhr
20.09.2018 15:19 Uhr
Z.B. vor dem Schloss spielen immer welche.
Da kommt keiner und untersagt das.
20.09.2018 16:22 Uhr
Wissembourg ist näher (gegoogelt, damit auch ja richtig geschrieben siehe unten).
Ich bin Deutscher mit frankophilen inzwischen iberophilen (und das ist mir wurst ob richtig geschrieb) Ambitionen. Mit dem Franzmann ist ein Freund aus dem Elsass gemeint.
Zur Not kommt man mit Lärmschutz. Die Fussballer und Tennisspieler nebenan können sich nicht konzentrieren.
Du verstehst die Problematik. Sie ist aber prinzipiell nicht meine. In 6 Monaten spiele ich was-auch-immer auf den Kanaren. Für Immerst.
!Hasta la Proxima!
20.09.2018 19:03 Uhr