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Es waren wahrlich aufregende Monate für den KSC. Und der KSC ist die mit Abstand stabilste Mannschaft der vergangenen zwölf Monate gewesen. 78 Punkte sammelten die Badener in 39 Partien, das macht einen Punktedurchschnitt von 2,0 pro Spiel. Oder anders ausgedrückt: Die Truppe von Cheftrainer Alois Schwartz verlor in 2018 nur fünf Ligaspiele!

Der Karlsruher Trainer Alois Schwartz.
Trainer Alois Schwartz gelang mit dem KSC ein herausragendes Jahr 2018 | Bild: Uli Deck/Archiv

In der überragenden Rückserie der Saison 2017/18 konnten lediglich der 1. FC Magdeburg und am letzten Spieltag Carl Zeiss Jena den KSC bezwingen. Im heimischen Wildparkstadion blieben die Badener bis zum letzten Spieltag gegen die Thüringer, als die Konzentration bereits der Aufstiegs-Relegation galt, ungeschlagen.

Drittliga-Rekord, Aufstiegsträume und ein bitteres Ende

Am 31. März stellte der KSC sogar einen neuen Drittliga-Rekord auf, blieb gegen Münster zum 21. Mal in Folge ungeschlagen. Mit dieser überzeugenden Erfolgsserie stürmten die Badener auf Rang drei, sicherten sich am vorletzten Spieltag in Aalen den dritten Platz. Die Fans träumten von der Rückkehr in die zweite Bundesliga. Letzte Hürde: Erzgebirge Aue.

Feiernde KSC-Fans in Aalen
Feiernde KSC-Fans in Aalen | Bild: Reisenauer

Und hier spitze sich das Drama zu. Im Hinspiel erkämpften sich die Blau-Weißen ein torloses Remis, im Rückspiel verlor der Drittligist dann aber mit 1:3! Alle Träume waren geplatzt, ein weiteres Jahr in der Dritten Liga damit besiegelt.

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Umbruch im Kader nach dem verpassten Aufstieg

Zur Saison 2018/19 hieß es also einen neuen Anlauf zu nehmen, auch wenn sich die Verantwortlichen in Sachen Saisonplanung zurückhaltend gaben. Immerhin wurde der Kader kräftig umgebaut, zahlreiche Aushängeschilder wie Torwart Dirk OrlishausenEigengewächs Matthias Bader und Torjäger Fabian Schleusener verließen den Verein. Später im Sommer sollten auch noch Marcel Mehlem und kurz vor Transferschluss Florent Muslija folgen.

Florent Muslija (l.) und Matthias Bader
Florent Muslija (l.) und Matthias Bader verließen beide den KSC | Bild: Carmele | TMC-Fotografie

Insgesamt kehrten 14 Akteure den Badenern den Rücken. Ihnen gegenüber stehen 15 neue Gesichter, die seit Sommer zu den Profis stießen, darunter mit Mario Schragl, Tim Kircher, Janis Hanek und Malik Batmaz Spieler aus dem eigenen Nachwuchs.

KSC kommt zum Start schwer in Tritt

Am 20. Juni bat Schwartz seine neu formierte Truppe zum Trainingsauftakt. Diese kam zum Saisonstart nicht wirklich in Tritt,, der KSC ist nach vier Spieltagen zwar ungeschlagen, gewann aber auch nur gegen Fortuna Köln (1:0). Es folgte eine heftige Klatsche im DFB-Pokal gegen Hannover (0:6), ehe es kurz darauf auch die erste Liga-Pleite gegen Lotte setzte (1:3).

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Der KSC musste sich kräftig schütteln, schaffte in der Folge aber eine erste kleine Erfolgsserie mit vier Siegen in Folge und sprang in die vordere Tabellenregion. Doch noch waren die Badener nicht stabil in ihren Leistungen, es folgten zwei Niederlagen gegen Rostock (0:1) und ein weiteres  Debakel gegen Wehen Wiesbaden  (2:5)

Stürmendes Traumduo und Abschiedsstimmung

Im Jahresendspurt fallen dann aber alle Hemmungen. Seit Anfang November gelingen der Schwartz-Truppe sieben Siege in Folge. Nach dem 3:0-Erfolg in Halle übernimmt der KSC aufgrund des besseren Torverhältnisses die Tabellenspitze. Maßgeblich daran Anteil hat der im Januar verpflichtete Marvin Pourié. Zehn Tore gehen bereits auf sein Konto, Anton Fink traf neun mal. Der KSC hat mit diesen beiden Spielern offensiv ein absolutes Traumduo.

Anton Fink im Zweikampf mit Marvin Pourié
Anton Fink im Zweikampf mit Marvin Pourié | Bild: Tim Carmele | TMC-Fotografie

Ein Spiel aus dem Jahr 2018 wird ganz besonders im Gedächtnis bleiben: der 2:1-Heimsieg gegen Würzburg. Es war das letzte Spiel im alten Wildparkstadion, der KSC verabschiedete sich mit einem schönen Spektakel von seiner Heimspielstätte. Wenig später begannen dann die Umbauarbeiten.

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Abmeldung der zweiten Mannschaft und überraschende Abschiede

Doch nicht nur auf dem Rasen sorgte der KSC in 2018 für Schlagzeilen. So gab der Verein im Frühjahr bekannt, seine zweite Mannschaft abzumelden und eine Kooperation mit dem SV Spielberg einzugehen. Wirklich auf fruchtbaren Boden fiel die Zusammenarbeit mit dem Oberligisten noch nicht. Doch ein bisschen blau-weiße Luft weht doch durch Stadion am Talberg: Ex-KSC-Stürmer Edmond Kapllani schloss sich dem SVS an.

Lukas Kwasniok.
Lukas Kwasniok und der KSC gingen getrennte Wege | Bild: Thomas Eisenhuth/Archiv

Einige Abschiede gab es in diesem Jahr ebenfalls. So trennten sich die Wege des KSC und seinem langjährigen Pressesprecher Jörg Bock ebenso überraschend wie die von Verein und Geschäftsführer Helmut Sandrock. Sein Nachfolger wurde Michael Becker, Sohn von KSC-Legende Edmund "Ede" Becker. Ebenfalls Abschied nahm Lukas Kwasniok von den Blau-Weißen. Nachdem ein Wechsel des Nachwuchstrainers zu Erzgebirge Aue scheiterte, trennte sich der Verein wenig später von ihm. Über die Hintergründe wird bis heute geschwiegen. 

Finanzen rücken ins Blickfeld

Auch die finanzielle Lage des Vereins wurde im Herbst plötzlich ein großes Thema. Gerüchte machten die Runde, dass der Drittligist große finanzielle Probleme hat. Doch spätestens mit der Mitgliederversammlung am 22. Oktober verstummten die negativen Stimmen. Der KSC konnte in seiner Bilanz ausweisen, dass er "nur" 86.000 Euro Verlust gemacht hat, statt den im Raum stehenden 5,5 Millionen!

Bild: Tim Carmele | TMC-Fotografie

So oder so ist der KSC ein Imageträger der Stadt und der gesamten Region. Dies ist seit diesem Jahr nicht nur ein subjektiver Eindruck, sondern lässt sich dank einer Wertschöpfungsanalyse sogar ganz klar nachweisen. So oder so, die Fans lieben ihren KSC – und freuen sich schon auf die nächsten zwölf sehr spannenden Monate.

 
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