Karlsruhe KSC-Präsident Wellenreuther legt Amt mit sofortiger Wirkung nieder
KSC-Präsident Ingo Wellenreuther verkündet am Donnerstagmorgen, dass er sein Amt mit sofortiger Wirkung niederlegt. Die Erklärung des ehemaligen Präsidenten im Wortlaut.
"Hiermit möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich mein Amt als Präsident des KSC mit sofortiger Wirkung niederlege. Wer mich und meine fast fünfzigjährige Verbundenheit zum KSC kennt, bei dem ich fast 40 Jahre Mitglied bin, weiß, dass mir dieser Schritt nicht leichtgefallen ist.
Nachdem es trotz des durch die Corona-Krise unterbrochenen Aktienverkaufs nunmehr gelungen ist, die Insolvenz unseres Vereins zu verhindern, habe ich mich nach reiflicher Überlegung und auch mit Rücksicht auf meine Familie aber dazu entschlossen, mein Amt niederzulegen. Bei allen denjenigen, die mich im vergangenen Jahrzehnt und insbesondere in den letzten Wochen unterstützt haben, darf ich um herzliches Verständnis dafür bitten.
Mit der Errichtung und Fertigstellung eines komplett neuen Stadions, für das ich fast 15 Jahre leidenschaftlich gekämpft habe, wird der Grundstein für den sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg des KSC gelegt sein. Am Tag der Eröffnung werden der KSC und die Menschen in Karlsruhe sowie der Region hoffentlich glücklich über das Erreichte sein.
Allen Mitgliedern möchte ich Danke sagen für das mir gegenüber in vier Wahlen zum Präsidenten entgegengebrachte Vertrauen, zuletzt im Oktober 2019. Die Rechte der Vereinsmitglieder zu wahren, war mir immer oberstes Gebot. Zu jeder Zeit habe ich es als meine wichtigste Pflicht angesehen, mit allem, was in meiner Macht stand, das Beste für den Verein zu erreichen und Schaden für den KSC abzuwehren, oft unter Inkaufnahme persönlicher Belastungen.
Insgesamt waren es zehn bewegende Jahre, in denen ich sicherlich auch einige falsche Entscheidungen getroffen habe. Zusammen mit den Kollegen im Präsidium und in den anderen Vereinsgremien habe ich aber immer nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt.
Bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Kollegen in den Vereinsgremien bedanke ich mich für die jahrelange kollegiale und freundschaftliche Zusammenarbeit. Viele persönliche Begegnungen werde ich nie vergessen.
Dem KSC als Verein werde ich immer von tiefstem Herzen verbunden bleiben und ich wünsche der Mannschaft, den Trainern und dem Sportdirektor vor allem nachhaltigen sportlichen Erfolg und in diesem Jahr den ersehnten Klassenerhalt.
Es war mir eine besondere Ehre, dem KSC 23 Jahre lang ehrenamtlich als Vorsitzender von Vereinsorganen dienen zu dürfen, 13 Jahre als Vorsitzender des Wahlausschusses und 10 Jahre als Präsident des KSC.
Ich wünsche dem KSC für die Zukunft persönlich nur das Beste."
Wellenreuther war im vergangenen Oktober knapp wiedergewählt worden, hatte aber auch in der Kritik gestanden. In den vergangenen Tagen hat es viel öffentlichen Druck von unterschiedlichen Organisationen gegeben: "Der neue KSC", das "Bündnis KSC" und der Fandachverband, die Supporters, haben den Rücktritt von Ingo Wellenreuther gefordert. Uneinigkeit herrschte vor allem im Umgang mit der finanziellen Lage des Vereins: Ingo Wellenreuther wollte eine Insolvenz vermeiden. Andere Stimmen wie Geschäftsführer Michael Becker befürworten eine Planinsolvenz. Am Freitagabend sollten die Vereinsmitglieder darüber abstimmen.
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15.05.2020 08:53 Uhr
oder ist das eher was schert mich mein Geschwätz von gestern? Supporters die "gestern" noch gegen Modelle wie Hoffe und Leipzig protestieren..... aber jetzt ist das Hemd doch näher als die Jacke, also her mit der Kohle, morgen machen wir dann wieder auf Tradition......Auch wenn IW nicht so erfolgreich war und man ihn nicht wirklich mögen muß, er war gewählt und das ist noch nicht so lange her.....Verhaltensweisen von manchen "Geldgebern" aber besonders von Fans und Supportern die jetzt die Gunst der Stunde nutzen sind schlicht scheinheilig, da hilft auch schönreden und sich selbst belügen nix
14.05.2020 18:56 Uhr
14.05.2020 18:36 Uhr
14.05.2020 16:24 Uhr
Sein Schreiben liest sich wie die Zusammenfassung einer erfolglosen Zusammenarbeit. Dass er sich am Ende selbst den noch nicht abgeschlossenen Aktienverkauf ans Revers heftet zeugt von genau dieser Erfolglosigkeit.
Nun ist er abgetreten ohne auch nur eine seiner Forderungen durchgesetzt zu haben, er stand am Ende eben alleine da.
Nun muss das Bündnis liefern, erst einmal die Aktien zeichnen, mit oder ohne Schmuckurkunde. Dann müssen unmittelbare Personalentscheidungen getroffen werden, OK sollte gehen ohne weitere Geld- und Sachbezüge. Mit seiner inflationären Schrotflintenpolitik hat er weitreichend zum finanziellen Debakel beigetragen.
Und übrigens, Fussball gespielt wird ja auch noch. Die Helden sollen sich jetzt aus reinem Anstand am Riemen reissen und die Mission impossible doch noch erfolgreich zu gestalten. Hoffnung stirbt zuletzt...
14.05.2020 15:22 Uhr
14.05.2020 15:21 Uhr
14.05.2020 16:42 Uhr
14.05.2020 16:25 Uhr
Zuerst wird es mit einer führungslosen Zeit (jn der wichtigsten Phase des Jahres) weder auf der sportlichen noch auf der finanziellen Seite einfach, während sich parallel dazu einige mehr oder weniger geeignete Präsidentschaftskandidaten mit mehr oder weniger skrupellosen Machenschaften in Stellung bringen!
Anschließend an eine sicherlich turbulente Wahl eines (von wahrscheinlich 50% gefeierten und 50% gehassten) neuen Präsidenten werden die jetzigen Turbulenzen im Umfeld des Vereins erneut hochkochen und dieses neue Präsidium wahrscheinlich erneut handlungsunfähig machen.
Und gleichzeitig zu all diesen Ereignissen wird der KSC bei einer Verlängerung Corona-Krise (mit oder ohne die 6 Millionen-Investition) massive finanzielle Probleme haben, die eine Insolvenz unumgänglich machen werden...
Aber das Volk hat gewählt!!!
14.05.2020 20:12 Uhr
14.05.2020 16:55 Uhr