Karlsruhe HSV-Spiel am Sonntag: KSC-Sportchef Kreuzer zieht Einspruch im Fall Jatta in Betracht
Vier Jahre nach dem Scheitern in der Relegation zur Bundesliga treffen der Karlsruher SC und der Hamburger SV am 25. August im Wildpark wieder aufeinander. Die Partie war innerhalb von 24 Stunden ausverkauft. Die Fans sind offenbar heiß auf den HSV und bereit für eine Revanche. Derweil sorgt noch ein weiteres Thema in Hamburg für Aufregung. Der Vorwurf um die gefälschte Identität des Spielers Bakery Jatta. VfL Bochum und der 1. FC Nürnberg haben auf Grundlage der Vorwürfe Einspruch gegen die Wertung ihrer verlorenen Spiele gegen den HSV eingelegt. KSC-Sportchef Oliver Kreuzer erwägt ebenfalls einen Einspruch.
"Wir warten mal ab, was diese Woche passiert", so Kreuzer im Podcast des Hamburger Abendblatts, "ob da vonseiten des DFB oder der DFL noch etwas kommuniziert wird. Und ansonsten müssen wir natürlich schauen, ob wir uns den anderen Vereinen anschließen, na klar." Kreuzer fordert von der Deutschen Fußball Liga (DFL) schnelles Handeln im Fall Jatta.
Zusammen mit dem ehemaligen Hamburger Trainer Joe Zinnbauer war Oliver Kreuzer am Montagabend Gast im Abendblatt-Podcast. Gesprochen wurde über den guten Saisonstart des KSC, das Saisonziel, die Niederlage in Kiel ("unglücklich verloren"), Spielertransfers, Sportpsychologen, Trainer-Scouts und wie sie das emotionale Relegationsspiel 2015 erlebten, welches beide im Wildpark verfolgten.

Saisonziel KSC: Klasse halten
Zinnbauer, der selbst in den 90ern als Profi beim KSC spielte und als U23-Trainer tätig war, schwärmte von der "guten Struktur" bei den Blau-Weißen, attestierte den Badenern auch Erstligapotential. Aktuell sei der KSC dort, wo er hingehöre, so Zinnbauer - ein "Topverein in der zweiten Liga".

Kreuzer bleibt auf die Frage nach dem Saisonziel hingegen besonnen: "Nein, das kann ja nur heißen, dass wir nächstes Jahr wieder Zweitligist sein möchten. Der Wettbewerb ist so schwierig, so umkämpft, als Aufsteiger kannst du nur das Ziel haben, dass du die Klasse hältst."

Gesprochen wurde natürlich auch über das aktuelle Wirbel-Thema beim HSV: den Fall Bakery Jatta. Zwei HSV-Gegner haben nach ihrer Niederlage Einspruch gegen die Wertung der Spiele eingelegt (der 1. FC Nürnberg verlor 0:4, der VfL Bochum 0:1) und sich eine Frist bis Anfang September einräumen lassen. Der Ausgang der Rechtslage ist laut Hamburger Abendblatt völlig offen - der Fall Jatta könnte zum Präzedenzfall werden.
Keine Beweise für Identitätsfälschung
Im Raum steht der Vorwurf, Jatta habe eine falsche Identität benutzt, sei eigentlich zwei Jahre älter und habe einen anderen Nachnamen. Bislang konnten die Behauptungen nicht bestätigt werden - das attestiert auch die Deutsche Fußball Liga (DFL) am 9. August: "Da es zum jetzigen Zeitpunkt keinen Beweis für eine falsche Identität des Spielers gibt, behält die Spielberechtigung für Bakery Jatta, geboren am 6. Juni 1998, aktuell ihre Gültigkeit."

Auf Nachfrage von ka-news.de zum aktuellen Stand beruft man sich auf die Meldung vom 9. August. Dort heißt es weiterhin, man stehe mit dem Weltfußballverband FIFA in Kontakt, um Zweifel an der Korrektheit der Angaben im ITC (International Transfer Certificate) und im Spielerpass auszuräumen.
DFB habe HSV auf Risiko hingewiesen, HSV will Jatta weiter einsetzen
Vonseiten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zum aktuellen Stand im Fall Jatta heißt es gegenüber ka-news.de: "Die DFL und der DFB haben Interesse an einer schnellen Klärung des Sachverhalts und stehen hierzu mit dem Hamburger SV im Austausch. Da es bisher keinen Beweis für eine falsche Identität des Spielers gibt, behält die Spielberechtigung für Bakery Jatta, geboren am 6. Juni 1998, aktuell ihre Gültigkeit." Weitere Auskünfte will man aufgrund der laufenden Verfahren nicht erteilen.
Man habe gleichzeitig den HSV darauf hingewiesen, so der DFB, dass es ein Risiko auf Seiten des Vereins gibt, wenn er den Spieler fortan einsetzt und im Nachhinein ein Nachweis für eine Identitätstäuschung ergäbe, insofern dem Verein dann ein Verschulden nachzuweisen wäre. HSV-Sportvorstand Jonas Boldt bezeichnet das aktuelle Geschehen am Montag als "absurd": Laut Berichterstattung im Hamburger Abendblatt will man den Flügelstürmer weiterhin einsetzen.
Aktuell haben der 1. FC Nürnberg und VfL Bochum Einspruch gegen die Wertung der jeweiligen Spiele eingelegt, der KSC möchte sich laut Kreuzer möglicherweise anschließen - je nachdem wie sich der Fall in den kommenden Tagen entwickeln und die Partie am kommenden Sonntag (Anpfiff: 13.30 Uhr) ausgehen wird.
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21.08.2019 12:01 Uhr
21.08.2019 13:26 Uhr
Aber in bestimmten (politischen) Ecken der Gesellschaft will man Fakten und Wahrheit einfach nicht wahrhaben, wenn sie nicht ins Weltbild passen! Ich lege keinen Wert auf eine weitere Diskussion mit dir!
Wenn du dich wirklich informieren willst, lege ich dir u.a. das HSV-Forum auf transfermarkt.de und den dortigen Thread zu Bakery Jatta ans Herz: https://www.transfermarkt.de/bakery-jatta-18-/thread/forum/13/thread_id/597700
21.08.2019 07:28 Uhr
Ich persönlich würde keinen Einspruch einlegen, sollten wir verlieren. Wir verlieren nicht wegen einem Mann, sondern weil dann die Leistung allgemein nicht gestimmt hat. Kickt er nicht, kickt ein anderer... soooo toll ist er auch nicht, daß er unseren KSC im Alleingang besiegt. Ich finde das ist GRÖSSE, es sportlich hinzunehmen. Allerdings könnte ich mir vorstellen, das er sich jetzt im Training "verletzt" und erstmal nicht mehr aufgestellt werden kann.... oder so in die Richtung was...… denke das wird die Gentlement-Lösung sein.
21.08.2019 09:58 Uhr
20.08.2019 20:18 Uhr
20.08.2019 19:57 Uhr
Bei akt. 21 Jahren...wie angegeben muss man schon viel Fantasie mitbringen.
20.08.2019 17:36 Uhr
20.08.2019 17:26 Uhr
Aber! Den Spieler weiter spielen zu lassen ist gem. der aktuellen Lage grenzwertig. Es bestehen berechtigte Zweifel, die sich einfach aus der Welt schaffen lassen wenn man wollte...
Mit der Ankündigung des KSCs kann der HSV selbst entscheiden, wie er verfahren will. Sollte er den Spieler nun weiter einsetzen trägt er auch die Verantwortung dafür.
Wenn am Ende 2 oder 3 Punkte den Klassenerhalt, Aufstieg oder was auch immer fehlen, wäre es fahrlässig seitens des KSCs, nicht Einspruch zu erheben.
21.08.2019 23:09 Uhr
Er hat seinen Ausweis vorgelegt sogar mal prüfen lassen, die gegenseite kann nichts beweisen. Das ist der aktuelle Stand.
Ja es bestehen zweifel, aber nehmen wir mal an der Pass stimmt wie soll/kann er das nun beweisen das er nicht Mr X ist?
Die gegenseite kann auch nicht beweisen, das er Daffeh ist.
Die Situation ist kompliziert, aber in dem Fall finde ich es richtig das der Verein hinter dem Spieler steht bis das gegenteil bewiesen ist - und ich fände es gut wenn der DFB es auch täte. Sonst äußert man vor dem Spiel irgendeinen verdacht, damit der gegner nur noch mit der B-Jugend auflaufen kann.
20.08.2019 17:24 Uhr
Ein zweites Mal sollen sie uns nicht narren dürfen!
Und dass uns der DFB nicht noch einmal Onkel Manuel als Schiri schickt!!!