Herr Gondorf, wie lautet ihr KSC-Zwischenfazit zur Länderspielpause?
Positiv, wenn man die Entwicklung sieht. Absolut positiv. In den ersten Spielen mussten wir eine Gegentorflut hinnehmen. Das konnten wir abstellen. Wir sind wieder sehr unangenehm, verteidigen unser Tor gefühlt mit unserem Leben. Daher haben wir mittlerweile viele Male zu null gespielt und das ist enorm wichtig.

Ihr Trainer Christian Eichner weist immer wieder daraufhin, wie wichtig in dieser Liga der Spielverlauf ist, wie wichtig es ist, nicht in Rückstand zu geraten.
Das ist absolut berechtigt und völlig zutreffend. Das wissen wir und setzen es inzwischen gut um. Auch die Art und Weise wie wir Fußball spielen macht den Zuschauern und uns auf dem Platz Freude. Daher: Wir haben ein gutes Gefühl.
Kann man vereinfacht sagen: Der Weg von Trainer und Team stimmt!?
Ja. Zu Saisonbeginn hatten wir im Umfeld viele Pessimisten - jetzt haben wir viele Optimisten. Das ist ein Spiegelbild der bisherigen Saison.
Wie wichtig war die – doch überraschende - taktische Umstellung, im Mittelfeld mit einer Raute zu agieren?
Das war gut, aber das darf man nicht überbewerten. Es passt gerade, es klappt sehr gut. Auch, weil wir vier zentrale Spieler haben, von denen jeder den Ball will. Jeder hat viel Spielintelligenz und es gibt keinen, der sich zu schade für die Defensivarbeit ist.

Jeder macht jeden Weg - nach hinten und in die Offensive. So sind wir extrem flexibel. Und die zwei Stürmer helfen uns viel. Auch sie sind sehr variabel. Wir können schnell aus der Raute ein 4-3-3 machen.
Ist Ihnen das System egal? 4-3-3 oder Raute?
Ja, mir ist das total egal. Aber der Wechsel macht uns unberechenbarer. Und wir wussten, dass wir nach dem Abgang von Philipp Hofmann flexibler sein müssen. Durch die Unberechenbarkeit fällt es den Gegnern schwer uns zu analysieren. Unsere Abläufe festzustellen ist für gegnerische Analysten schwierig.
Man munkelt, Jerôme Gondorf hätte die Idee gehabt, wäre zumindest mitverantwortlich, dass diese Systemumstellung kam. Ist da etwas dran?
Das Trainerteam unterhält sich natürlich mit mir. Aber natürlich auch mit beispielsweise Marvin Wanitzek oder Daniel Gordon. Natürlich wurden da verschiedene Dinge durchgesprochen, was taktisch mit diesem Kader möglich ist.

Dann kam die Verletzungsmisere in der Innenverteidigung dazu. Damit war eine Umstellung auf Dreier- bzw. Fünferkette nicht mehr möglich. 4-3-3 wurde überdacht – die Raute kam ins Gespräch. Aber ich habe nie gesagt: Jetzt so, denn das würde mir auch niemals zustehen. Das Trainerteam kam auf uns zu, fragte nach unserer Meinung.
Wir haben gesagt: OK! Ihr habt die volle Unterstützung für diese Idee. Wir stehen voll dahinter und glauben, dass das klappen könnte. Und das hat es.
Jetzt die Pause. Kommt die für Sie und Mannschaft zur richtigen Zeit?
Es ist wie es ist, wir können nichts ändern. Wir werden versuchen im Training die Abläufe zu optimieren und die Spieler, die zuletzt etwas hinten dran bzw. verletzt waren, haben die Möglichkeit Ihre Fitness aufzuarbeiten.
Was muss beim KSC besser werden? Woran muss man intensiv arbeiten?
Wir arbeiten täglich intensiv und versuchen besser zu werfen. Letztlich können wir, trotz dessen, dass wir viele Tore erzielt haben, noch durchschlagkräftiger werden, effektiver. Um den gegnerischen Sechzehner können wir giftiger sein.

Hinten passt es – vorne sind wir flexibel, aber: Gieriger, effektiver sollten wir da werden. Vorne fehlt hin und wieder die Kaltschnäuzigkeit. Da ist noch Luft nach oben. Sie spielen eine richtig gute Saison.
Ihr Vertrag läuft aus. Wie sieht da der Stand in Sachen neuer Kontrakt aus?
Ich konzentriere mich auf die nächsten Spiele, das ist das Wichtigste. Ich will eine gute Saison spielen – an Verträge für die Zukunft denke ich momentan nicht.
Wie nutzen Sie die freien Tage? Werden Sie einen Kurzurlaub machen?
Nein, unsere ältere Tochter Amelie wurde eingeschult, da geht das nicht mehr so einfach. Das ist aber auch kein Problem, wir sind gerne zu hause.
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