Karlsruhe KSC-Projektleiter Fabian Herrmann darüber, wie es jetzt noch eine Zusammenarbeit zwischen Stadt und KSC geben kann
Der Streit zwischen dem Karlsruher SC und der Stadt Karlsruhe war gerade beigelegt, jetzt geht der Zoff um das Stadion in die nächste Runde: Die Stadt Karlsruhe hat Klage gegen die Entscheidung des Landgerichts Karlsruhe eingelegt. Der Grund: Mit einem Ultimatum hatte der KSC die Stadt am Montag zur Herausgabe von Unterlagen zwingen wollen - ein berechtigter Schritt, wie Fabian Herrmann, Projektverantwortlicher für den Stadion-Neubau beim KSC, findet. ka-news.de hat mit ihm über den Standpunkt des KSC und die künftige Zusammenarbeit mit der Stadt gesprochen.
Herr Herrmann, bei der Präsidiumswahl am Samstag war noch von "guten Gesprächen" mit der Stadt die Rede - am Montag dann aber plötzlich das Ultimatum, die Verträge unverzüglich an den KSC herauszugeben. Warum dieser radikale Schritt?
Ganz allgemein ist es ja so, dass das Landgericht in einem Eilverfahren entschieden hat. Das heißt also, die Umsetzung der Urteile ist eilig und muss auch sofort durchgeführt werden, die Herausgabe der Unterlagen und des Totalunternehmer-Vertrags ist also kurzfristig anberaumt.
In der Sitzung des Steuerungskomitees am 30. September wurde die Herausgabe erbeten. Der KSC hat - als kooperative Geste - der Stadt jetzt zwei Wochen Zeit dazu gegeben, ohne die Vollstreckung durchführen zu müssen.

Leider war es aber so, dass die Stadt auch innerhalb dieser zwei Wochen nicht bereit war die Unterlagen zu übergeben, sodass wir am Montag auf erneute Rückfrage die Herausgabe wiederholt gefordert haben.
Da dies wieder nicht umgesetzt werden konnte, waren wir leider gezwungen auch mal eine Frist zu setzen, da das Thema der Eilbedürftigkeit natürlich über allem schwebt. Es ist schwer vermittelbar, dass man ein Eilverfahren führt, aber dann die Vollstreckung einige Wochen nach hinten verschiebt.
Verstehen Sie den Schritt der Stadt Karlsruhe, nun Berufung einzulegen, also eher nicht?
Ich sage es mal so: Die Fristsetzung des KSC ist mit Sicherheit keine Begründung , eine Berufung einzulegen.

Sind Sie nun in Sorge, dass dem KSC das Recht der Einsicht in die Verträge vom Oberlandesgericht wieder aberkannt werden könnte?
Die Sorge haben wir nicht. Ganz allgemein hat das Landgericht da ziemlich eindeutig entschieden. Wir müssen natürlich abwarten, was dieses Verfahren jetzt mit sich bringt, das kann keiner vorhersagen.
Aber uns bleibt natürlich jetzt nichts anderes übrig, als unsere Rechtsposition nun erneut vorzubringen und vertrauen da natürlich auch auf die bisher erfolgte Einschätzung des Landgerichts. Wir gehen auch davon aus, dass das Oberlandesgericht da ähnlich oder sogar gleich entscheidet.

Verärgert oder bekümmert es Sie, dass das gegenseitige Vertrauen der beiden Parteien nun schon wieder gelitten hat und der Streit scheinbar nicht beigelegt werden kann?
Grundsätzlich muss das Projekt auf der Arbeitsebene ja weitergeführt werden, das ist auch weiterhin der Fall. Wir hatten in diesen zwei Wochen schon zwei Sitzungen des Steuerungskomitees, in denen einige Themen auf Arbeitsebene entschieden werden konnten.
Aber man muss auch klar sagen: Wir bedauern diesen Schritt der Stadt Karlsruhe gegen das Urteil des Landgerichts und natürlich auch die Einreichung der Berufung beim Oberlandesgericht. Wir müssen aber jetzt natürlich schauen, wie wir die Zusammenarbeit projektorientiert weiter gestalten.
Glauben Sie, dass eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Stadt vor diesem Hintergrund in Zukunft überhaupt noch möglich sein wird?
Natürlich ist es ganz klar, dass solche Gerichtsverfahren jetzt nicht dazu beitragen, dass das Projekt gemeinsam weiter vorangetrieben wird. Aber es war ja auch während des Verfahrens beim Landgericht schon so, dass auf Arbeitsebene weitergearbeitet und im Sinne des Projekts alles weiter vorangetrieben wurde.

Natürlich muss man jetzt auf der anderen Seite auch schauen, inwiefern denn die Stadt Karlsruhe gerade nach dem Schritt der Berufung auch zu einer weiteren Zusammenarbeit bereit ist. Aber grundsätzlich steht über allem die Realisierung des Projekts - und ich bin sicher, das wird auch die Stadt Karlsruhe so sehen.
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20.10.2019 10:53 Uhr
20.10.2019 13:35 Uhr
18.10.2019 07:14 Uhr
zu den Umstaänden des Wahlkampfs, er sei" angewidert wie dieser Mensch mit anderen umgeht".
Ihn habe es "schockiert wie tief man sinken kann".
18.10.2019 11:34 Uhr
18.10.2019 00:20 Uhr
Wenn die Stadt Geld für eine U-Bahn und sonstige Singe hat sollte sie auch Geld für ein Schmuckkästchen haben. Was sind da 150 Mio heute. Dafür gibt es nicht mal eine Messi. 😉
In den letzten 50 Jahren war der KSC die Hauptattraktion der Stadt neben dem Fest, dem Schloss und den Menschen in und um KA. Liebe Nörgler für euch gibt es wohl nichts schöneres als zu „motze“. Eine bedauerliche Lebenseinstellung ... sorry!
17.10.2019 21:58 Uhr
Brot und Spiele - das haben schon die Römer erfolgreich durchgeführt.
17.10.2019 17:27 Uhr
17.10.2019 18:17 Uhr
Glaube eher, dass Ihre Meinung falsch ist, dass werden Sie aber auch noch merken zwar spät, aber besser wie nie.
17.10.2019 14:31 Uhr
Ich denke, dass eine Katastrophe ans Tageslicht kommt.
Es wird keine 34.000 große Arena.
Das Modell, dass bei der Präsentation vorgestellt wurde, können wir vergessen. Es wird ein 0815 Bunker für max. 30.000. Aussehend wie in Paderborn oder Regensburg. Unser OB will weniger als 120 Mio. ausgeben. Um jeden Preis. Ich denke, genau das wird zum Vorschein kommen.
Kein Schmuckkästchen etc.
Wir werden alle staunen was da zum Vorschein kommt, und vor allem KSC.
Unser Welle vermutet es auch.
Wetten???
17.10.2019 17:07 Uhr