Der Kaderumbau beim Karlsruher SC stockte zuletzt etwas. Zwar konnte Lars Stindl von der Rückkehr zum KSC überzeugt werden und Kelvin Arase kehrt nach der Leihe zum belgischen Erstligaabsteiger KV Oostende in den Wildpark zurück. Aber: weitere Akteure, die Verstärkungen für das Mittelfeld und Angriff wären, sind von den Badener noch nicht verpflichtet worden.
An der Abwehr wurde gefeilt
Vollzug für diese Mannschaftsteile konnte der Wildparkclub noch nicht vermelden. Die Abgänge von Mikkel Kaufmann, Kyoung-Rok Choi und Tim Breithaupt, sowie der langfristige Ausfall von Efe-Kaan Sihlaroglu nach dessen Kreuzbandriss müssen noch kompensiert werden. Komplett dagegen ist die Defensivabteilung. Und damit ist eine große Baustelle geschlossen.

Vergangene Saison kassierte der KSC 53 Gegentreffer. Im Schnitt pro Partie: 1,6 Tore. Das waren eindeutig zu viel. Daher wurden die Abwehr umgebaut, wurden neue Akteure verpflichtet, zudem arbeitet Trainer Christian Eichner mit dem Team intensiv am Abwehrverhalten.
"Um Dinge wieder aufzufrischen und damit wir wieder klar wissen, dass wir viel investieren müssen, um Gegentore zu vermeiden. Denn das war die Basis des Erfolges in der Rückrunde der vergangenen Saison", so der Coach.
Wer bisher zum KSC kam
Patrick Drewes wurde als Nachfolger für den zu Hertha BSC gewechselten Stammkeeper Marius Gersbeck verpflichtet. Drewes ist ein anderer Typ, weniger extrovertiert emotional, ruhiger, sachlicher - aber auch enorm meinungsstark. Er führt das Team von hinten - anders, aber nicht weniger gut als sein Vorgänger.

Der junge, 20 Jahre alte David Herold wurde vom FC Bayern München ausgeliehen. Es wurde eine Kaufoption vereinbart. Hoffentlich hat die KSC Task Force mit Herold auch einen dann gültigen Vertrag ausgehandelt und fixiert. Denn: das wurde bei Torjäger Mikkel Kaufmann vergessen – der Däne konnte so den KSC, trotz Kaufoption, verlassen. Aus diesem handwerklichen Fehler sollte man gelernt haben.
Der gebürtige Bayer Herold soll dem arrivierten Philip Heise Druck machen. An der möglichen Besetzung des Abwehrzentrums wurde personell etliches im Kader verändert. Ein Quintett an Innenverteidigern verließ den Wildpark. Florian Ballas ging zu Jahn Regensburg, Felix Irorere heuerte bei Dortmund II an, Leihspieler Stephan Ambrosius ist wieder beim HSV, Lazar Mirkovic ist vereinslos und Daniel Gordon beendete seine Karriere.
Abgänge sind verkraftbar
Zusammen brachten es diese Spieler nur auf etwas mehr als 40 Einsätze. Heißt: die Abgänge sind verkraftbar. Zwei zentrale Defensivspieler wurden verpflichtet. Marcel Beifus und Robin Bormuth. Damit wurde wohl die Kaderqualität erhöht. Eichner kann zukünftig zwischen vier Innenverteidigern auswählen, die allesamt den Anforderungen der Liga entsprechen.

Marcel Franke, Christoph Kobald und Robin Bormuth haben enorm viel Zweitligaerfahrung. Marcel Beifus, der vom FC St. Pauli in den Wildpark kam, gilt als großes Talent. Der 20-Jährige kann im Kampf mit den arrivierten Abwehrspielern um einen Startelfplatz in der Innenverteidigung absolut bestehen. Etliche im Wildpark trauen ihm eine Überraschung zu.
Was sagt Eichner über die Neuen?
Eichner zu Beifus: "Man sieht, dass er schon zweite Liga gespielt hat. Technisch sehr gut ausgebildet, hat ein prima offensives Kopfballspiel." Zu Bormuth sagt der Coach: "Ich wollte jemand haben, der die Zweitligaattribute in sich trägt. Er ist eminent kopfballstark. Wir haben mit Gordon und Ballas zwei gute Kopfballspieler nicht mehr dabei."
Und weiter: "Wir waren zudem vergangene Saison bei den Standards mit dem Kopfballspiel nicht sehr erfolgreich. Daher wollte ich einen Typ wie Bormuth, zudem hat er Geschwindigkeit", erklärt er die bei den Fans nicht unumstrittene Verpflichtung von Bormuth, der nach nur einem Jahr Abwesenheit in den Wildpark zurückkehrt.
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