Karlsruhe KSC-Schütze Kyoung-Rok Choi über seinen Doppelschlag: "Nur über den Sieg bin ich noch glücklicher"
Christian Eichner hält sich in Sachen Startformation meist bis kurz vor dem Anpfiff zurück. Garantien gibt er zuvor eigentlich nie ab. Doch schon kurz nach dem 3:1 Sieg des KSC in Braunschweig handelte der Cheftrainer anders wie gewohnt. Auf die Frage: "Gehört Choi gegen Paderborn zur Startformation?" antwortete Eichner: "Ja!" - eine spontane Anerkennung für Kyoung-Rok Chois Topleistung bei der Eintracht.
Beim 1:0 der Badener war ein Schuss Chois ins Tor der Gastgeber abgefälscht worden, den dritten Treffer erzielte er mit filigraner Feintechnik. Choi beruhigte so das KSC-Spiel, erzielte den vorentscheidenden Treffer. Der Offensivspieler agierte variabel, zwar meist über rechts, aber er versuchte - mit Erfolg - auch aus dem zentralen Mittelfeld heraus dem Spiel der Badener Impulse zu verleihen.
"Kyoung-Rok erinnert mich ein wenig an Alexander Iashvili"
Kyoung-Rok Choi ist ein Spieler, wie ihn Cheftrainer Eichner mag: Technisch stark, lauffreudig und diszipliniert. Einer, der den Teamerfolg über den eigenen Glanz stellt. Einer, der auch in der Defensive arbeitet. Wegen all dieser Eigenschaften ist Eichner voll des Lobes über den 25 Jahre alten Südkoreaner.

"Kyoung-Rok ist im dritten Jahr beim KSC - nach schweren Verletzungen ist er angekommen. Er blüht immer mehr auf", sagt der KSC Coach, der dann einen - doch etwas gewagten - Vergleich zieht: "Kyoung-Rok erinnert mich von seinen Voraussetzungen her ein wenig an Alexander Iashvili. Immer viel Aufwand, immer sehr fleißig - immer eine hohe Spielintelligenz an den Tag legend." Der Georgier Iashvili hatte von 2007 bis 2012 für den Karlsruher SC gekickt und dabei in 141 Spielen 24 Liga-Tore erzielt.

Der bescheidene "Mann des Spiels"
In Braunschweig war Choi der "Mann des Spiels". Mit seinem linken Zauberfuß beeinflusste, ja entschied er gar die Begegnung pro KSC. Dennoch blieb er bescheiden - wie immer. "Natürlich bin ich sehr, sehr glücklich über mein Tor. Aber ich bin noch glücklicher, dass wir gewonnen haben", sagte Kyoung-Rok Choi. "Ich wollte beim zweiten Tor eigentlich direkt mit rechts schießen, aber das hat nicht so gut geklappt. Dann habe ich gesehen, dass das linke Eck frei ist und einfach geschossen und mich dann sehr gefreut."

Torjäger Philipp Hofmann, fairer Sportsmann wie immer, sagte: "Für Kyoung-Rok mit seinem Doppelpack freut es mich besonders, er hat sich einfach mal belohnt." Allerdings traf "Hoffi" diese Aussage, ehe das 1:0 für den KSC von den Funktionären als Eigentor und nicht mehr als Choi-Treffer gewertet wurde.

Coach Eichner konnte darüber nur den Kopf schütteln. "Wenn der Schuss zehn Meter vorbei wäre, aber so… eine komische Regelung." Mehr wollte "Eiche" zu dem Vorfall nicht sagen.
Carlson freut sich mit seinem besten Freund
Auffallend: Nach seinem Treffer zum 1:3 spurtete Choi über den halben Platz zu Dirk Carlson. Mit dem Luxemburger freute sich der Südkoreaner über den dritten, den erlösenden Treffer in Braunschweig, den er erzielt hatte. Ausgelassen, mit einem abgesprochenem, gemeinsam eingeübtem Torjubel. Der Grund? Choi und Carlson sind allerbeste Freunde.

Beide sind ruhige Zeitgenossen, sind Zimmerkollegen, die sich absolut professionell verhalten, die - wenn immer möglich - ihren Körper hegen und pflegen. Zusatzschichten - selbst auf dem Zimmer - in Form von unzähligen Liegestützen und Sit-ups sind normal. Dieses Duo hilft sich immer und überall. Und mit dem besten Freund jubelt es sich über das erzielte Tor schließlich doppelt schön.

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26.11.2020 11:45 Uhr
Hoffe das CE Kother für Lorenz bringt. Kother muss unbedingt spielen, mit seinem Tempo und auch dem Willen in den Strafraum einzudringen. Viel Erfolg gegen Paderborn
25.11.2020 15:54 Uhr
Den zweiten Treffer stolpert er rein.
25.11.2020 12:31 Uhr
Choi ist ein Top-Typ und jetzt schon nicht mehr wegzudenken aus dem Mittelfeld.
Tolle Arbeits- und Lebenseinstellung- trägt das Vereinsgen mit sich- was will man mehr?
25.11.2020 08:26 Uhr
Hoffe der KSC zahlt ihm seine Torprämie einfach trotzdem. Und dass noch viele dazu kommen.