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Anzeige (kes): Mit dem Elektroauto auf Dienstreise

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Mit dem Elektroauto auf Dienstreise

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    Christian Metzger und Jean-Marie Maechling im Gespräch. Jean-Marie Maechling fäht täglich 180 km mit dem E-Auto
    Christian Metzger und Jean-Marie Maechling im Gespräch. Jean-Marie Maechling fäht täglich 180 km mit dem E-Auto Foto: Kevin Schrein

    Dienst- und Pendlerfahrten sind mit E-Autos möglich und wohl bald rentabel. Das ist die Erkenntnis von Michelin und Siemens nach 24.000 elektrisch gefahrenen Kilometern. Beide Unternehmen nutzen seit wenigen Monaten Elektroautos für ihre Mitarbeiter. Michelin erprobt den Einsatz mit vom Elsass ins Reifenwerk Karlsruhe pendelnden Mitarbeitern. Zwei Fahrzeuge mit je sieben Sitzen sind momentan im Einsatz. Ende dieses Jahres sollen es dann sechs sein. Bei Siemens werden die E-Autos für Dienstfahrten von Karlsruhe nach Haguenau im Elsass genutzt. Und das Engagement der beiden Firmen zeigt Wirkung: Mit dem Einsatz der E-Autos wurden bislang rund zwei Tonnen CO2 eingespart.
    „RheinMobil“ nennt sich das noch bis Ende 2015 laufende Projekt, an dem neben Michelin und Siemens auch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) als Projektkoordinator und das Fraunhofer Institut für System und Innovationsforschung (ISI) beteiligt sind. Es ist eines von rund 40 Projekten im Schaufenster Elektromobilität Baden-Württemberg und wird mit knapp einer Million Euro vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung im Rahmen der Schaufensterinitiative der Bundesregierung gefördert. Die Bundesregierung hat im April 2012 vier Regionen in Deutschland als „Schaufenster Elektromobilität“ ausgewählt und fördert hier die Forschung und Entwicklung von alternativen Antrieben. Insgesamt stellt der Bund für das Schaufensterprogramm Fördermittel in Höhe von 180 Millionen Euro bereit. Ziel ist die Erprobung von Elektromobilität an der Schnittstelle von Energiesystem, Fahrzeug und Verkehrssystem.


    Ein pendelnder Mitarbeiter von Michelin, der regelmäßig am Steuer eines der E-Fahrzeuge sitzt, ist Jean-Marie Maechling. Er wohnt im Elsass und fährt täglich 80 Kilometer ins Reifenwerk Karlsruhe und zurück. Auf Kurzstrecken wie Maechlings Weg zur Arbeit spielt die momentan noch eingeschränkte Reichweite von E-Autos keine Rolle. Das Fahrzeug, ein umgebauter Nissan-Kleinbus, steht bei Maechling zuhause. Jeden Morgen holt er sechs weitere Kollegen ab. Im Werk Karlsruhe wird das Fahrzeug dann für sieben Stunden geladen. Auf dem Heimweg setzt er seine Kollegen wieder ab und lädt das Fahrzeug bei sich voll. Der Verbrauch des Kleinbusses liegt bei 0,2 Kilowattstunden pro Kilometer. Die Stromkosten teilt er sich mit seinen Mitfahrern.


    „Es ist ein tolles Fahrgefühl“, sagt er. „Das Auto macht kaum Lärm. Und auf die hohen Spritpreise braucht man nicht achten.“


    Michelin selbst sieht sich als verantwortungsbewusstes Unternehmen in der Pflicht, die Umsetzung der Elektromobilität zu unterstützen. „Wenn wir, wie von der Bundesregierung geplant, bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf den Straßen haben möchten, muss man mal beginnen“, sagt Christian Metzger, Leiter des Michelin-Reifenwerks in Karlsruhe. Ähnlich sieht es auch Markus Weiler von Siemens.

    Die Mitarbeiter des Traditionsunternehmens sind laut Weiler begeistert von den neuen Fahrzeugen. „Ich bekomme nur gute Resonanzen von meinen Mitarbeitern.“ Weilers Beobachtung wird durch Untersuchungen vom Fraunhofer ISI belegt. Das Institut begleitet das Projekt „RheinMobil“ mit Befragungen zur Motivation und Erwartungen der Teilnehmer. „Neugier auf die neue Technologie, die geringen Betriebskosten sowie ein Umweltbewusstsein sind die relevanten Aspekte, die die Leute zu einer Teilnahme bewegen“, sagt Martin Wietschel. Allerdings rechnen sich die Fahrzeuge wegen des hohen Anschaffungspreises noch nicht. Das soll sich schon bald ändern.

    Demnächst werden die Fahrzeuge mit einem Schellladeverfahren in 30 Minuten statt bisher sieben Stunden auf dem Gelände von Michelin geladen. Michelin möchte durch die neue Ladetechnik den Einsatz seiner E-Autos erhöhen und so bis zu drei Schichten mit einem Fahrzeug versorgen. „Dann wird es sich für uns auch wirtschaftlich lohnen“, versichert Werksleiter Christian Metzger.

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